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20.02.2017, 09:06 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

Covestro: Werkstoffhersteller verzeichnet Rekordjahr - Absatzmengen im Kerngeschäft 7,5 Prozent über Vorjahr - Zuversichtliche Prognose

Das Jahr 2016 war ein Rekordjahr für den Werkstoffhersteller Covestro. Wie das Unternehmen mitteilt, hat Covestro gestützt durch die steigende Nachfrage nach innovativen Werkstoffen die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft auf Konzernebene um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Mit der höheren Anlagenauslastung stieg demnach das bereinigte EBITDA gegenüber 2015 um 22,7 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro deutlich an. Das Konzernergebnis stieg von 343 Mio. Euro auf 795 Mio. Euro an und hat sich damit gegenüber 2015 mehr als verdoppelt. Auf dieser Grundlage plant Covestro, seine Aktionäre mit einer Dividende in Höhe von 1,35 Euro je Aktie an diesem Erfolg zu beteiligen.

"Unsere Strategie ist aufgegangen. Die hervorragenden Ergebnisse sind ein deutlicher Beleg für die fundamentale Stärke von Covestro", erklärte der Vorstandsvorsitzende Patrick Thomas. "Die steigende Nachfrage der Kunden nach unseren innovativen und nachhaltigen Produkten zeigt, dass es uns immer besser gelingt, herkömmliche Materialien durch überlegene Kunststoffe zu ersetzen."

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Ebenfalls einen starken Anstieg verzeichnete der Free Operating Cash Flow mit einem Plus von 41,8 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro. Auch die Rentabilität konnte Covestro steigern: Der Return on Capital Employed (ROCE) betrug 14,2 Prozent, womit der Wert des Jahres 2015 ebenfalls deutlich übertroffen wurde. Aufgrund niedrigerer Verkaufspreise und leicht negativen Wechselkursauswirkungen verzeichnete Covestro beim Konzernumsatz dagegen eine leicht rückläufige Entwicklung von -1,5 Prozent auf 11,9 Mrd. Euro.

Optimierte Produktionskapazitäten bedienen wachsende Nachfrage
Das Mengenwachstum im Kerngeschäft lag 2016 deutlich oberhalb des Wachstums der Weltwirtschaft und unterstreicht damit die starke strategische Positionierung entlang wichtiger Trends in den Hauptabnehmerindustrien: Covestro konnte den Absatz konsequent steigern und die bestehenden Produktionskapazitäten weiter auslasten. Gleichzeitig hat das Unternehmen in stark wachsenden Regionen frühzeitig mit dem Ausbau von Kapazitäten begonnen, um der anziehenden Nachfrage optimal begegnen zu können. Dies gilt insbesondere für den asiatischen Markt, wo das Unternehmen eine Anlage für Lackrohstoffe (HDI) eröffnete und seine Kapazitäten im Bereich Polycarbonat verdoppelte.

Auch in Europa schreitet die Optimierung der Produktionsplattform weiter voran: Im Juni wurde die Erweiterung der Produktionskapazitäten für das Hartschaum-Vorprodukt MDI am Standort Brunsbüttel beschlossen. Bis 2018 soll die Kapazität dort auf 400.000 Tonnen pro Jahr verdoppelt werden. Zudem hat Covestro 2016 bewiesen, dass CO2 als Rohstoff für marktreife Produkte genutzt werden kann: In Dormagen wurde die weltweit erste industrielle Produktionsanlage in Betrieb genommen, die CO2 als Rohstoff für Weichschaum-Komponenten nutzt (siehe auch plasticker-News vom 13.12.2016).

Finanzielle Flexibilität gesteigert
Im vergangenen Geschäftsjahr hat Covestro die restlichen Darlehen gegenüber Bayer vollständig getilgt: Im Rahmen eines Anleihenprogramms hat das Unternehmen im März Anleihen über 1,5 Mrd. Euro emittiert und dadurch die Ablösung der Darlehen vollständig refinanziert. Insgesamt lag die Nettofinanzverschuldung zum Jahresende bei 1,5 Mrd. Euro und damit rund 700 Mio. Euro unter dem Niveau des Vorjahres.

"Durch das Anleihenprogramm haben wir zusätzliche finanzielle Flexibilität gewonnen", sagte Finanzvorstand Frank H. Lutz. "Zusammen mit der positiven Cash Flow-Entwicklung verfügen wir über ausreichende Mittel, um Investitionen eigenständig zu finanzieren."

