25.10.2016, 06:13 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
"Wer sich an solch eine Oberfläche traut, …", dieser Halbsatz von Fachkoordinator Dr. Rudolf Fernengel lässt sich zum Abschluss der Award Night so vollenden: "… der gewinnt den Grand Award beim 17. SPE Automotive Award 2016". Die besagte, metallisch anmutende Oberfläche gehört zu einer Skid Plate zur Abdeckung des Stoßfängerbereiches und wird von Magna Exteriors hergestellt. Für die Verarbeitung des mit zehn Prozent Silbermetallic-Talkum gefüllten Polypropylens wurden Einspritztechnologie, Anspritzsituation, Bauteilgeometrie und rheologische Charakterisierung des Materials aufeinander abgestimmt. Mit dem Ergebnis, das auf der Oberfläche keinerlei Defekte wie Tigerstripes oder Fließlinien zu finden sind. Der Grand Award wurde an Rolf Behringer von A. Schulman übergeben. Viele Einreichungen des Wettbewerbs 2016 verdanken ihre neue Qualität nicht einem einzelnen Arbeitsschritt oder einem neuartigen Werkstoff, sondern der durchgängigen Betrachtung des gesamten Entwicklungs- und Fertigungsprozesses. Das zeigt sich nicht nur an dem Skid plate, sondern bei fast allen Award-Gewinnern und Platzierten. Neben der häufig verbesserten Qualität des Prozesses und des Produktes rückt damit auch die Wirtschaftlichkeit immer mehr in den Blickpunkt. In der Kategorie body interior, in der die Frimo Group den Award sponsert, trägt ein Vollkunststoff-Bremspedal mit Tepexeinlegern von Boge Elastmetall den Sieg davon. Das Sicherheitsbauteil aus Organoblech ist sowohl für Linkslenker als auch Rechtslenker lastpfadoptimiert gestaltet, überzeugt mit einer attraktiven technischen Oberfläche und nimmt Biege- und Torsionslasten auf. "Ein Leichtbauteil à la bonne heure", urteilte die Jury. Auf den Plätzen Zwei bis Fünf landeten eine Leichtbautürverkleidung mit technischer Textur von BMW Landshut, ein platzsparendes Ablagefach von Weber, eine Fahrerhaus-Dachluke von Bos und eine Modulträgerplatte von Pöppelmann Kunststoff-Technik. Den Award in der Kategorie body exterior gewinnt die Skid Plate von Magna Exteriors, wobei der Rohstofflieferant die A. Schulman GmbH ist (POLYFORT FIPP 10 T K2369 SILVER 68940). Dahinter belegt eine Kühlerverkleidung aus dem Magna-Exteriors-Werk Idoplas den zweiten Platz. Ein Heckdeckel von Mercedes-Benz, hergestellt im durchgängigen SMC-4.0-Prozess, belegt Platz Drei in der von Akro-Plastic unterstützten Kategorie. Auf Platz Vier reiht sich eine Class-A-Karbonfaser-Motorhaube von Polycon Industries ein, gefolgt von einer indviduell gestaltbaren Frontblende von Bahsys. Ein Ölwannenmodul mit optimaler Kombination von Leichtbau und Systemintegration von Polytec Plastics Germany gewinnt den Award in der Kategorie power train, dessen Vergabe von KraussMaffei Technologies gesponsert wird. "Statt bisher 14 besteht es nur noch aus acht Hauptelementen, was den Montageaufwand deutlich reduziert – von acht auf zwei Arbeitsschritte", erläutert Fernengel. Auf den Plätzen folgen Radfangstreben aus GFK, Kork und Metallinserts, die nicht beschnitten werden müssen, eine elektrische Schmierölpumpe von FTE automotive, ein Ventilgehäuse mit Rohrkrümmer von Joma-Polytec, eine Kühleröffnungs-Verstärkung aus Karbonfaser von Magna Exteriors und eine erstaunlich leichte, zweiteilige Kunststoffölwanne von BBP Kunststoffwerk Baier. Die Kategorie electronical/optical parts, deren Sponsor Albis Plastic ist, gewinnt 2016 ein Sensorgehäuse, das den IR-Laser zum Abstandhalten trägt. Speziell ausgebildete Rillen ändern das Reflexionsverhalten des Lasers und sorgen dafür, dass Fehlfunktionen bspw. durch