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08.10.2014, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

BASF: Neuigkeiten rund um PBT, Polyamid, Additive und Polyurethane

Ultradur® für aromafeste dünne Kaffeekapseln (links oben), Standbestuhlung mit dem Sichtpolyamid "Ultramid" SI (Mitte), Frontsitz mit einem Sitzstrukturbauteil aus "Ultramid" im BMW i3 (rechts oben), "Ultraform" PRO im Skin-Stretcher, eine Vorrichtung zur Verschließung von großflächigen Wunden nach Operationen (rechts unten), und über 20 neu gedachte Materialien im "Concept 1865" (links unten).
Ultradur® für aromafeste dünne Kaffeekapseln (links oben), Standbestuhlung mit dem Sichtpolyamid "Ultramid" SI (Mitte), Frontsitz mit einem Sitzstrukturbauteil aus "Ultramid" im BMW i3 (rechts oben), "Ultraform" PRO im Skin-Stretcher, eine Vorrichtung zur Verschließung von großflächigen Wunden nach Operationen (rechts unten), und über 20 neu gedachte Materialien im "Concept 1865" (links unten).
Kunststoffinnovationen direkt am Messestand erleben - das will die BASF auf der Fakuma 2014 ermöglichen. Sowohl die Standbestuhlung als auch die an der Kaffeebar zum Einsatz kommenden Kaffeekapseln repräsentieren neuartige Anwendungen der BASF-Kunststoffe. Darüber hinaus stellt BASF auch in den Bereichen Automotive, E&E und Medizintechnik Neuigkeiten rund um technische Kunststoffe, Polyurethane und Masterbatchpräpara­tionen vor.

PBT für aromafeste Kaffeekapseln - Erste Prototypen
Als einer der ersten Kunststoffhersteller bietet BASF seit kurzem in ihrem PBT (Polybutylenterephthalat)-Sortiment eine neue Spezialtype an, die für die Herstellung von aromafesten Kaffeekapseln optimiert wurde. Der technische Kunststoff trägt die Bezeichnung "Ultradur" B 1520 FC (FC: Food Contact) und bietet den Angaben zufolge eine hohe Wasserdampf-, Sauerstoff- und vor allem Aroma-Barriere, ohne dass zusätzliche Beschichtungen nötig seien. Damit unterscheiden sich Kapseln aus Ultradur von anderen spritzgegossenen Kapseln, die meist zusätzlich einzeln umverpackt sind, und von thermogeformten Mehrschicht-Kaffeekapseln. Die Fertigung im Spritzguss sei für besonders anspruchsvolle und präzise gestaltete Kaffeekapseln geeignet.

Durch ihre Food-Contact-Zertifizierung sei die neue Type über Kaffeekapseln hinaus für dünnwandige spritzgegossene Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen geeignet. Erste Kaffeekapsel-Prototypen des unabhängigen Anbieters CCS GmbH, München (www.cc-s.eu), die aus dem neuen Material gefertigt wurden, sind auf der Fakuma zu sehen. Das neue Ultradur B 1520 FC ist ab sofort in kommerziellen Mengen erhältlich. Es lässt sich mit passenden Masterbatches der BASF Color Solutions einfärben.

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Standbestuhlung: Sichtpolyamide für die Möbelindustrie
Sitzen werden die Besucher am BASF-Stand auf der Fakuma auf dem "A-Chair" der Firma Brunner. Er besteht aus "Ultramid" B3EG10 SI (SI: Surface Improved), einem der vier Vertreter der neuen Sichtpolyamid-Familie der BASF speziell für die Bedürfnisse der Möbelindustrie. Erstmals auf der Kunststoffmesse K 2013 in Düsseldorf vorgestellt, kombiniert diese Produktfamilie laut Hersteller eine hohe Oberflächenqualität mit den guten mechanischen und chemischen Eigenschaften der Werkstoff­klasse, in einem Fall sogar mit speziellem Flammschutz. Beim Design des Großraumstuhls haben die BASF-Experten mit ihrem Simulationswerkzeug "Ultrasim" den Hersteller gezielt beraten.

