01.10.2010 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Der ifo-Investitionsindikator, der gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen ermittelt wird, lässt für das laufende Jahr eine bemerkenswerte Dynamik der Investitionstätigkeit erwarten. Nach der rekordverdächtigen Konjunkturerholung im zweiten Quartal erwarten die Wissenschaftler zum Jahresende nochmals eine Beschleunigung des Expansionstempos, da viele Unternehmen noch die günstigen degressiven Abschreibungen nutzen werden, die Ende 2010 auslaufen. Insgesamt deutet der Indikator für das laufende Jahr auf eine Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen um mindestens sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr hin. Aber man muss diese gute Nachricht relativieren. "Trotz des erfreulichen Aufschwungs in diesem Jahr liegen die Ausrüstungsinvestitionen immer noch weit unter dem Vorkrisenniveau. Die Unternehmen orderten im ersten Halbjahr 2010 immer noch rund 20 Prozent weniger Maschinen und Produktionsanlagen als in den ersten sechs Monaten des Boomjahres 2008", erklärt ifo Wissenschaftler Arno Städtler. Auch das Mobilen-Leasing, ein wichtiger Auftraggeber für die Investitionsgüterindustrie, konnte im zweiten Quartal 2010 erstmals wieder ein leichtes Wachstum von zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal verzeichnen. Getragen wurde dieser Zuwachs vom Fahrzeugleasing. Das Segment PKW und Kombi wuchs um sechs Prozent, das Leasing von Nutzfahrzeugen steigerte sich um fast drei Prozent. Das Leasing von Produktionsmaschinen (-8%) und der Bereich Büromaschinen und Datenverarbeitung (-7%) waren hingegen nochmals von empfindlichen Einbußen betroffen. Für das erste Halbjahr ergibt sich insgesamt noch eine negative Bilanz im Mobilien-Leasing, da das Neugeschäft in diesem Bereich im Auftaktquartal um mehr elf Prozent zurückgegangen war. Für das Jahr 2011 lässt der Indikator weiteres Wachstum erwarten, auch wenn sich die Investitionsdynamik zu Jahresbeginn wegen der Vorzieheffekte etwas verlangsamen dürfte. Nach dem aktuellen Rechenstand ist damit zu rechnen, dass die Ausrüstungsinvestitionen in den ersten drei Quartalen um acht bis neun Prozent zunehmen. Allerdings ist diese Prognose mit Unsicherheit behaftet. "In den vergangenen zwei Jahren haben wir eine extreme Volatilität in der wirtschaftlichen Entwicklung erlebt. Das macht Vorhersagen schwierig. So könnten Konjunkturprobleme in den wichtigsten Exportländern, die Konsolidierung in den staatlichen Haushalten weltweit oder eine neuerliche Zuspitzung der Finanz- und Schuldenkrise die erwartete Belebung der Investitionstätigkeit bremsen", sagt Arno Städtler. Hemmend auf die Investitionsneigung wirkt auch die immer noch unterdurchschnittliche Auslastung der Produktionskapazitäten im verarbeitenden Gewerbe. Die Kapazitätsauslastung ist zwar von gut 71 Prozent am Höhepunkt der Krise im ersten Quartal 2009 bis zur Jahresmitte 2010 wieder auf 82 Prozent gestiegen. Sie liegt damit aber immer noch rund zwei Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt und gut fünf Prozentpunkte unter dem Höchststand vor der Krise. Erweiterungsinvestitionen dürften vor diesem Hintergrund vorerst nicht im Vordergrund stehen. Andererseits gewähren die Banken den Unternehmen heute wieder recht günstige Kreditkonditionen, da das Risikobewusstsein bezüglich der Anlage von Spargeldern im Rest der Welt durch die Finanzkrise erheblich geschärft wurde. Weitere Informationen: www.ifo.de |
ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V., München
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