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16.01.2007 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Tschechien: Deutschland wichtigstes Lieferland bei baubezogenen Produkten aus Kunststoff

Bedarf an Kunststoffrohren hält an / Moderne Sanitär- und Heizungstechnik gefragt

Die solide Baukonjunktur in der Tschechischen Republik stärkt die Nachfrage nach Baustoffen und Baumaterialien. Der Boom im Wohnungsbau und der große Nachholbedarf bei der technischen Ausstattung älterer Wohnungen sichern dauerhaft gute Absatzchancen für Gebäudeinstallationen im Bereich Sanitär, Heizung und Klima/Lüftung. Die Importe von Sanitärmischarmaturen stiegen im 1. Halbjahr 2006 deutlich an. Die Einfuhren aus Deutschland legten um mehr als 15% zu. Bei baubezogenen Produkten aus Kunststoff ist Deutschland das wichtigste Lieferland.

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Über den Bedarf an Baustoffen, -materialien und -elementen aus Kunststoff in der Tschechischen Republik gibt es keine statistischen Angaben. Steigende Produktions- und Importzahlen weisen jedoch darauf hin, dass der Markt wächst. Das hat nicht nur mit der soliden Baukonjunktur zu tun, sondern auch mit den wachsenden vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Kunststoffen bei Bau und Gestaltung. In Baumärkten werden Kunststoffprodukte im Zuge von Bauten und Renovierungen in Eigenregie ebenfalls verstärkt nachgefragt.

Auf Lücken der inländischen Produktion weist der Außenhandel hin. Bei den Baumaterialen und Bauelementen aus Kunststoff ist die Bilanz negativ (2005: -271,8 Mio. Euro). Mit Abstand wichtigstes tschechisches Lieferland bei baubezogenen Kunststoffprodukten ist Deutschland. Nur bei Fenstern und Türen aus Kunststoff haben deutsche Hersteller ihre Führungsposition 2005 an Polen abgegeben, was aber auch Ausdruck von Produktionsverlagerungen sein kann.

Wie sich aus steigenden Import- und Produktionszahlen schließen lässt, nimmt der Verbrauch von Kunststoffrohren und -schläuchen zu. Nach Meinung von Branchenkennern sind mittlerweile 80 bis 90% der Wasser- und Abwasserleitungen aus Kunststoff. Der Bedarf an Kunststoffrohren vor allem für Kanalisationsarbeiten wird noch einige Jahre anhalten.

Nach Schätzungen von Branchenexperten sind mittlerweile von der Gesamtzahl der in Tschechien jährlich eingebauten Fenster etwa 60 bis 75% aus Kunststoff, 15 bis 30% aus Holz und 10% aus andere Materialien wie Aluminium. Der Bedarf wird auf über 2 Mio. Fenstereinheiten pro Jahr geschätzt - angesichts der guten Dynamik im Hochbau mit zweistellig steigender Tendenz. Die Renovierung und der Austausch alter Fenster in Plattenbauwohnungen, älteren Familienhäusern und Wochenendhäusern stützen diese Entwicklung. Ausgehend von der zur Verfügung stehenden Statistik, ergab sich bei Türen, Fenstern, deren Rahmen, Verkleidungen und Schwellen aus Kunststoffen (HS-Code 39.25.20) für 2005 ein rechnerischer Inlandsbedarf (Produktion und Importe abzüglich Exporte) in Höhe von umgerechnet 357 Mio. Euro (2004: 252 Mio. Euro).

Die Einfuhren von fertigen Fenstern, Türen und Rahmen aus Kunststoffen machten 2005 nur knapp 25 Mio. Euro aus. Für die Mehrzahl dieser Produkte werden die entsprechenden Halbfabrikate (gepresste Kunststoffprofile) zum großen Teil aus Deutschland importiert und in Tschechien durch circa 250 bis 300 Fensterhersteller häufig im Franchise verarbeitet. Die größten Marktanteile haben daher bekannte deutsche Fenster- und Türenprofilhersteller wie Veka, Rehau, Trocal, Salamander, aber auch die belgische Deceuninck. Heimische Hersteller solcher Profile und Fenstersysteme sind zum Beispiel Termolux in Valasske Mezirici oder Pramos in Stiborice.

Im Zuge der guten Baukonjunktur erlebte die Herstellung von mineralischen Baustoffen und Baumaterialien ein erfolgreiches Jahr 2005. Der Sektor steigerte Produktion, Umsätze (3,1%), Gewinne vor Steuern (4,8%) sowie Produktivität (1,4%). Die Perspektiven sind angesichts der anhaltenden Baudynamik gut. Viele Betriebe investieren gerade oder haben Investitionen angekündigt. Als umsatzstärkste Unternehmen der Branche im Jahr 2005 nennt das Ministerium für Industrie und Handel Wienerberger cihlarsky prumysl (2,6 Mrd. Kc), Zapa beton (2,1 Mrd. Kc) und Lafarge Cement (1,1 Mrd. Kc).

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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