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08.01.2007 | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

Ukraine: Markt für Fenster und Türen expandiert

Metall-Kunststoff-Fenster immer beliebter / Umsatzsteigerungen bei Holztüren

Der ukrainische Markt für Metall-Kunststoff-Fenster und -Türen expandierte im Jahr 2005 außerordentlich stark. Die wachsende Nachfrage nach automatisierten Produktionslinien lässt erkennen, dass auch bereits einige ukrainische Großanbieter am Markt sind, die sich überdurchschnittlich erfolgreich entwickeln. Auch deutsche Hersteller von Maschinen und Anlagen für den Fensterbau sowie PVC-Profilen zur Produktion von Fenstern und Türen verbuchen kommerzielle Erfolge in der Ukraine.

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Brancheninsider schätzen das Absatzwachstum des ukrainischen Marktes für Metall-Kunststoff-Fenster und -Türen gegenüber 2004 auf 35 bis 50%. Das Umsatzvolumen soll einen Wert in der Größenordnung von 350 Mio. US$ erreicht haben, die Zahl der Fenster- und Türenbauer rund 1.000. Vielen der Kleinproduzenten wird angesichts ihrer Kostennachteile kaum etwas anderes übrig bleiben als sich in Händler umzuwandeln, aus dem Markt auszuscheiden oder aber Produktnischen zu besetzen, die für Großanbieter kommerziell weniger interessant sind.

Auf dem Teilmarkt für PVC-Profile wurden Schätzungen zufolge im Jahr 2005 Umsätze in Höhe von 140 Mio. bis 150 Mio. US$ erzielt. Der deutsche Hersteller von Maschinen und Anlagen für den Fensterbau Fimtec berichtete auf der Kiewer Messe "Türen, Fenster, Profile 2006" von dem kommerziellen Erfolg bei automatischen Bearbeitungszentren (Bohren, Fräsen u.a.) für Kunststoff- und Aluminiumprofile. Andere deutsche Firmen, allen voran Rehau, beliefern den ukrainischen Markt über Warenverteillager in Kiew, Dnipropetrowsk und anderen Großstädten mit kompletten einbaufertigen Fenstern und Türen sowie vor allem mit Baugruppen und Teilen zu deren Herstellung, darunter in erster Linie mit PVC-Profilen.

Die Herstellung von Kunststoffprofilen und -leisten für den Türen- und Fensterbau hat in der Ukraine während der letzten Jahre einen starken Aufschwung genommen. Nach Angaben eines in der Ukraine markterfahrenen deutschen Anbieters, sind hochwertige Erzeugnisse wie wärmedämmende Mehrkammer-Profile und stahlarmierte Profile im Produkt-Portfolio der Branche bislang unterrepräsentiert. Dasselbe gelte für Profile vorwiegend aus Metall, darunter für doppelwandige ausgeschäumte Aluminium-Profile.

Anfang 2004 gab es lediglich zwei ukrainische Hersteller von Profilen aus PVC; heute ist dagegen bereits ein knappes Dutzend Produzenten am Markt. Der Marktanteil ukrainischer Anbieter von Kunststoffprofilen ist bis heute nicht über etwa 10% hinaus gelangt. Den Ton geben Firmen an wie KBE, Rehau, Trocal, Aluplast, Veka, Kömmerling, Gaelan, Artec, Knipping, Schüco, Thyssen Polymer, Salamander Industrie-Produkte (alle Deutschland), die Deceunick-Gruppe (Belgien) sowie einige österreichische (Actual, ViennaPlast) und andere westeuropäische Firmen. Diese kontrollieren zusammen mehr als 60% des Gesamtmarkts. Anbieter aus der Türkei kommen auf einen Marktanteil von rund 20 bis 25%.

