30.07.2014, 06:02 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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![]() Misch- und Dosieranlagen der RimStar-Baureihe von KraussMaffei eignen sich zur Verarbeitung von Epoxidharzen, Polyurethanen und Polyamiden. Für das T-RTM-Verfahren wurde die Anlage hinsichtlich des extrem niedrigviskosen Materials optimal angepasst. Thermoplaste punkten im RTM-Verfahren In der automobilen Serienfertigung von FVK-Bauteilen will das RTM-Verfahren vor allem durch sein hohes Automatisierungspotenzial überzeugen. Bislang seien hier vornehmlich duroplastische Matrixsysteme, zumeist Epoxidharze, verwendet worden. "Der Einsatz gesamtwirtschaftlich günstigerer thermoplastischer Matrixsysteme scheiterte bislang vor allem an der vergleichsweise hohen Viskosität im schmelzeflüssigen Zustand, die eine porenfreie Tränkung der trockenen Faserhalbzeuge unter akzeptablen Prozessparametern praktisch ausschließt", erklärt Erich Fries, Leiter der Business Unit Composites/Surfaces des Segments Reaktionstechnik bei KraussMaffei. In Zusammenarbeit mit der Volkswagen Aktiengesellschaft und der BASF SE sei es KraussMaffei gelungen, den Einsatz thermoplastischer Matrix-Systeme auch auf das RTM-Verfahren zu übertragen. Das sogenannte T-RTM-Verfahren basiert auf einem niedrigviskosen, reaktiven Caprolactam-System, das in ein geschlossenes, mit einem Lagenaufbau aus textilen, endlosfaserverstärkten Halbzeugen belegtes isotherm temperiertes Werkzeug injiziert wird und darin zu einem Polyamid 6 polymerisiert. Die Polymerisation erfolgt nach Durchtränkung der Fasern in kurzen Aushärtezeiten. Erste Referenzen seien die im FVK-Technikum der Volkswagen Konzernforschung in Wolfsburg im T-RTM-Verfahren hergestellten Prototypen einer B-Säulenverstärkung. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Entwicklung des T-RTM-Verfahrens sei eine umfangreiche Anpassung der eingesetzten Caprolactam-Systeme gewesen. Sie enthalten neben dem erforderlichen Aktivator und Katalysator, auch eine Reihe von Additiven und Zusatzstoffen, um für den späteren Einsatzzweck der FVK-Bauteile angepasste Matrixsysteme zu bilden. Weiterhin sei für einen störungsfreien Fertigungsablauf eine speziell an die Verarbeitung des extrem niedrigviskosen Systems angepasste Dosieranlage notwendig gewesen. Die von KraussMaffei eingesetzte Misch- und Dosieranlage ist daher mit einem speziellen Mischkopf, leistungsfähigen Axialpumpen sowie einer durchgehend elektrischen Temperierung ausgestattet. Lackierfähige CFK-Bauteile ![]() Mit dem Surface-RTM-Verfahren hergestellte faserverstärkte Sichtbauteile für den Fahrzeugbau sind sofort lackierfähig und erlauben eine kostengünstige Großserienproduktion. "Die Nachfrage nach dieser Technologie ist seit der Vorstellung auf der K 2013 sehr groß. So führen wir bereits zahlreiche intensive Gespräche mit OEMs und Zulieferern, die das Verfahren für die Großserie nutzen wollen. Auch Unternehmen der Elektronik-Elektro-Branche zeigen großes Interesse", erklärt Fries. FiberForm-Verfahren nutzt KraussMaffei Kompetenz des Spritzgießens ![]() Das FiberForm-Verfahren, eine Kombination aus Spritzgießen und Thermoformen mit Organoblechen, erlaubt die Herstellung multifunktionaler leichter Strukturbauteile für Großserienanwendungen. Auf diese Weise entstehen beispielsweise Instrumententafe Bei der FiberForm-Technologie werden mit thermoplastischer Matrix imprägnierte Gewebe oder Gelege aus Endlosfasern aufgeheizt, im Spritzgießwerkzeug umgeformt und anschließend hinterspritzt. "Hierbei können zusätzliche Versteifungen durch Rippen realisiert und weitere Funktionen integriert werden. Da sich die Produktion nahtlos in einen Spritzgießbetrieb einfügt, eignet sich das Verfahren bestens zur Herstellung leichter Strukturbauteile für Großserienanwendungen", ergänzt Stefan Schierl, Entwicklungsingenieur Technologieentwicklung bei KraussMaffei. Wie das Spritzgießen sei auch die FiberForm-Technologie von KraussMaffei einfach zu automatisieren und ermögliche eine vollautomatische Produktion mit kompakten Fertigungszellen. Die Steuerung für eine Infrarotheizung zur Erwärmung der Organobleche ist bereits vollständig in die Maschinensteuerung (MC6) integriert. Dies ermögliche eine einfache Prozess- und Qualitätskontrolle, da wichtige Parameter von der Maschinensteuerung protokolliert würden. Optional bietet KraussMaffei auch das Vorwärmen mittels Umluftofen in Paternosterausführung an. "Diese Technologie zeichnet sich durch eine besonders homogene Temperaturverteilung über die gesamte Fläche und Materialdicke sowie eine materialschonende und energieeffiziente Verarbeitung aus", so Schierl. Diese positiven Eigenschaften kommen zum Beispiel bei der Herstellung von Hohlkörperbauteilen mit lokalen Verstärkungen und damit verbundener hoher Designfreiheit zum Tragen. Weitere Informationen: www.kraussmaffei.com Composites Europe 2014, Düsseldorf , 7.-9.10 2014, Halle 8B, Stand G14 |
KraussMaffei Group GmbH, München
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