15.12.2010, 13:22 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Der Startschuss fiel exakt vor 50 Jahren: Am 15. Dezember 1960, genau um 11.10 Uhr, ging die Anlage zur Chlorproduktion am Bayer Standort Krefeld-Uerdingen in Betrieb. Damit war der Grundstein für eine fünf jahrzehntelange erfolgreiche Herstellung hochwertiger Kunststoffe im Unternehmen gelegt: Chlor ist für 80 Prozent aller Produkte von Bayer MaterialScience ein unverzichtbarer Einsatzstoff. Bis heute hat die Uerdinger Chloralkali-Elektrolyse rund 7,5 Millionen Tonnen Chlor produziert. Basis für Polyurethan- und Polycarbonat-Werkstoffe "Ohne Chlor ist die Herstellung unserer Polyurethane und Polycarbonate als wichtige Standbeine unserer Produktpalette nicht möglich", betonte Dr. Klaus Jaeger, Leiter des Standortverbunds Nordrhein-Westfalen von Bayer MaterialScience, am Mittwoch im Rahmen eines Pressegesprächs. Zu diesem Verbund zählen Dormagen, Leverkusen und Krefeld-Uerdingen. Zahlreiche Produkte des täglichen Lebens wie Compact Disks, Dämmstoffe, Computergehäuse, energiesparende Kühlschränke oder Sitzpolster basieren auf Polyurethan- oder Polycarbonat-Werkstoffen von Bayer MaterialScience. Dabei verbleibt kein Chlor in den Endprodukten. Die Anlage, in der aus Kochsalz mit Hilfe von elektrischem Strom die Stoffe Chlor, Natronlauge und Wasserstoff entstehen, startete 1960 mit einer Jahreskapazität von 30.000 Tonnen Chlor. Dank kontinuierlicher Investitionen arbeitete die auf Basis des klassischen Quecksilberverfahrens betriebene Chlorelektrolyse nach Unternehmenangaben stets auf hohem umwelt- und sicherheitstechnischem Niveau. Innovative und klimaschonende Technik So sei die Uerdinger Anlage die erste ihrer Art bei Bayer gewesen, die 1997 mit einer Investition von 30 Millionen Euro auf das weniger energieintensive Membranverfahren umgestellt wurde - und somit zum Vorreiter in ganz Europa avancierte. Diese Technik senke vor allem den Energieverbrauch. "Vor dem Hintergrund, dass Bayer MaterialScience rund zwei Drittel seines weltweiten Stromverbrauchs für die Chlorproduktion benötigt, war dies bereits ein wichtiger Beitrag, um Ressourcen zu schonen und Kosten zu senken", so Jaeger. Heute verfügt die Chlor-Anlage über eine Gesamtkapazität von 240.000 Jahrestonnen, die sich etwa zur Hälfte auf die Membran- und die Quecksilbertechnik aufteilen. Weiterer Schritt in Richtung innovativer und klimaschonender Technik Eine neuerliche Investition läutet nun den kompletten Ausstieg aus dem Quecksilberverfahren und einen weiteren Schritt in Richtung einer klimaschonenden innovativen Chlorproduktion ein: die Sauerstoffverzehrkathoden (SVK)-Technologie. Dieses Elektrolyseverfahren wurde zusammen mit Partnern für die Herstellung von Chlor aus Kochsalz entwickelt. Am Standort Uerdingen geht dazu im Jahr 2011 die erste großtechnische Anlage mit einer Kapazität von zunächst 20.000 Jahrestonnen Chlor in Betrieb. Bereits 2010 hat der Rückbau der Quecksilber-Anlage begonnen. Die neue Technologie reduziert den Energieverbrauch und entsprechend die indirekten Treibhausgas-Emissionen um bis zu 30 Prozent. So werden rund 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. "Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir gezielt neue nachhaltige Lösungen für den Umgang mit dem Klimawandel entwickeln und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts leisten", unterstreicht Dr. Tony Van Osselaer, im Vorstand von Bayer MaterialScience verantwortlich für Produktion und Technologie. Die neue Technik wird auch im Rahmen des globalen Energiemanagement-Systems STRUCTese® betrachtet, das das Unternehmen im Jahr 2008 eingeführt hat. Bis dato konnten bereits 150.000 Tonnen CO2-Äquivalente vermieden und weltweit in 22 Anlagen im Schnitt Energiesenkungen von fünf Prozent erzielt werden. Ab 2012 will Bayer MaterialScience zudem die Treibhausgase um jährlich 350.000 Tonnen verringern. Insgesamt soll STRUCTese® bis 2012 in den 60 energieintensivsten Produktionsbetrieben umgesetzt werden und den durchschnittlichen Energieverbrauch um rund zehn Prozent senken. |
Bayer MaterialScience AG, Leverkusen
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