16.12.2014, 07:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Der Automobilzulieferer Scherer & Trier ist gerettet. Der Insolvenzverwalter Joachim Exner hat gestern den Geschäftsbetrieb des Unternehmens an einen strategischen Investor verkauft. Alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben, der Standort Michelau soll sogar noch ausgebaut werden, heißt es in einer Mittteilung der Dr. Beck & Partner GbR, Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter aus Nürnberg. Erwerber von Scherer & Trier ist demzufolge der indische Automotive-Konzern Samvardhana Motherson Group. Der Investor übernimmt demnach den gesamten Geschäftsbetrieb einschließlich aller 2.040 Mitarbeiter. Motherson plane überdies, den Standort Michelau nicht nur zu erhalten, sondern zum Entwicklungszentrum auch für andere Geschäftsbereiche der Gruppe auszubauen. Die Grundlage dafür bilde das branchenweit anerkannte „Technikum“, in dem Scherer & Trier seine Produkte und Werkzeuge selbst entwickelt. Die Samvardhana Motherson Group ist weltweit mit Standorten in 25 Ländern vertreten. Im Geschäftsjahr 2013/14 erwirtschaftete der Konzern mit über 70.000 Mitarbeitern einen Umsatz i.H.v. rund 6,1 Mrd US-Dollar. Der Betriebsübergang ist für Januar 2015 geplant. Die Gläubiger haben den Angaben zufolge dem Verkauf bereits zugestimmt, die Genehmigung durch die Kartellbehörden ist beantragt. Über den Kaufpreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart; Exner teilte jedoch mit, dass die Gläubiger mit einer weit überdurchschnittlichen Quote im zweistelligen Prozentbereich rechnen können. Die wirtschaftliche Situation von Scherer & Trier hatte sich in den letzten Monaten immer weiter verbessert. Alleine in den letzten Wochen konnte das Unternehmen direkte Neuaufträge mit einem Gesamtumsatz in Höhe von rund 110 Mio. Euro sowie Entwicklungsaufträge mit einem Umsatzvolumen von weiteren 150 bis 200 Mio. über den Lebenszyklus akquirieren. „Das ist angesichts des laufenden Insolvenzverfahrens ein phänomenaler Erfolg, der aber nur möglich wurde, weil alle Verfahrensbeteiligte die Sanierung des Unternehmens von Anfang an unterstützt haben“, ergänzte Exner. „Dank gebührt der Politik, allen voran der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Landrat Christian Meißner, die uns immer Rückhalt gegeben haben. Außerdem den Kunden, u.a. vor allem BMW, Daimler und Volkswagen sowie weiteren Industriekunden, die Scherer & Trier während des gesamten Insolvenzverfahrens nicht zuletzt mit Neuaufträgen unterstützt haben.“ Scherer & Trier hatte am 10. März 2014 trotz guter Auftragslage Insolvenz anmelden müssen, nachdem Gespräche über eine Anschlussfinanzierung gescheitert waren (siehe auch plasticker-News vom 13.03.2014). Joachim Exner gelang es, Kunden und Lieferanten bei der Stange zu halten und führte den Geschäftsbetrieb des Unternehmens in vollem Umfang fort. Auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang Juni lief die Produktion ohne Unterbrechungen weiter, ohne dass Exner insolvenzbedingte Kündigungen aussprach. Zugleich leitete Exner zusammen mit dem neuen Geschäftsführer Rolf Graf konsequente Restrukturierungsmaßnahmen ein, wodurch hohe Effizienz- und Produktivitätssteigerungen erreicht wurden. Parallel hatte der Insolvenzverwalter mit Hochdruck die Investorengespräche vorangetrieben, bis jetzt der Durchbruch gelang. Scherer & Trier entwickelt und fertigt thermoplastische Formteile für die Automobilindustrie. Zu den Kunden zählen namhafte Automobilhersteller, wie u.a. BMW, Daimler und der VW-Konzern. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich im fränkischen Michelau, wo auch der größte Teil der Mitarbeiter beschäftigt ist. Daneben unterhält das Unternehmen Standorte in den USA und Mexiko. Der Umsatz der Scherer & Trier-Gruppe betrug im Jahr 2013 rund 240 Mio. Euro. Weitere Informationen: www.scherer-trier.de, www.ra-dr-beck.de, www.motherson.com |
Kunststoff-Technik Scherer & Trier GmbH & CO KG, Michelau
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