01.12.2004 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Bayer MaterialScience will am Standort Antwerpen, Belgien, eine neue Produktionsanlage zur Herstellung von Anilin bauen. Sie soll eine Kapazität von 50.000 Jahrestonnen haben und Anfang 2006 fertiggestellt sein. Erstmals kommt ein neuartiges Verfahren zum Einsatz, mit dem sich vor allem die Investitions- und Herstellkosten senken lassen. Die Bauarbeiten sollen in Kürze beginnen. „Wir unterstreichen damit erneut unsere Markt- und vor allem auch Technologieführerschaft auf dem Gebiet der Polyurethan-Rohstoffe“, sagte Dr. Tony Van Osselaer, Mitglied des Vorstands der Bayer MaterialScience AG und verantwortlich für den Bereich Produktion und Technologie. Die neue Anlage entsteht in direkter Nachbarschaft zu einer existierenden Anilin-Anlage in Antwerpen, deren Kapazität wie geplant bereits bis Ende 2005 um 25.000 Jahrestonnen auf 165.000 Jahrestonnen ausgebaut wird. Die Gesamtinvestition für beide Projekte beläuft sich auf rund 20 Millionen Euro. Anilin wird zur Herstellung von Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) benötigt. MDI ist ein wichtiger chemischer Baustein für die Produktion von Polyurethan-Schaumstoffen und Elastomeren. Harte Isolierschäume werden zum Beispiel für den Bau von Kühl- und Gefrierschränken, zum Wärmeschutz in der Bauindustrie oder bei Fernwärmeleitungen eingesetzt. Elastomere finden ihren Einsatz in der Schuh-, Automobil- und Elektroindustrie. „Derzeit ist die weltweite MDI-Nachfrage höher als das Angebot. Damit steigt parallel auch der Bedarf an Anilin. Wir brauchen das Anilin aus Antwerpen, um den angekündigten Ausbau unserer MDI-Kapazitäten in Europa umzusetzen“, so Peter Vanacker, Leiter der Business Unit Polyurethanes von Bayer MaterialScience. Bayer hatte angekündigt, die Kapazitäten der Anlagen in Tarragona (Spanien), Baytown (USA) und Brunsbüttel (Deutschland) bis zum Jahr 2006 um insgesamt rund 140.000 Jahrestonnen zu erhöhen. Vanacker: „Weltweit werden wir dann über eine MDI-Kapazität von mehr als einer Million Tonnen verfügen. Damit möchten wir unsere Marktführerschaft unterstreichen.“ Die Investitionsankündigung ist aber auch ein positives Signal für den Bayer-Standort Antwerpen, der in den vergangenen Jahren eine umfangreiche Umstrukturierung erfahren hat und jetzt mit dem neuen Investitionsprojekt seine Position als strategisch wichtiger Standort von Bayer MaterialScience untermauert: „Wir freuen uns, dass wir den Zuschlag für diesen Neubau erhalten haben. Die kosteneffiziente Herstellung von Anilin in Antwerpen und die einschlägige Erfahrung unserer Mitarbeiter sind hier starke Argumente gewesen“, sagte Rene de Cleyn, Leiter des Industrieparks Bayer Antwerpen. |
Bayer MaterialScience AG, Leverkusen
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