02.03.2015, 15:54 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Mit einer Firmenübernahme in Süddeutschland baut Bayer MaterialScience seine Position auf dem Zukunftsmarkt der Verbundwerkstoffe aus. Das Unternehmen besiegelte am Montag den Erwerb der Thermoplast Composite GmbH (TCG) in Langenfeld bei Nürnberg, eines Spezialisten zur Herstellung von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen. Durch den Zukauf will Bayer MaterialScience sein Produktangebot für wichtige Industrien erweitern und seine Positionen dort weiter stärken. Das Unternehmen beabsichtigt, künftig Verbundwerkstoffe auf Basis von endlosfaserverstärkten thermoplastischen Materialien (Composites) anzubieten. Das ist eine neue Klasse von Materialien, die besonders dünn und leicht sind. Außerdem gelten sie in vielen Eigenschaften existierenden Lösungen etwa auf Basis von Aluminium als überlegen. Ausbau der Produktion geplant Mit der Übernahme von TCG erlangt Bayer MaterialScience unter anderem innovatives Technologie-Know-how sowie wichtige Patente und Anlagen. Alle Mitarbeiter sollen übernommen werden. Bayer MaterialScience plant, die TCG-Produktionskapazität zu erweitern. Dazu soll in einem ersten Schritt die Produktion in der Metropolregion Nürnberg ausgebaut werden. Später sollen dann Kapazitäten in anderen Regionen hinzukommen, um Kunden dort bestmöglich versorgen zu können. Bislang entwickelt und vertreibt Bayer MaterialScience bereits Composite-Lösungen auf Basis von Polyurethansystemen. "Wir sehen zudem erheblichen Bedarf und große Wachstumschancen für Verbundwerkstoffe auf Basis von thermoplastischen Kunststoffen wie Polycarbonat", sagt Dr. Markus Steilemann, Mitglied im Executive Committee des Unternehmens und Leiter der Geschäftseinheit Polycarbonat. "Indem wir in die Entwicklung und Produktion von entsprechenden Composites eintreten, wollen wir zu den Treibern in der Industrie gehören. Hier erwarten wir vor allem in der IT-Industrie, im Automobil- und Transportsektor sowie im Konsumgüterbereich vielversprechende Perspektiven und damit eine weitere Stärkung unserer Positionen." Bayer MaterialScience bietet zahlreichen Abnehmerindustrien bereits seit langem Produkte und Anwendungslösungen auf Basis von Polycarbonat und entsprechenden Kunststoffmischungen an. Dieses Material gilt als besonders leicht, robust, beliebig formbar, einfach zu verarbeiten und mehrfach wiederzuverwerten. Seit einiger Zeit arbeitet das Unternehmen auch selbst an der Entwicklung von Polycarbonat-Verbundwerkstoffen. "Das noch fehlende Know-how in der Prozesstechnik haben wir nun mit der Übernahme von TCG erworben", sagt Dr. Olaf Zöllner, Leiter Anwendungsentwicklung Polycarbonat für Europa. Composites bieten zahlreiche Vorteile Polycarbonat-Verbundwerkstoffe sind aus Sicht von Bayer MaterialScience unter anderem besonders gut geeignet, um hochwertige Gehäuse für die IT-Industrie zu produzieren. Hier könnten solche Composites dem Trend zur Verkleinerung und Wertanmutung entgegenkommen. Und es gibt eine Reihe weiterer Vorteile. "Hardware aus Polycarbonat-Verbundwerkstoffen fühlt sich an wie Metall, ist aber um einiges leichter", betont Zöllner. Er verweist zudem auf die gute Formbarkeit und hochwertige Anmutung des Materials. Ferner biete es Kostenvorteile bei der Verarbeitung. In der Automobilindustrie zum Beispiel könnten solche Composites helfen, Fahrzeuge leichter und effizienter zu machen. Zöllner: "Hier halten wir durch Polycarbonat-Verbundwerkstoffe signifikante Gewichtsverringerungen gegenüber Lösungen aus Aluminium für möglich." Dr. Herbert Börger und Ingolf Knaup, geschäftsführende Gesellschafter von TCG, sehen in der Partnerschaft mit Bayer MaterialScience einen hohen Nutzen für ihr Unternehmen. TCG könne dadurch die industrielle Fertigung und breite Markteinführung von unidirektionalen thermoplastischen Advanced Composites auf Basis der selbst entwickelten innovativen und patentrechtlich abgesicherten Technologieplattform schneller und umfassender realisieren. Insofern sei der Verkauf ein nächster logischer Schritt in der erfolgreichen Unternehmensentwicklung von TCG. Die Thermoplast Composite GmbH wurde 2007 gegründet und hat bislang zwölf Mitarbeiter. Neben Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffen mit thermoplastischer Matrix ist das Unternehmen unter anderem auf ultraleichte Schaumstoffe und Ingenieur-Dienstleistungen spezialisiert. Weitere Informationen: www.materialscience.bayer.com, www.thermoplast-composite.de |
Bayer MaterialScience AG, Leverkusen
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