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14.10.2019, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

GKTool: Werkzeuge in drei Anwendungen in Live-Produktion

Auf der K 2019 sind die Werkzeuge der Georg Kaufmann Formenbau AG (GKTool) in drei Anwendungen in Live-Produktion zu sehen. Der Stand von Engel bietet Einblick in eine Fertigungszelle, in der ein Türstruktur-Bauteil hergestellt wird. Bei der Messepräsenz von Wittmann Battenfeld entsteht ein Interieurbauteil mit Dekorfolie und 3D Touch-Sensor und bei KraussMaffei kommen die Werkzeuge des Schweizer Zulieferers für die Automobilindustrie bei der textildekorierten Fertigung einer A-Säulen-Innenverkleidung zum Einsatz. Alle drei Demonstratoren werden in der Halle 15 live produziert.

Organomelt - (Bild: Engel).
Organomelt - (Bild: Engel).
Türstruktur-Bauteil: Drei unterschiedliche faserverstärkte Halbzeuge und „One Shot“

Am Stand des Spritzgießmaschinenherstellers Engel (Halle 15, Stand C 58) können Messebesucher die Fertigung eines Türstruktur-Bauteils erleben, bei dem verschiedene Verstärkungsmaterialien lastentsprechend zum Einsatz kommen. Nach GKTool-Angaben weltweit erstmalig werden hier drei Organobleche mit unterschiedlicher Geometrie und Dicke in einem einzigen Spritzgießwerkzeug umgeformt und direkt mit Thermoplast umspritzt. Rippen für die Aussteifung, aber auch eine hochwertige Narbung entstehen im selben Prozessschritt. Somit kombiniert dieses Bauteil komplexe Funktionalität mit hochwertigen Sichtflächen – und das alles im One-Shot-Verfahren. Für den Anwender soll das bedeuten: Deutlich kürzere Prozesse sowie weniger Kosten, Material und Gewicht bei gleicher Stabilität.

Partner für dieses Demonstrator-Projekt waren neben Engel auch Brose, Kingfa und HRSflow.

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Control Unit Study Wittmann Battenfeld, Sichtseite - (Bild: Leonhard Kurz Stiftung).
Control Unit Study Wittmann Battenfeld, Sichtseite - (Bild: Leonhard Kurz Stiftung).
Fünf Arbeitsschritte in einem Spritzgießzyklus
GKTool zeigt seine Werkzeugkompetenz in einem weiteren Live-Exponat am Wittmann-Battenfeld-Messestand (Halle 15, Stand C06). Dabei werden fünf Arbeitsschritte in einem Spritzgießzyklus vereint. Neu ist, dass die bekannten IMW- und IMG-Technologien (In Mould Wrapping und In Mould Graining), die für die Folienapplikation bei Türverkleidungen und Instrumententafeln eingesetzt werden, mit Design- und Funktionsfoliensystemen in einem One-Shot-Prozess zusammengeführt werden. Verschiedene Einzelbild- und Endlosdekore oder beispielsweise auch kapazitive Touchsysteme können so wirtschaftlich per IMD (In Mould Decoration) verarbeitet werden. Diese Kombination vereint das von LEONHARD KURZ entwickelte Verfahren „IMD Varioform“ mit der GKTool-Werkzeugtechnik zu einer Anwendung, die eine dreidimensionale und teilweise hinterschnittige Dekoration mit Einzelbildsteuerung per Umformprozess im Spritzgießwerkzeug ermöglicht. Dabei wird die Folie umlaufend um das Bauteil herumgeführt, um hier konturkantenfolgend auf das Endmaß beschnitten zu werden. Mit dem von GKTool zum Patent angemeldeten integrierten Umbug- und Beschnitt-System (IMW) erfolgt somit automatisch auch die Dekoration der Stirnkanten. Die integrierten Prozesse machen nachfolgende Arbeitsschritte überflüssig und ermöglichen eine wesentlich kosteneffizientere Fertigung. Dazu erklärt Christian Götze, bei GKTool Leiter Verkauf und Innovation: „Wir haben mit einem Kunden eine Beispielrechnung durchgeführt: Bei einer typischen automobilen Serienproduktion sind Einsparungen von mehreren Million Euro möglich.“

Diesen Demonstrator hat GKTool in Kooperation mit der Leonhard Kurz Stiftung und deren Tochter PolyIC, mit Wittmann Battenfeld sowie mit HRSflow umgesetzt.

Muster A Säule mit Textil - (Bild: KraussMaffei).
Muster A Säule mit Textil - (Bild: KraussMaffei).
Weltpremiere der Umbugintegration im Werkzeug einer textildekorierten Innenverkleidung

An einer A-Säule präsentiert GKTool am Stand von KraussMaffei (Halle 15 Halle C 24) seine Kompetenz bei seiner „klassischen“ Hinterspritz-Werkzeugtechnik. Unter Anwendung der IMW-Technologie wird "Alcantara" ins Werkzeug eingelegt, hinterspritzt, umgebugt und konturbeschnitten – in einem Arbeitsschritt. Am Demonstrator sind dabei drei unterschiedliche Randabschlüsse dargestellt – auch um die vielfältigen Vorteile beim Einbau solcher Elemente mit auf die Rückseite geführten Dekorierungen aufzuzeigen.

Christian Götze sieht durch diese Werkzeug-Systematik enormes Einsparungspotenzial für die Serienfertigung: „Wenn das Werkzeug aufgeht, soll das fertige Teil herauskommen – und zwar so, dass man es ohne Nachbearbeitung sofort einbauen kann. Da nachträglicher Umbug und Beschnitt mit den sonst üblichen Schnittstellen überflüssig werden, reduzieren sich die Prozesskosten ebenso deutlich wie die Investitionen, wenn keine separaten Anlagen mehr benötigt werden.“

Ganz abgesehen davon spare man sich laut dem Maschinenbauingenieur mit den integrierten Werkzeugkonzepten von GKTool ebenso Platz in der Fertigung. Zusätzlich kommt bei der Anwendung eine neue MuCell-Plastifizierung zum Einsatz, die eine wesentlich höhere Performance als bisherige Schaumspritzguss-Systeme besitzen und auf einer Standard-Schnecke aufbauen soll.

Neben KraussMaffei und Alcantara waren an diesem Projekt auch Trexel, HRSflow (Heißkanal), Meusburger (Formaufbau und Normalien) und IAC Group beteiligt.

Über GKTool
Das im Jahr 1972 gegründete Unternehmen GKTool fertigt mit 55 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz von 10 bis 15 Millionen Euro Spritzgießwerkzeuge im Größenbereich von drei bis 20 Tonnen für die europäische Automobilindustrie. GKTool verfolgt als Entwickler von Hochleistungsformen den Ansatz, möglichst viele vor- und nachgelagerte Fertigungsaufgaben mit in die Werkzeugkonzepte einzubinden.

K 2019, 16.–23.10.2019, Düsseldorf

Weitere Informationen: gktool.ch

Georg Kaufmann Formenbau AG, Busslingen, Schweiz

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