30.07.2018, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Die Einweihung des neuen Deckerform-Technikums für Toyo-Spritzgießmaschinen und Sepro-Automationslösungen nahm Firmengründer Franz Tschacha zum Anlass, den neuen Branchentreff „Aichacher Kunststofftage“ ins Leben zu rufen. Gemeinsam mit Partner Stephan Berz vom Heißkanal-Spezialisten HRSflow konzipierte er die Kunststofftage unter dem Motto „Von der Idee zum Produkt“. Der Einladung folgten Vertreter aus der gesamten Kunststoffindustrie, des Werkzeug- und Formenbaus und des Engineerings. Aber auch Unternehmen der Zuliefererindustrie, etwa der Robotertechnik, aus dem Bereich der Peripheriegeräte und von Industrie 4.0 zählten am 12. und 13. Juli 2018 zu den Gästen der Aichacher Kunststofftage (siehe auch plasticker-News vom 29.06.2018). Franz Tschacha: „Ich habe an diesen beiden Tagen in viele strahlende Gesichter geblickt. Unsere Gäste haben alle etwas mitgenommen nach diesen Tagen. Sie lobten die hohe Fachkompetenz der Vorträge, sie waren beeindruckt von der Präsentation der Technik in Aktion und von der optimalen Verbindung zwischen Theorie und Praxis – genau das ist es, was die Aichacher Kunststofftage ausmachen sollen.“ Ermutigt von der durchweg positiven Resonanz, richtet Co-Geschäftsführerin Anna Tschacha den Blick nach vorn: „Jetzt haben wir den Bogen gespannt, wir haben auf jeden Fall vor, diesen Branchentreff zu wiederholen. Die nächsten Aichacher Kunststofftage finden voraussichtlich 2020 statt.“ Stephan Berz von HRSflow ist von der fachlichen Qualität der Kunststofftage beeindruckt. Und er betont, wie ungewöhnlich gut die Atmosphäre in Aichach war. „Es war wirklich toll, wie locker es hier zuging. Dieses Karibik-Flair in der Lounge im Außenbereich mit all den Palmen – das war was Besonderes. Die Leute haben sich einfach wohlgefühlt. Das hatte schon etwas von einer familiären Party!“ Und genau diese Ungezwungenheit nutzten die Gäste, um entspannt ihr Netzwerk in der Branche zu knüpfen. Aufgegangen ist das Konzept der Aichacher Kunststofftage, die Präsentation der Toyo-Spritzgießmaschinen im Deckerform-Technikum mit einem praxisorientierten Vortragsprogramm zu verbinden. „Die Präsentationen waren wirklich auf dem neuesten Stand der Technik. Und das, was man auf dem Podium theoretisch erklärt bekam, konnten die Zuhörer im Technikum praktisch nachvollziehen. Das war optimal“, erklärt Franz Tschacha. Was bei den Vorträgen besonders gut funktioniert habe, sei der Einsatz von Headsets. „Das Kopfhörer-System ermöglichte es 150 Gästen an jedem der beiden Tage, den Vortragenden zu lauschen und sich parallel an den einzelnen Workstations im Technikum ein Bild von der Praxis der Toyo-Spritzgießmaschinen zu machen.“ Toyo-Spritzgusstechnik in Aktion Im Technikum liefen während der beiden Kunststofftage mehrere vollelektrische Toyo-Maschinen, die mit einer Schließkraft zwischen 50 und 1.300 Tonnen operieren und mit Sepro-Automation und diversen Peripheriegeräten ausgerüstet sind. Die Toyo Si-50-6 mit Sepro-Linearroboter „Success 5“ etwa produzierte einen Handyhalter der Firma Contura MTC GmbH aus PC und ABS. Das Bauteil wurde variotherm hergestellt – dieses Verfahren dient der Verbesserung von Teileoberflächen – und mit einer Zykluszeit von 25 Sekunden produziert. Die Live-Präsentation mit der Toyo Si-100-6 mit Sepro-Linearroboter „Success 11“ zeigte, wie vorteilhaft es ist, wenn die Verantwortung für den Prozess in einer Hand liegt und Spritzgießmaschine, Werkzeugtechnik, Automation und Peripheriegeräte optimal aufeinander abgestimmt werden. Mit einem von Deckerform gefertigten Tauchkantenwerkzeug wurde die Toyo Si-100-6 