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12.09.2022, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

BASF: Kunststoffe für eine nachhaltige Zukunft

Eine recycelte Hose basierend auf Altreifen. Die Produktlinie ist im Handel. Chemisch recycelte Altreifen sind der Rohstoff – (Bild: Vaude, Attenberger).
Eine recycelte Hose basierend auf Altreifen. Die Produktlinie ist im Handel. Chemisch recycelte Altreifen sind der Rohstoff – (Bild: Vaude, Attenberger).
Ihren Weg hin zur Kreislaufwirtschaft will die BASF zur K 2022 vorstellen. „Die Messe steht bei uns unter dem Motto ‚Go!Create – Welcome to Our Plastics Journey‘“, sagt Dr. Martin Jung, President Performance Materials. „Wir laden dabei alle ein, unseren Weg hin zu einer nachhaltigen Zukunft mit Kunststoffen mitzugestalten. Wir werden auch Einblicke in unsere Konzepte und Pläne geben. Der Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft braucht einen kooperativen Ansatz und dieser Weg ist weit.“ Die Plastics Journey besteht demnach aus drei Phasen, die den Lebenszyklus von Kunststoffen abbilden: "Make, Use und Recycle". „Die Projekte reichen von Produkten, die einen Netto-Null- oder niedrigen Product Carbon Footprint haben, bis zu neuen Produkten, die aus recycelten Rohstoffen hergestellt werden, um fossile Ressourcen zu schonen. Als integriertes Unternehmen mit eigener Basischemikalienproduktion sind wir ein wichtiger Wegbereiter, um unsere Kunden bei der Dekarbonisierung ihrer Wertschöpfungsketten zu unterstützen.“ BASF hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren und bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf digitalen und datengesteuerten Wertschöpfungsmodellen, die Unternehmen auf dem Weg in eine CO2-neutrale Zukunft helfen sollen. In diesem Bereich wurde eine digitale Anwendung zur Berechnung der CO2-Emissionen von rund 45.000 BASF-Produkten eingeführt.

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Produktion von Kunststoffen optimieren
In der Make-Phase gehe es darum, die Herstellung von Kunststoffen zu verbessern – vom Produktdesign über die Auswahl von Rohstoffen bis hin zum Herstellungsprozess. Auf der K 2022 sollen Lösungen gezeigt werden, die den Product Carbon Footprint entlang der gesamten Wertschöpfungskette verschiedener Industrien transparent machen und reduzieren. So ist BASF beispielsweise Mitglied von Catena-X, einem Gemeinschaftsprojekt der Automobilindustrie zum Aufbau eines datengestützten Ökosystems.

Weitere Lösungen sollen den Product Carbon Footprint durch Einsatz erneuerbarer oder recycelter Rohstoffe reduzieren, beispielsweise das Styrenics-Portfolio für die Verpackungs- und Bauindustrie. Die Biomassenbilanz-zertifizierten Materialien verwenden auch Kunden aus der Möbelindustrie und ein Produzent von Sicherheitsschuhen, die damit klimaneutral sind. Enthalten ist ein Biomassenbilanz-Polyurethan, das nach "Redcert2" zertifiziert ist. Ein weiteres Beispiel, wie Kunststoffe und damit Konsumgüter nachhaltiger hergestellt werden können, sind Outdoor-Hosen aus "Ultramid Ccycled", einem Polyamid 6, das aus chemisch recycelten Altreifen hergestellt wird.

Leistung von Kunststoffen erhöhen
Das Material des Leistungsschutzschalters ist eine flammhemmende Verbindung aus 100 Prozent recyceltem PA6, hergestellt aus Pyrolyseöl, das aus Altreifen stammt – (Bild: Schneider Electric).
Das Material des Leistungsschutzschalters ist eine flammhemmende Verbindung aus 100 Prozent recyceltem PA6, hergestellt aus Pyrolyseöl, das aus Altreifen stammt – (Bild: Schneider Electric).
„Kunststoffe haben viele Nachhaltigkeitsvorteile“, betont Jung. „In der Use-Phase ihres Lebenszyklus spielen Kunststoffe all ihre Stärken aus: Sie verbessern die Energieeffizienz durch ihr geringes Gewicht, sie verlängern den Produktlebenszyklus durch ihre Robustheit und ihre Spitzenleistung. Zudem ermöglichen sie nachhaltigere Anwendungen in Bereichen wie E-Mobilität und Haushalt.“

Auf der K 2022 sollen mehrere Beispiele zeigen, dass Kunststoffe echte Hochleistungsmaterialien für Nachhaltigkeit sind. Mit dabei sind sichere und langlebige Polyamide für Hochspannungskomponenten in der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Auch ein umweltfreundlicher Leitungsschutzschalter (MCB) für die E&E-Branche wird gezeigt, der vollständig aus einem recycelten PA6-Compound auf Basis von Pyrolyseöl aus Altreifen besteht – ohne Kompromisse bei der Robustheit. Kunststoffe tragen zur Verbesserung der Energieeffizienz bei, zum Beispiel für Kunden aus der Kühlindustrie, die hohe Anforderungen erfüllen müssen, um das höchste Energielabel zu erhalten.

Recyclingmethoden verbessern
„Die entscheidende Frage bei Kunststoffen ist, was mit ihnen am Ende ihres Lebens passiert“, betont Jung. „Damit wir eine echte Kreislaufwirtschaft erreichen, müssen wir das Recycling von Kunststoffen deutlich verbessern, um den Kreislauf zu schließen.“

Der Flex Perch Stool von Steelcase besteht aus einem spritzgießfähigen Polyamid 6, das aus einem Abfallstrom der Elektronikproduktion stammt. Der Hocker selbst ist vollständig recycelbar – (Bild: Steelcase).
Der Flex Perch Stool von Steelcase besteht aus einem spritzgießfähigen Polyamid 6, das aus einem Abfallstrom der Elektronikproduktion stammt. Der Hocker selbst ist vollständig recycelbar – (Bild: Steelcase).
Um die Recycle-Phase der Plastics Journey voranzutreiben, bietet BASF mehrere Produktpakete an, die bestehende Recyclingmethoden nutzen und erweitern. Während die BASF-Tochter TrinamiX innovative mobile Nahinfrarot (NIR)-Spektroskopielösungen für die Sortierung und Identifizierung verschiedener Arten von Kunststoffabfällen anbietet, ist IrgaCycle eine neue Reihe von Additiven, die das mechanische Recycling von Kunststoffen verbessern. Beim chemischen Recycling werden Produkte angeboten, deren Rohstoffe durch ChemCycling gewonnen werden. Die Recyclingmethoden werden mit dem zertifiziert kompostierbaren Biopolymer Ecovio vervollständigt. Es unterstützt das organische Recycling von Lebensmittelabfällen und lebensmittelverschmutzten Verpackungen und trägt so dazu bei, dass Lebensmittelabfälle nicht mehr deponiert oder verbrannt werden müssen.

K 2022, 19.-26. Oktober 2022, Düsseldorf, Halle 5, Stand C21-D21

Weitere Informationen: www.basf.com

BASF SE, Ludwigshafen

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