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29.07.2024, 15:01 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Webasto: Optimierungsprogramm zeigt Wirkung

Nach einem schwachen Geschäftsjahr 2023 hat sich die Geschäftslage von Webasto im ersten Halbjahr dieses Jahres verbessert. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens ist es trotz leichtem Umsatzrückgangs im Rahmen des Anfang 2024 gestarteten Programms zur Stärkung der finanziellen Resilienz demnach gelungen, Ausgaben deutlich zu senken und das Ergebnis signifikant zu erhöhen. "Wir sind auf dem richtigen Weg und haben in den vergangenen Monaten operativ große Fortschritte gemacht, die finanzielle Performance nachhaltig zu stärken. Strukturell konnten wir den notwendigen Stellenabbau bislang über die natürliche Fluktuation bewerkstelligen. Zusätzlich fahren wir einen sehr restriktiven Kurs bei Neueinstellungen", erklärt Dr. Holger Engelmann, Vorstandsvorsitzender der Webasto SE.

Die systematische Überprüfung von Kapazitäten und Prozessen zu Beginn des Programms habe einige Optimierungspotenziale in den Regionen, Funktionen und Geschäftsbereichen aufgezeigt. "Im Zuge der Erweiterung unseres Produktportfolios in Richtung Elektromobilität und in Erwartung weiteren starken Wachstums hatte Webasto in den vergangenen Jahren Strukturen aufgebaut, die wir auf den Prüfstand stellen mussten. Das war vor allem auch deshalb nötig, weil sich die globalen Rahmenbedingungen verschlechtert und die Konjunktur deutlich eingetrübt hatten", so Engelmann.

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In der Folge habe Webasto verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Forschung & Entwicklung, Einkauf und Produktion angestoßen. Ein besonderes Augenmerk liege dabei auf der Reduzierung von direkten und indirekten Kosten, der verbesserten Leistungsfähigkeit und Effizienz der Werke weltweit sowie auf der Steigerung der Profitabilität von Kundenprojekten.

Konzentration auf Dachgeschäft und Elektrifizierung
Nach wichtigen Weichenstellungen 2022, wie dem Ausbau der Dachkompetenz in Richtung Glasveredlung und die Partnersuche für das Geschäft mit Ladelösungen, hatte Webasto im vergangenen Jahr seine strategische Ausrichtung neu justiert. Um mit innovativen Produkten künftig einen wesentlichen Beitrag zu einer klimafreundlicheren Mobilität zu leisten, will sich das Technologieunternehmen mit seiner Strategie "RE:focus" auf die Bereiche "Roof" (Dachsysteme) und "Electrification" (Batterien und Thermomanagement-Lösungen) konzentrieren. Zudem habe Webasto für sich fünf im Fokus stehende Erfolgsfaktoren definiert, darunter die Stärkung der finanziellen Resilienz.

Jahresabschluss 2023: Stabiler Umsatz bei einer schwarzen Null, Elektromobilitätssparte mit deutlichem Wachstum
Im Jahr 2023 erzielte die Webasto Gruppe bei einem Umsatz von rund 4,6 Milliarden Euro lediglich eine Umsatzrendite von unter einem Prozent. 3,7 Milliarden Euro des Gruppenumsatzes entfielen auf das Geschäftsfeld mit Dachsystemen ("Roof"), 900 Millionen Euro erwirtschaftete das Unternehmen mit Batteriesystemen, Heiz- und Kühllösungen sowie Thermomanagement-Lösungen (Geschäftsfeld "Electrification"). Ein besonders schnelles Wachstum verzeichnete erneut der Absatz von Antriebsbatterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, der sich im vierten Jahr in Folge auf 226 Millionen Euro mehr als verdoppelte. Insgesamt stieg der Umsatz der Unternehmensgruppe 2023 im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent (2022: 4,3 Milliarden Euro), während die Anzahl der Mitarbeitenden stagnierte.

Regional betrachtet trug im vergangenen Jahr Europa mit 38 Prozent am stärksten zum Umsatz von Webasto bei, gefolgt von Nordamerika (25 Prozent), China (22 Prozent) und dem asiatisch-pazifischen Raum (15 Prozent). Die Entwicklung der einzelnen Regionen im Vergleich zum Vorjahr fiel sehr unterschiedlich aus. Während sich die meisten Regionen positiv entwickelten, sank der Umsatz von Webasto in China erstmals seit dem Markteintritt des Unternehmens vor mehr als 20 Jahren. Dieser Rückgang wirkte sich auch negativ auf das Unternehmensergebnis der Gruppe aus.

Trotz angespannter Lage hat Webasto auch 2023 in seine Transformation investiert. Mit 242 Millionen Euro lag die Investitionsquote bei 5,2 Prozent. Die Schwerpunkte waren der Kompetenz- und Kapazitätsaufbau für gewonnene Projekte im Dach- und Batteriebereich. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung waren 2023 vor allem durch das Batteriegeschäft getrieben und überstiegen mit 347 Millionen Euro die Ausgaben der Vorjahre. Das waren 7,4 Prozent des Umsatzes.

Weitere Informationen: www.webasto-group.com

Webasto SE, Stockdorf

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