Technische Kunststoffe und TPU im BMW i3 und Citroën C4 Cactus
Als erstem Hersteller von thermoplastischem Polyurethan (TPU) sei es der BASF gelungen, das Material so zu optimieren, dass es an der Fahrzeugaußenseite großflächig und unlackiert eingesetzt werden könne. Der Autohersteller PSA Peugeot Citroën nutzt laut BASF die neue TPU-Type "Elastollan" AC 55D10 HPM (High Performance Material), um den Citroën C4 Cactus mit so genannten "Airbumps" zu verkleiden. Die Neuheit, die auf der Fakuma zu sehen sein wird, ist das Ergebnis einer mehrjährigen Entwicklungsarbeit zwischen dem französischen Autohersteller, dem Zulieferer Rehau, Schweiz, sowie der BASF. Dabei handelt es sich um großformatige, kontrastfarbige Luftkissenträger an den Seiten sowie an Front und Heck, die die Außenhülle vor Stößen oder Kratzern schützen und dem Auto ein unverwechselbares Design geben.

Zwei Bauteile aus dem BMW i3, dem Elektrofahrzeug der BMW Group, werden auf dem BASF-Messestand ausgestellt: der Frontsitz, dessen Rückenlehne laut BASF das erste spritzgegossene und unlackierte Sitzstrukturbauteil aus Polyamid ist, das eine sichtbare Oberfläche hat. Die Lehne des ca. zwei Kilogramm leichten Hybridbauteils besteht aus einem besonders UV-stabilen Polyamid 6-Compound, das BASF speziell für solche Anwendungen entwickelt hat ("Ultramid" B3ZG8 UV). Außerdem ist ein großes Integralbauteil aus "Ultradur" B4040 G6 zu sehen, das dazu dient, die beiden Karosserieschalen auf Abstand zu halten. Der PBT-Werkstoff soll unabhängig vom umgebenden Klima dimensionsstabil sein und die notwendige Knickfestigkeit bieten. Das spritzgegossene Bauteil fasst mehrere geplante, kleinere Bauteile zusammen und soll dadurch Komplexität und Kosten reduzieren.

Flammgeschützte technische Kunststoffe weiter verbessert
Der Trend zu Miniaturisierung und dünneren Wanddicken in elektrischen und elektronischen Anwendungen setzt sich fort und BASF präsentiert zur Fakuma gleich mehrere Produktfamilien mit neuer und verbesserter UL-Listung.

Die flammgeschützten "Ultradur"-Typen B4406 G2/ G4/ G6 ( Poly­butylenterephthalate) sind nach UL94 V-0 ab einer Wanddicke von 0,4 mm klassifiziert. Jetzt wurde die Listung auch um den Relativen Temperaturindex (RTI) für 0,4 mm erweitert. Die hohen Werte des RTI für die elektrische Durchschlagfestigkeit sollen dabei durchweg auf dem hohen Niveau von 140 °C bleiben. Die Produktfamilie eigne sich somit besonders für immer leistungsfähigere Stecker, Steckerleisten und Gehäuseteile. Diese sollen sich nun mit noch geringeren Wanddicken konstruieren lassen.

Auch das neu entwickelte "Ultramid" A3U42G6, ein halogenfrei flammgeschütztes und glasfaserverstärktes Polyamid, erfüllt die Brandschutzklasse V-0 nach UL94 ab einer Wanddicke von 0,4 mm. Die Wärmealterungsbeständigkeit sei im Vergleich zu bekannten glasfasergefüllten Polyamidtypen deutlich verbessert worden, sodass sich das Material mit einem RTI-Wert für die elektrische Durchschlagfestigkeit von 140 °C bei 0,4 mm und sogar 150 °C ab 0,75 mm auch für den Einsatz bei höheren Temperaturen eigne. Das neue Ultramid A3U42G6 soll sich zudem durch eine besonders leichte Verarbeitung mit reduzierter Belagsbildung auszeichnen. Das Flammschutzsystem zeige keine Migrationseffekte und sorge so für hochwertigere Bauteiloberflächen. Mögliche Anwendungsbereiche sind Schaltgeräte, Schütze und Konnektoren.