Starke Nachfrage bei Polyurethanes und Polycarbonates
Im Segment Polyurethanes verzeichnete Covestro 2016 im Jahresvergleich ein Mengenwachstum im Kerngeschäft von 7,7 Prozent - getrieben durch einen Anstieg bei allen Produktgruppen, besonders aber bei der Produktgruppe MDI - sowie einen Anstieg des bereinigten EBITDA von 41,2 Prozent auf 881 Mio. Euro. Treiber der Nachfrage waren hier zum Beispiel die Automobil- und die Bauindustrie. Ab Oktober musste Covestro aufgrund eines nicht vorhersehbaren Produktionsausfalls bei einem Lieferanten die europäischen Produktionsanlagen für MDI und TDI mit reduzierter Auslastung betreiben und hatte deswegen Force Majeure angemeldet. Diese wurde Ende des Jahres wieder aufgehoben (siehe auch plasticker-News vom 05.01.2017).

Bei Polycarbonates lag das Mengenwachstum im Kerngeschäft im Vergleich zum Vorjahr bei 10,3 Prozent. Insbesondere in den Regionen APAC und NAFTA konnte der Absatz erneut deutlich gesteigert werden. Das bereinigte EBITDA im Segment Polycarbonates stieg um 25,7 Prozent auf 704 Mio. Euro. Unter anderem die Nachfrage aus der Elektro- und Elektronikindustrie trug hier zum Wachstum bei.

Das Segment Coatings, Adhesives, Specialties (CAS) verzeichnete eine stabile Entwicklung der abgesetzten Mengen im Kerngeschäft im Jahresvergleich - trotz einer erwarteten vertragsgemäßen Beendigung von Handelsaktivitäten. Das bereinigte EBITDA stieg um 1,8 Prozent auf 500 Mio. Euro. Geringere Rohstoffpreise wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus, zudem trug der Trend hin zu höherwertigen Endprodukten zur Nachfrage nach CAS-Produkten bei.

Hohe Profitabilität im Schlussquartal 2016
Auch im vierten Quartal 2016 hat Covestro die erfolgreiche Entwicklung fortgesetzt. In den Monaten Oktober bis Dezember stiegen die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Unterstützt durch gestiegene Verkaufspreise und Absatzmengen erhöhte sich der Konzernumsatz um 7,8 Prozent auf 3,0 Mrd. Euro. Das bereinigte EBITDA legte deutlich um 52,3 Prozent auf 390 Mio. Euro zu. Das Konzernergebnis lag mit 124 Mio. Euro ebenfalls deutlich über dem vierten Quartal 2015 (-84 Mio. Euro). Der Free Operating Cash Flow verbesserte sich leicht um 3,6 Prozent auf 407 Mio. Euro.

Weiteres profitables Wachstum angestrebt
2017 will Covestro gemäß der Unternehmensvision "To make the world a brighter place" - "die Welt lebenswerter machen" - die Entwicklung innovativer Materialien weiter vorantreiben. "Mit unserem klaren Fokus auf nachhaltiges Wachstum entlang globaler Makrotrends haben wir uns eine starke Position erarbeitet, um von den langfristigen Marktentwicklungen optimal zu profitieren. Auf dieser Grundlage gehen wir zuversichtlich in das Jahr 2017", sagte Patrick Thomas.

Als Unternehmen mit globaler Präsenz und großer Nähe zu den regionalen Kunden sieht sich Covestro auch in einem Umfeld geopolitischer Unsicherheiten und stärkerer wirtschaftlicher Volatilität strategisch gut aufgestellt. Ausgehend von den aktuellen Konjunkturprognosen für die Weltwirtschaft und die Hauptabnehmerbranchen erwartet Covestro für 2017 eine solide Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen. Bei der abgesetzten Menge im Kerngeschäft auf Konzernebene geht das Unternehmen von einem Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Beim Free Operating Cash Flow rechnet Covestro mit einem Niveau leicht oberhalb des Durchschnitts der vergangenen drei Jahre. Der ROCE soll leicht über dem Niveau von 2016 liegen.

Über Covestro
Mit einem Umsatz von 11,9 Mrd. Euro im Jahr 2016 gehört Covestro zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Elektro-/Elektronik-Branche sowie die Bau-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Covestro produziert an 30 Standorten weltweit und beschäftigte zum 31. Dezember 2016 rund 15.600 Mitarbeiter.

Weitere Informationen: www.covestro.com

Covestro AG, Leverkusen

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