Bei Alu-Fensterrahmenprofilen ist die Produktionsbasis in der Ukraine (mit größeren Betrieben in Browary bei Kiew und Donezk) relativ stark. Aus dem Import sind Erzeugnisse aus Deutschland (Hueck, Brökelmann Aluminium, Schüco, Heroal) sowie aus Belgien, Griechenland, Polen, der Türkei und anderen Ländern vertreten.

Die Inlandsumsätze mit Türen aus Holzwerkstoffen (Vollholz, Holzspan- oder Sperrholzplatten, verleimten Echtholz-Furnieren, Sandwichplatten mit Echtholzoberfläche usw.) stiegen in Großhandels- beziehungsweise Industrieabgabepreisen zuletzt von 70 Mio. US$ (2003) über 87 Mio. US$ (2004) auf 96 Mio. US$ (2005). Für 2006 rechnet man mit einer Umsatzsteigerung auf 100 Mio. bis 103 Mio. US$. Für die Jahre 2007 und 2008 werden erneut höhere Umsatzsteigerungsraten erwartet. Begründet wird dies unter anderem mit vermehrten Fertigstellungen neuer Büroflächen im Großraum Kiew. Auf die Stadt und die Region Kiew entfielen zuletzt nicht weniger als 65% des ukrainischen Gesamtmarkts für industriell aus Holzwerkstoffen gefertigte Türen. Mit Abstand folgten die Autonome Republik Krim (8%) sowie die Regionen Dnipropetrowsk (5%) und Charkiw (4%).

Das Absatzvolumen erreichte 2005 verschiedenen Schätzungen zufolge landesweit 600.000 bis 650.000 Stück. Gerechnet nach der Menge beziehungsweise Stückzahl, soll die Importquote in der Größenordnung von 40% gelegen haben. Die Marktanteile von Erzeugnissen aus der Einfuhr (in erster Linie aus Polen, Russland und Belarus) sind rückläufig, da im Niedrigpreissegment immer mehr ukrainische Kleinproduzenten am Markt sind und bei Türen mittlerer Preisklassen eine Reihe ukrainischer Handelsfirmen selbst Fertigungen aufgenommen hat. Bei Billigtüren erreichte die Importquote 2005 nur noch 10 bis 15%. Import-Türen höherer Preisklassen kommen vorwiegend aus Osteuropa (Polen, Tschechien, Rumänien). Bei mit edlen Echtholz-Furnieren gefertigten Türen sind auch spanische und italienische Lieferanten am Markt präsent.

Bei Wohnungs- und Büroinnentüren erreichte im Jahr 2005 der Anteil von vorwiegend aus Holzwerkstoffen gefertigten Erzeugnissen, gerechnet nach Stückzahlen, einen Marktanteil von 80%. In den Rest teilten sich Türen vorwiegend aus Kunststoff- (PVC-) oder Aluminiumprofilen sowie Glas- und Stahltüren. Bei Haus- und Eingangstüren lag der Anteil der Holztüren niedriger; exakte Zahlenangaben liegen in diesen Produktsegmenten jedoch nicht vor.

Für Türen aus Massivholz und aus geleimten Furnieren werden in der Ukraine in erster Linie Hölzer wie Kiefer, Eiche, Esche, Ahorn und Erle verwendet. In den letzten Jahren stieg der Absatz von Türen aus Tropenhölzern wie Meranti, Ayus, Durian und Bintangor. Hohe Marktanteile halten im Massenwohnungsbau verwendete einfache Billig-Türen ("kanadische Türen"), bei denen auf eine Holz-Karkasse an den Außenseiten je eine Holzspan- oder -faserplatte aufgebracht wird, sowie Türen aus Schichtpressholz und Laminaten.

Mansardenfenster vermarkten in der Ukraine in erster Linie die Firmen Fakro (Polen, mit einer Vertriebsniederlassung in Lwiw/Lemberg), Velux (Dänemark, mit einer Vertriebsniederlassung in Kiew) und Roto Frank (Deutschland, mit dem ukrainischen Vertriebspartner JewroIsol, Kiew).

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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