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13.02.2002 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

IFAT 2002 - Altautorecycling ist ein Schwerpunktthema

Rund 42 Millionen Personenkraftwagen bewegten sich im Jahr 1999 laut Statistischem Bundesamt auf deutschen Straßen. Im selben Jahr gab es 4.437.586 PKW-Neuzulassungen in Deutschland. Rund eine Mio. Autofahrer fragen sich hier zu Lande jährlich "wohin mit dem Schrott?" - europaweit sind es 10-12 Mio. Die umweltgerechte Entsorgung von Altautos ist eine ökologische Notwendigkeit, die auch auf der IFAT 2002, (13.-17. Mai 2002, München, www.ifat.de) der weltgrößten Messe für Umwelt und Entsorgung, breites Interesse finden wird. Zumal bis zum April 2002 eine Novellierung der bestehenden nationalen Verordnungen und somit eine Anpassung an die EU-Rechtsprechung erfolgen muss.

Einfach in den Schredder damit, das war einmal. Bereits seit dem 1.4.1998 gilt in Deutschland die Altautoverordnung. Betroffen sind davon alle PKW, die endgültig stillgelegt werden oder bereits länger als 12 bzw. 18 Monate abgemeldet sind. Wer sein Auto abmeldet, ist zur Vorlage eines Verwertungsnachweises oder einer Verbleibserklärung verpflichtet. Diese kann auch die Annahmestelle oder der Verwertungsbetrieb für den letzten eingetragenen Halter oder den durch Kaufvertrag nachgewiesenen Eigentümer beibringen. Sie müssen sich vorher aber schriftlich dazu verpflichtet haben. Wer also sein Fahrzeug verkauft, muss der Zulassungsstelle schon heute Namen und Anschrift des Käufers sowie eine Bestätigung über die Weitergabe der Fahrzeugpapiere vorlegen. Ein Verkauf sollte in jedem Fall schriftlich festgehalten werden, denn der letzte in den Fahrzeugpapieren angegebene Halter bleibt Ansprechpartner für die ordnungsgemäße Verwertung und Entsorgung.

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Und die sollte auch gewährleistet sein, wenn man sich vor Augen führt, aus wie vielen Stoffen und Bestandteilen ein Auto besteht. In Werkstoffen und Bauteilen befinden sich Blei, Quecksilber, Kadmium oder sechswertiges Chrom. Motor-, Getriebe- und Hydrauliköle müssen entfernt und getrennt gesammelt werden, ebenso wie Kraftstoffe, Kühler- und Bremsflüssigkeiten, Kältemittel aus Klimaanlagen oder Scheibenwaschflüssigkeit. Schadstoffcharakter haben auch nicht trockengelegte Stoßdämpfer oder asbesthaltige Bauteile und andere mehr. Viele dieser Bauteile und Stoffe sind hoch giftig und bedeuten Gefahren für unser Grund- und Oberflächenwasser. Sie müssen ordnungsgemäß entsorgt werden, um Mensch und Umwelt vor Schaden zu bewahren.

Andere Autobestandteile können in die Stoffkreisläufe zurück geführt werden. Entweder sie werden wieder verwendet, was bedeutet, dass sie nach Ausbau dem selben Zweck dienen, zu dem sie hergestellt wurden. Oder sie können einem sinnvollen Recycling zugeführt werden. Hierzu zählen u.a. Katalysatoren, Reifen, Kunststoffteile, Scheiben, kupfer-, aluminium- und magnesiumhaltige Bauteile oder Aluminiumfelgen.

Der europäischen Verordnung zufolge müssen Autos, die nach dem 1. Januar 2001 zugelassen wurden, voraussichtlich ab dem Jahr 2002 von den Herstellern oder Importeuren zur Verwertung zurückgenommen werden. Und das ohne Kosten für den letzten Besitzer. Ab dem Jahr 2006 soll diese Regelung nach dem Willen der EU für alle Altautos gelten. Neben den Rücknahmefristen sind auch die Verwertungsquoten geregelt: 85 Prozent eines Kraftfahrzeuges bis zum Jahr 2006, 95 Prozent bis zum Jahr 2015.

Deutschland verabschiedete am 10. August 2001 den Entwurf für ein neues Altfahrzeuggesetz, das die Richtlinie des Europäischen Parlaments in nationales Recht umsetzen soll. Die wesentlichen Neuerungen entsprechen dabei den europäischen Vorgaben: kostenlose Rückgabe für den letzten Halter, Rücknahmeverpflichtung von Importeuren und Herstellern, Verwertungsquoten und Eliminierung schädlicher Schwermetalle schon beim Fahrzeugbau.

Dass große Automobilhersteller eigene Demontage- und Verwertungszentren einrichten werden, ist mehr als wahrscheinlich. Damit stehen auch mittelständische Recyclingbetriebe vor einer neuen Herausforderung. Werden Sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen in den Markt einbringen können und Partner der Automobilindustrie werden? Oder müssen Sie sich auf Teilbereiche der Autoverwertung spezialisieren? Ein Thema, dass sicher auch auf der IFAT 2002 Unternehmen und beteiligte Verbände beschäftigen wird.

IFAT 2002, München

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