31.03.2020, 13:26 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Die Omniplast Deutschland GmbH, bekannter Hersteller von Kunststoffrohrsystemen mit Hauptsitz im hessischen Ehringshausen, muss seinen Geschäftsbetrieb einstellen. Das teilte der vom Amtsgericht Wetzlar am Montag zum Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Dr. Michael Lojowsky mit. Selbst eine gezielte Suche nach Investoren mit Hilfe eines spezialisierten Beratungsunternehmens habe keine ernsthaften Interessenten zu Tage gefördert. Aufgrund der hohen operativen Verluste von rund vier Millionen Euro pro Jahr sei eine weitere Fortführung im Insolvenzverfahren nicht möglich. Die Omniplast Deutschland GmbH hatte am 20. Januar 2020 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Wetzlar gestellt. Die Eigenverwaltung zielt darauf ab, dass die Geschäftsführung des Unternehmens im Amt bleibt und die Sanierung selbst vorantreiben kann. Überwacht wird sie dabei von einem vorläufigen Sachwalter, den das zuständige Amtsgericht bestellt. Dr. Lojowsky begleitete den Restrukturierungsprozess seitdem zunächst als vorläufiger Sachwalter und wurde mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 30. März zum Insolvenzverwalter bestellt. Omniplast hatte angesichts der nicht mehr bestehenden Fortführungsmöglichkeit den Antrag auf Eigenverwaltung zurückgezogen. Dr. Lojowsky und die Geschäftsführung von Omniplast, die sich von der auf Sanierung in Eigenverwaltung spezialisierten Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp aus Düsseldorf beraten ließ, hatten den Geschäftsbetrieb zunächst uneingeschränkt aufrechterhalten können. Parallel prüften sie Möglichkeiten einer Sanierung des Unternehmens mit Hilfe eines Insolvenzplans sowie die Möglichkeit, einen Investor zu finden, der das Unternehmen übernimmt und mit frischem Geld ausstattet. "Leider mussten wir feststellen, dass die Suche nach Investoren am Ende nicht zu dem erhofften Erfolg führte", konstatiert Dr. Lojowsky. "Deshalb mussten wir schweren Herzens die Entscheidung treffen, den Geschäftsbetrieb einzustellen. Eine Fortführung wäre nur unter hohen Verlusten und damit nur mit einer Schädigung der Gläubiger möglich. Das ist aber gesetzlich verboten." Bereits vor der Insolvenzeröffnung wurde für die 112 Arbeitnehmer bei Omniplast Deutschland zwischen den Beteiligten ein Sozialplan und Interessensausgleich verhandelt. 95 Arbeitnehmer wechseln in eine dreimonatige Transfergesellschaft, in der sie weiterqualifiziert und in neue Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden sollen. Omniplast wurde im Jahr 1955 gegründet und galt als einer der ersten Hersteller von Kunststoffrohrsystemen für Frisch- und Abwasser in Europa. |
Omniplast Deutschland GmbH, Ehringshausen
» insgesamt 1 News über "Omniplast" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
SKZ: Kunststoff-Institut rechnet mit PFAS-Verbot
Yanfeng: Neues Sitzkonzept mit reduziertem CO2-Fußabdruck
Bewi: Erhöhter Recyclinganteil in Automobil- und technischen Komponenten
K.D. Feddersen CEE: Jonas Ehinger ist weiterer Geschäftsführer
Meist gelesen, 10 Tage
K.D. Feddersen CEE: Jonas Ehinger ist weiterer Geschäftsführer
Yanfeng: Neues Sitzkonzept mit reduziertem CO2-Fußabdruck
Bewi: Erhöhter Recyclinganteil in Automobil- und technischen Komponenten
IKT: Leitfähigere Spritzgießbauteile - Extra-Hub-Werkzeug soll Additiv-Partikel besser ausrichten
Meist gelesen, 30 Tage
HydroDyn Recycling: Friedrich Rechberger ist neuer CEO
ARA: Österreichs erste Anlage für Polyolefin-Aufbereitung startet im Sommer
Röchling Automotive: Werksschließung in Wackersdorf
LyondellBasell: Übernahme einer US-Recyclinganlage von PreZero
Meist gelesen, 90 Tage
Interzero-Gruppe: Trauer um Markus Müller-Drexel
Biesterfeld + Celanese: Weiterer Ausbau der Zusammenarbeit
Wittmann Battenfeld Deutschland: Andreas Schramm künftig alleiniger Geschäftsführer
Greiner: Top-Managerin Saori Dubourg wird neuer CEO
Alpla: Verpackungs- und Recyclingspezialist mit 4,7 Mrd. Euro Umsatz
Norma Group: Übernahme der italienischen Teco Srl - Ausbau des Wassermanagement-Geschäfts in Europa
1zu1: Stärkerer Fokus auf Serien im 3D-Druck und im Spritzguss
Neue und gebrauchte Maschinen & Anlagen finden Sie in der großen Maschinenbörse.
Kostenfreie Nutzung aller Börsen! Registrieren Sie sich jetzt!
Kunststoffe in der Medizintechnik
Das Fachbuch "Kunststoffe in der Medizintechnik - Vorschriften und Regularien, Produktrealisierung, Herstellungsprozesse, Qualifizierungs- und Validierungsstrategien" ist als Leitfaden für die Anwendung von Kunststoffen in Medizinprodukten konzipiert. |