störende Lichtquellen ausgeschlossen werden. "Ein solches Teil", bemerkt Fernengel, "lässt sich eben nur aus Kunststoff realisieren." Eine durchleuchtete Dekorblende von HTP High Tech PLastics landet auf dem zweiten Platz, die stationäre Ladebox für E-Autos eMH3 Wallbox von ABL Sursum belegt Platz Drei. Special Awards für innovative Einreichungen Dass Leichtbau nicht nur bei den Fahrzeugen, sondern auch bei Fertigungslinien ein zentrales Thema ist, zeigt die ultraleichte Hubvorrichtung für Montagegehänge von Volkswagen. Die Gewichtseinsparung von fast einer Tonne macht verstärkte Dachkonstruktionen der Montagehalle ebenso überflüssig wie leistungstärkere Fahr- und Hubantriebe. Eine kosten- und energiesparende Entwicklung, die der Jury einen Innovation Award wert ist. Wie sich Karbonfasern mit Stahl in einem Bauteil verbinden lassen, zeigt eine Gelenkwelle von BMW Landshut. So unscheinbar, wie das Teil im fertigen Zustand auch aussieht, so aufwendig war seine Entwicklung. Eine Reihe von Herausforderungen war dabei zu bewältigen, vor allem an den Verbindungsstellen der beiden Werkstoffe. Ein dünnwandig ausgeführter Stahladapter ermöglicht eine Rändelpressverbindung mit dem CFK-Rohr, Faser- und Wickelwinkel müssen aufeinander abgestimmt und die Crash-Funktion gewährleistet sein. Die Juroren honorieren den Mut und die Beharrlichkeit der Entwickler ebenfalls mit einem Innovation Award. Noch mehr Punkte im Bewertungskriterium ‚Innovation‘ vergaben die Juroren für einen Handschuhkasten-Deckel in Dünnfilmtechnik. Das spritzgegossene Trägerteil wird in einer genarbten Kavität, in der bereits eine Multilayerfolie mit Barriereschicht thermisch geformt ist, eingesetzt und mit SEBS hinterspritzt. Der One-Stepp-Prozess ermöglicht Bauteilfertigung in Sequenz, beispielsweise hinsichtlich Farbwechsel, und reduziert die Kosten auf fast die Hälfte. Das fertige Bauteil weist eine einzigartige, schubweiche Haptik auf. Aus den Händen von Tobias Dübler, der den Sponsor Grafe Advanced Polymers vertritt, erhalten die strahlenden Gewinner aus Landshut einen Grand Innovation Award. Über den SPE Automotive Award Der Automotive Division Award, den SPE Central Europe, Sektion der Society of Plastics Engineers Inc., seit dem Jahr 1992 anderthalbjährlich ausschreibt, ist in der Branche wegen der hohen Qualität der Einreichungen und der objektiven Bewertungskriterien bekannt. Der Wettbewerb wurde und wird von vielen Unternehmen unterstützt, in diesem Jahr sponserten A. Schulman, Akro-Plastic, Albis Plastic, Celanese, DSM Engineering Plastics, EMS-Chemie, EuroMold, Frimo Group, Grafe Advanced Polymers und KraussMaffei Technologies die Awards. Dateianhang zur Meldung: Weitere Informationen: www.spe-ce.de/spe-automotive-award, www.spe-ce.de |
SPE Central Europe / SPE Automotive Award, Hannover
» insgesamt 17 News über "SPI" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Meist gelesen, 10 Tage
Helvoet Rubber & Plastic Technologies: RF Duroplast GmbH übernimmt Duroplast-Spezialisten
Corsair: Kunststoff-Pyrolyseöl aus Finnland für Shell
K.D. Feddersen: Karen Kaufmann neue Bereichsleiterin Vertrieb Deutschland
Meist gelesen, 30 Tage
LyondellBasell: Vollständige Übernahme der APK AG
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
Dreyplas: Neues Compound aus PA6 mit UHMWPE optimiert Eigenschaften von Brückenlagern
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Experimentelle und simulative Analyse der Mischwirkung in Einschneckenextrudern
Eine Vielzahl von Kunststoffen wird zur Produktion von Halbzeugen und Fertigprodukten auf Einschneckenextrudern aufbereitet bzw. |