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02.03.2007 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Russland: Polyethylen stark nachgefragt

Wachsender Importanteil / Kapazitäten vor Ausbau / Usbekischer Hersteller mit Erweiterungsplänen

Die Nachfrage nach Polyethylen in Russland wächst dankt der guten Wirtschaftskonjunktur weiter. War das Land bis vor kurzem noch Nettoexporteur des Kunststoffes, so hat sich die Situation seit 2005 umgekehrt. Der Binnenbedarf wächst schneller als die lokale Produktion. Die Importe nehmen weiter zu, zumal die lokale Industrie die Nachfrage nach bestimmten Polyethylen-Marken noch nicht befriedigen kann. Zahlreiche Investitionsvorhaben sind auf dem Weg. Bis 2011 könnten sich die Kapazitäten mehr als verdoppeln. (Kontaktanschriften)

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Polyethylen ist ein gefragter und inzwischen knapper Kunststoff in Russland. Der Binnenverbrauch stieg einer Analyse der Moskauer Marktforschungsfirma Creon von 704.300 t 2000 auf geschätzte 1.169.000 t im Jahr 2006. Und es geht weiter aufwärts. Der Markt nimmt zwar nicht mehr zweistellig wie 2003 bis 2005 zu. Mit einem Plus von 5,8% im Jahr 2006 bleibt die Nachfrage jedoch weiterhin dynamisch.

Die starke Nachfrage und vorübergehende Produktionsausfälle führten zeitweise zu erheblichen Knappheiten und zu stark steigenden Preisen für den Kunststoff auf dem russischen Markt. Bedingt durch Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten haben einige lokale Hersteller ihre Erzeugung zurückgefahren. Nach Meinung einiger Marktteilnehmer sei das geschehen, um höhere Preise durchzusetzen. So stieg der Preis für Polyethylen auf dem Binnenmarkt von 840 US$/t (ohne Mehrwertsteuer) im Jahr 2004 auf 1.180 US$/t 2005 und 1.750 US$/t im Folgejahr. Die Frage der ausreichenden und kontinuierlichen Belieferung mit dem Kunststoff durch russische Hersteller bereitete den Verarbeitern und Händlern auch Anfang 2007 noch erhebliche Kopfschmerzen.

Am stärksten hat der Verbrauch von Polyethylen zwischen 2000 und 2006 nach Worten von Creon-Analystin Tamara Chazowa bei folgenden Anwendungen zugenommen:

- Isolierung von Metallrohrleitungen: 278,4%
- Polyethylenrohre und Rohrteile: 167,8%
- Folien: 105,4%
- Kabelisolierung: 49,7%
- Behälter und Verpackung: 28,8%
- Kunststofferzeugnisse für den täglichen Gebrauch (etwa für Bürobedarf, Haushalt, Spielzeug): 26,9%

Wegen hoher Binnennachfrage und Preise in Russland gehen die Polyethylenexporte zurück. Hatte Russland 2000 noch mehr als ein Drittel seiner Polyethylenproduktion exportiert, waren es 2006 nur noch circa 17,5%. Die Einfuhren haben sich dagegen zwischen 2000 und 2006 fast verdreifacht. Der Importanteil am Verbrauch stieg 2006 auf 24,2%. Deutschland hatte 2006 einen Lieferanteil von 5,5% bei HDPE, 6,1% bei LDPE, 5,8% bei LLDPE und 6,1% bei PE-Compounds.

Einige der russischen Polyethylenhersteller verfolgen ehrgeizige Pläne zum Ausbau und zur Modernisierung ihrer Kapazitäten. Auf den Polyethylenmarkt werden in den nächsten Jahren aber auch einige neue Anbieter kommen. Der größte Hersteller, Kazanorgsyntez, will seine Kapazitäten bis 2011 etwa verdoppeln. Creon-Expertin gibt aber zu bedenken, dass das Unternehmen mit einigen Problemen bei der Versorgung mit Vorprodukten für seine erweiterte Produktion zu kämpfen haben dürfte.

