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10.08.2007 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Ägypten: Unternehmen aus Indien wollen in die Kunststoffherstellung einsteigen

Neue Petrochemie-Projekte in Ägypten
Viele Investoren zeigen Interesse / Mehr deutsches Engagement erwünscht

Das Angebot der ägyptischen Regierung an ausländische Investoren sich am Aufbau der Petrochemiebranche zu beteiligen, stößt weltweit auf Interesse. Jetzt haben auch Unternehmen aus Indien ihre Absicht bekundet, in die Kunststoffherstellung einzusteigen. Der ägyptische Masterplan weist indessen genügend weitere Vorhaben aus, an denen sich ausländische Konzerne beteiligen können. Diese eröffnen auch Anlagenbauern entsprechende Geschäftschancen. (Kontaktadresse)

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Der neueste Interessent, der beim Aufbau der ägyptischen Petrochemieindustrie zum Zuge kommen will, ist die indische South Asia Petrochemicals Company. Diese hat Verhandlungen mit der staatlichen Egyptian Petrochemicals Holding Company (Echem) aufgenommen. Dabei geht es um die Herstellung von 310.000 t Polyester im Jahr, die in einem Werk in der Hafenstadt Damietta an der Mittelmeerküste produziert werden sollen. Das entsprechende Investitionsvolumen wird auf 100 Mio. US$ geschätzt. Vorgesehen ist die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens.

South Asia Petrochemicals werden dem Vernehmen nach Mehrheitsinhaber mit 70% der Anteile sein. Den Rest halten die ägyptischen Unternehmen Echem, Engineering for the Petroleum and Process Industries (EPPI) und/oder Petrojet. Die Branche erwartet, dass der Vertrag noch vor Ende 2007 unterzeichnet wird.

Das Engagement aus Südostasien setzt ein neues Zeichen für die internationalen Konzerne, die in Aufbau und Betrieb der Petrochemiebranche in Ägypten investieren wollen. Die Interessenten kommen bislang aus Kanada, den USA, Italien, Japan und den arabischen Staaten. Es wird auch berichtet, dass nicht nur die Inder, sondern auch Konzerne aus Malaysia und der VR China Kontakte in Ägypten aufbauen.

Die Rahmenbedingungen, die Produktion von petrochemischen Produkten in Ägypten einnehmen soll, liefert ein "Masterplan", der von staatlichen Planern entwickelt worden ist. Dabei hat die staatliche Echem die Federführung. In drei Phasen (bis 2008, bis 2015 und bis 2022) sollen etwa 10,1 Mrd. US$ investiert werden. Experten aber gehen davon aus, das die Kosten weitaus höher liegen werden, manche Analysten erwarten ein Investitionsvolumen von bis zu 20 Mrd. US$.

Das Vorhaben, an dem die Inder partizipieren wollen, ist erst Bestandteil der zweiten Phase. Doch die Durchführung des Masterplanes wird flexibel gehandhabt.

Von einem Engagement deutscher Chemiekonzerne ist noch nichts öffentlich bekannt geworden. Doch von offizieller Seite wird immer wieder betont, dass deutsche Unternehmen willkommen sind. Bislang sind deutsche Firmen wie Uhde und Linde als Lieferanten von Anlagen und Verfahren aufgetreten.

Als Vorteile des Standortes Ägypten nennen Experten die hohen Erdgasreserven als Rohstoffbasis. Das Gas ist zudem äußerst preiswert, wofür eine strenge staatliche Preisvorgabe auch künftig sorgen wird. Überdies ist ein großes Reservoir an - allerdings überwiegend ungelernten - Arbeitskräften vorhanden. Gelegentlich vorgetragene Bedenken bezüglich der Gasreserven können durch die jüngsten Erfolge in der Exploration relativiert werden. Ägypten hat sich innerhalb weniger Jahre von einem Ölproduzenten mit schwindenden Reserven zu einem Lieferanten von Erdgas und Flüssiggas entwickelt. Es gehört zu den 20 Ländern mit den größten Erdgasreserven in der Welt.

Auch die Konkurrenz zu anderen arabischen Ländern, die ihre Herstellung von petrochemischen Produkten, vor allem von Kunststoffen, mit riesigen Investitionen vorantreiben, sorgt immer wieder für Bedenken. Aus der Branche verlautet hingegen, dass der Abschluss von langfristigen Lieferverträgen mit Kunden in Europa, USA und Asien den Absatz oftmals bereits im Vorfeld sichert. Zudem bedeutet die logistische Lage Ägyptens als Drehkreuz zwischen den Kontinenten einen sehr starken komparativen Vorteil.

Kontaktadresse:
Egyptian Petrochemicals Holding Company (ECHEM)
Palestine Street, Maadi-Cairo, Egypt
Tel.: 00202/262 22 45, Fax: -703 14 57
ok@echem-eg.com, www.echem-eg.com

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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