mit einer benötigten Schließkraft von 60 Tonnen für das Spritzprägen eines Serviertabletts aus glasklarem PS bei einer Zykluszeit von 18 Sekunden eingesetzt. Genau wie die anderen Toyo-Maschinen kommt die Toyo Si-680-6 mit Sepro-Linearroboter „Success 33“ völlig ohne Hydraulik und somit ohne Hydrauliköl aus. Im Technikum wurde dieser Produktionsvorteil mit dem Spritzguss eines fast 400 Gramm schweren und dickwandigen technischen Bauteils aus klarem PC demonstriert. Die Vorzüge von FLEXflow aus dem Hause HRSflow konnten die Besucher bei der Live-Fertigung an der Toyo Si-1300-6 mit 1.300 Tonnen Schließkraft und seinem zweiarmigen Sepro-Linearroboters „S7-55“ erleben. Mit der Heißkanaltechnik von HRSflow wurde ein Spoiler aus PP Talkum 20 spritzgegossen. Unter Reduktion von Fließnähten entstand vor den Augen der Besucher ein Kunststoffteil mit Class-A-Oberfläche. Auf dem Podium verfolgten die Besucher die Erläuterungen hochkarätiger Experten zu den wichtigsten Themen in der Kunststoffbranche. Als Keynote-Speaker hatten die Veranstalter Professor Peter Karlinger von der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Hochschule Rosenheim gewonnen. Er zeichnete die Entwicklung des Kunststoffspritzgießens in Zeiten von Industrie 4.0, Additiver Fertigung und dem ökologischen Leichtbau nach. Anna und Franz Tschacha informierten ihre Gäste persönlich über die Chancen, die vollelektrische Spritzgießmaschinen den Unternehmen eröffnen, sei es in der Qualität der Fertigung oder in ihrer Wirtschaftlichkeit. Partner Stephan Berz von HRSflow flankierte dies mit seinen Worten über die Prozess- und Qualitätsverbesserung durch den Einsatz des servogesteuerten Heißkanalsystems FLEXflow. Außerdem sprachen Markus Lehr (Schneider Form GmbH) über SmartToolTechnology, Marc Kurz (SimpaTec GmbH) über die variotherme Temperierung. Dirk Schröder und Markus Krütten (Sepro Robotique GmbH) sprachen über die Trends in der Automation der Spritzgießfertigung, Steffen Hachtel (Hachtel Werkzeugbau GmbH & Co. KG) über Einsatzmöglichkeiten der industriellen Computertomographie in der Kunststoffverarbeitung und im Werkzeug- und Formenbau sowie Daniel Schenk und Christian Keller (Labotek Deutschland GmbH) über das Energiesparen durch Vakuumtrocknung. Hochkarätige Branchenexperten bei der Podiumsdiskussion Besonders angesprochen fühlten sich die Besucher von der Podiumsdiskussion zwischen fünf ausgewählten Unternehmern der Kunststoffindustrie, die sich über das Thema Kooperation im Mittelstand austauschten. Moderiert von Stefan Lenz, dem stellvertretenden Chefredakteur der „K-Zeitung“, entwickelte sich ein für alle Zuschauer lehrreicher Erfahrungsaustausch zwischen Jenny Gleitsmann (Beraterin für Visionäre), Steffen Hachtel (Hachtel), Martin Becker (Dast), Christian Seng (Stolz & Seng), Heribert Quast (µ-Tech) und Franz Tschacha (Deckerform). Karibik-Flair beim Get-together Die Besucher der Aichacher Kunststofftage konnten die Erkenntnisse zum Thema Kooperation gleich in der Praxis ausprobieren. Dafür hatte Deckerform direkt vor dem Technikum eine Wohlfühl-Oase mit Palmen, die Deckerform-Lounge, geschaffen. Mehrere Foodtrucks sorgten für das leibliche Wohl der Gäste. In der Lounge entwickelte sich das Networking ungezwungen und spontan. Bei der abendlichen Feier im Technikum – es wurde nach Einbruch der Dunkelheit mit einer Lasershow offiziell eröffnet – und der danach geöffneten HRSflow-Bar in der Deckerform Ideenschmiede wurde sicherlich bis in den frühen Morgen die eine oder andere Kooperation finalisiert. Weitere Informationen: |
Deckerform Injection GmbH, Aichach
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