Zuversichtlich über die Realisierung ihres seit über zehn Jahren verfolgten Vorhabens gaben sich Vertreter von OOO Nowourengojskij Gazochemitscheskij Kompleks. Nach Angaben von Walerij Wasilenko, Marketingchef des Unternehmens, ist der Bau einer Anlage für 400.000 t Polyethylen pro Jahr geplant. Die erste Produktion werde es 2010 geben. Das Projekt steht bereits, die Finanzierung der Infrastruktur für 2007 auch. Derzeit würden noch Gespräche über die Finanzierung und über kleinere technische Kennziffern des Vorhabens geführt, darunter auch mit Linde und BASF.

Von umfangreichen Investitionsplänen berichteten auf der Creon-Fachkonferenz "Polyethylen 2007" Mitte Februar 2007 in Moskau auch Vertreter des usbekischen Polyethylenherstellers UDP Schurtanskij Gazo-Chimitscheskij Komplex. In den nächsten Jahren ist die Erweiterung der bestehenden Anlage auf 250.000 t/Jahr und einer weiteren für HDPE oder Polypropylen im Südwesten Usbekistans. Das Unternehmen verfügt über eine kleine Anlage für Kunststoffrohre. Dort wird es um die das Sortiment erweitert. Der lokale usbekische Polyethylenmarkt entwickelt sich gut. Der Binnenbedarf wird auf 90.000 t/Jahr geschätzt. Etwa 70% davon entfallen auf Folienproduktion, 15% auf PE-Rohre, der Rest auf Behälter und Verpackung.

Kontaktanschriften:

Kasanorgsintez
ul. Belomorskaja 101, 420051 Kasan, Republik Tatarstan / Russische Föderation
Tel.: 007 843/533 99 75, -533 98 09
E-Mail: market@kos.ru, Internet: http://www.kazanorgsintez.ru

OOO Salawatnefteorgsintez
ul. Molodogwardejzew 30, 453256 Salawat, Republik Baschkortostan / Russische Föderation
Tel.: 007 34763/528 99, -522 07, Fax: -520 24
E-Mail: market@snos.ru, Internet: http://www.snos.ru

OAO Nishnekamskneftechim
423574 Nishnekamsk, Republik Tatarstan / Russische Föderation
Tel.: 007 8555/37 70 65, -37 93 09
E-Mail: nknh@nknh.ru, Internet: http://www.nknh.ru

OOO Nowourengoiskij Nefte-Chimitscheskij Komplex (NGChK)
ul. Jushnaja 2a, 629300 Nowyj Urengoi, Gebiet Tjumen / Russische Föderation
Tel.: 007 34949/401 27, Fax: -403 13

OAO Ufaorgsintez
Ordhsonikidzewskij Rayon, 450037 Ufa, Republik Baschkortostan / Russische Föderation
Tel.: 007 347/235 88 37, Fax: -260 52 00
Internet: http://www.uos-rb.ru

OAO Orenburgneftegaz
ul. Tereschkowoj 49, 460002 Orenburg / Russische Föderation
Tel.: 007 3532/57 51 52, Fax: -73 11 10

Nationale Holdinggesellschaft Uzbekneftegaz (Schurtanskij Gazo-Chimitscheskij Komplex)
ul. Achunbabajewa 21, 70047 Taschkent / Republik Usbekistan
Tel.: 00998 71/133 57 57, -136 02 10, Fax: -136 77 71
E-Mail: nhk@uzneftegaz.uz, Internet: http://www.uzneftegaz.uz

ZAO Creon
Präsident: Dr. Fares Kilzie
Prosp. Universitetskij 9, 119296 Moskau / Russische Föderation
Tel.: 007 495/797 49 07, Fax: -938 00 08
E-Mail: info@creon-online.ru, Internet: http://www.creon-online.ru, http://www.rcc.ru

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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