Medizintechnik: Erste Anwendung von Ultraform PRO im Skin Stretcher
Das speziell an Anforderungen der Medizintechnik angepasste "Ultraform" S2320 003 PRO (Polyoxymethylen) von BASF will in seiner ersten Anwendung im Skin Stretcher der Firma BioWim GmbH vor allem durch die Verminderung von Reibung zwischen sich berührenden Funktionsteilen, die Kombination von hoher Steifigkeit mit ausgezeichneten Federeigenschaften sowie die sehr gute Fließfähigkeit überzeugen. Daneben bietet das Material laut BASF den Nachweis und die Einhaltung maßgeblicher internationaler Normen zum Einsatz von Kunststoffen in der Medizintechnik. Skin Stretcher ist eine Vorrichtung zur Behandlung oder Verschließung von großflächigen Wunden nach Operationen oder Unfällen.

Rethinking Materials - ein Konzept-Fahrrad als Experiment
Materialien neu zu denken - diesem Gedankenexperiment stellten sich BASF und die Designagentur DING 3000 mit dem Entwurf des Konzept Fahrrades "Concept 1865". Die "designfabrik" der BASF zeigt auf der Fakuma die funktionstüchtige und fahrbereite Fahrrad-Designstudie - sie hat in Anlehnung an das Gründungsjahr 1865 des Unternehmens die äußere Form des damals aufgekommenen Pedal-Hochrads. In das E-Bike sind über 20 verschiedene Kunststoffe von Polyurethanen über Thermoplaste, Schaumstoffe, Epoxidharze und Composite-Produkte eingegangen, die BASF unter "Performance Materials" bündelt. So besteht beispielsweise der Reifengrundkörper des Hochrads aus dem weltweit ersten expandierten thermoplastischen Polyurethan "Infinergy" der BASF. Es gilt als leicht, haltbar und sehr elastisch. Das Material habe bereits in der Zwischensohle des Laufschuhs Energy boost von adidas durch herausragendes Rückstellvermögen und eine besonders hohe Dauerbelastbarkeit überzeugt. Im Reifen ebenfalls von Vorteil: die geringe Dichte sowie die gute Riss- und Temperaturbeständigkeit von Infinergy.

Masterbatchpräparationen
BASF Color Solutions ist auch dieses Jahr wieder auf dem BASF-Stand vertreten und präsentiert ein breites Spektrum an Masterbatch-Anwendungen zur Einfärbung und Stabilisierung von Kunststoffen, auch in Kooperation mit anderen BASF-Einheiten.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Einfärbung von technischen Polymeren. Hier ist bei extremen Verarbeitungstemperaturen von bis zu 350°C besonders die Temperaturbeständigkeit gefragt. Auf die "Ultradur"-Kunststoffe der BASF (Polybutylenterephthalat) optimierte Masterbatche der "Sicoversal"X Reihe finden sich zum Beispiel in den ausgestellten Kabeln für Lichtwellenleiter oder den neu entwickelten Kaffeekapseln an der Kaffeebar. Spezielle Typen mit Zulassung für medizinische Anwendungen sind ebenfalls erhältlich. Der präsentierte leichte und zugleich robuste Flugzeugtrolley aus "Ultrason" (Polyarylsulfone) ist ein Beispiel für die Nutzung von "Sicoversal"X Masterbatch im Transportsektor.

Im Bau-Bereich will BASF Color Solutions Akzente bei der dauerhaften Einfärbung von Wood-Plastic-Composites setzen, sichtbar in Bodenelementen des BASF Stands. Auch die Standbestuhlung zeigt eine BASF-Komplettlösung, in welcher der "Sicopas"-Masterbatch den Ultramid SI-Kunststoff einfärbt.

Weitere Informationen:
www.basf.com, www.plasticsportal.eu, www.polyurethanes.basf.de, www.basf.de/masterbatch

Fakuma 2014, Friedrichshafen, 14.-18.10.2014, Halle B4, Stand 4306

BASF SE, Ludwigshafen

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