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23.02.2018, 12:52 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Gerresheimer: Verbesserte Gewinnmarge trotz Umsatzrückgang

Die Gerresheimer AG hat das Geschäftsjahr 2017 (1. Dezember 2016 bis 30. November 2017) trotz Umsatzrückgang mit verbesserter Gewinnmarge abgeschlossen. "Das hinter uns liegende Jahr 2017 war von Unsicherheiten in den für uns relevanten Pharma- und Gesundheitsmärkten geprägt. Das Wachstum des Welt-Pharmamarktes hat sich 2017 deutlich abgeschwächt. Auch wenn unser Umsatz leicht zurückgegangen ist, konnten wir die Profitabilität steigern. Dementsprechend schlagen wir eine Erhöhung der Dividende vor. Wir sind für die nächsten Jahre zuversichtlich, dass wir nachhaltig und profitabel wachsen und unsere starke Stellung in den Märkten für Pharma, Healthcare und Kosmetik weiter ausbauen werden. Dafür haben wir wichtige Weichen gestellt und strategische Prioritäten für die nächsten Jahre festgelegt. Wir erhöhen dementsprechend unsere langfristige Zielgröße des Gx ROCE auf rund 15 Prozent", kommentiert Rainer Beaujean, Finanzvorstand und Sprecher des Vorstands.

Im vierten Quartal 2017 konnte Gerresheimer den Umsatz um 4,7 Prozent und organisch sogar um 6,7 Prozent steigern. Damit ist im Geschäftsjahr 2017 der Umsatz nur noch leicht um 2,0 Prozent auf 1.348,3 Mio. Euro gesunken. Die währungsbereinigten Umsätze betrugen 1.361,6 Mio. Euro, ein Minus von 1,8 Prozent. Der globale Pharmamarkt ist laut Gerresheimer 2017 wesentlich langsamer gewachsen als in den Jahren zuvor. Gerade in den USA, dem weltweit größten und wichtigsten Pharmamarkt, habe es vermehrte Verunsicherung gegeben, auch hervorgerufen durch Diskussionen um Gesundheitsreform, Handelspolitik oder Steuerreform.

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Auch beeinflusst durch diese allgemeinen Marktunsicherheiten musste Gerresheimer einen geringeren Absatz mit Glasverpackungen für zu spritzende Medikamente in den USA verzeichnen. Daneben gab es im Bereich der medizinischen Kunststoffprodukte und hier insbesondere im Inhalatorenbereich einen Nachfragerückgang bei einigen Pharmakunden, bei denen Gerresheimer Alleinlieferant ist.

Trotz des Umsatzrückgangs konnte das Unternehmen seine weiteren wichtigsten Kennziffern verbessern. Das Adjusted EBITDA stieg im Gesamtjahr auf 310,8 Mio. Euro, währungsbereinigt auf 314,3 Mio. Euro, einschließlich der positiven Fair Value-Bewertung der Triveni Put-Option in Höhe von 3,6 Mio. Euro. Die Profitabilität, gemessen als Adjusted EBITDA-Marge, lag mit 23,1 Prozent deutlich über dem bereits starken Vorjahreswert von 22,4 Prozent. Das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft nach nicht beherrschenden Anteilen hat sich bei EUR 127,5 Mio. stabilisiert. Der Operative Cash Flow lag mit EUR 204,6 Mio. über dem Wert des Vorjahres von EUR 197,4 Mio.

Gerresheimer konnte die Nettofinanzschulden von 788,2 Mio. Euro zum 30. November 2016 auf 712,7 Mio. Euro zum 30. November 2017 reduzieren. Der Adjusted EBITDA Leverage, berechnet als Verhältnis der Nettofinanzschulden zum Adjusted EBITDA, liegt mit dem 2,3-fachen unter dem Niveau des Vorjahreswertes vom 2,6-fachen. Damit hat das Unternehmen seine mittelfristige Zielgröße des 2,5-fachen erreicht beziehungsweise unterschritten. Die Vermögenslage ist unverändert sehr gut. Frühzeitig wurde im Herbst 2017 eine Emission von Schuldscheindarlehen in Höhe von 250,0 Mio. Euro abgeschlossen und damit die Ablösung der Schuldverschreibung in Höhe von 300,0 Mio. Euro im Frühjahr 2018 vorbereitet. Die wichtige langfristige Kennziffer, das Gerresheimer Return on Capital Employed (Gx ROCE) lag mit 12,9 Prozent oberhalb der bisherigen Zielvorgabe von mindestens zwölf Prozent.

Das Unternehmen hat, ohne die Berücksichtigung von Lizenzerwerben, wie geplant acht Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen investiert. Schwerpunkte der Investitionen waren Kapazitätserweiterungen in einem amerikanischen Werk für einen Inhalator-Auftrag sowie im tschechischen Werk. Außerdem wurde in Europa und Asien in moderne Produktionsanlagen zur Herstellung von Injektionsfläschchen investiert sowie in Dekorations- und Veredelungskapazitäten für Kosmetikglas.

"Unsere erste strategische Priorität ist es, bei bestehenden und neuen Kunden stärker zu wachsen. Zweiter Schwerpunkt sind Produkte und Innovationen. Wir haben 2017 wichtige Innovationen vorgestellt, die das Potenzial haben, in den nächsten Jahren den Markt weiter zu gestalten. Dazu gehören insbesondere unser neuartiges Nadelschutzsystem, aber auch sterile, vorfüllbare Injektionsfläschchen, besondere Glasqualitäten und vieles mehr. Drittens ist es unser Ziel, regional zu expandieren. Und viertens wollen wir unsere Services und unsere Wertschöpfung erweitern. Zusammengenommen stellen wir so sicher, dass wir nachhaltiges, profitables Wachstum erzielen werden", ergänzt Rainer Beaujean.

Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2018 geht Gerresheimer von folgenden Erwartungen aus, gemessen jeweils zu konstanten Wechselkursen. Bei den Wechselkursannahmen hat sich das Unternehmen an den Durchschnittswerten der letzten zwölf Monate orientiert. Für den US-Dollar, der mit einem Anteil von rund einem Drittel am Konzernumsatz in 2018 den größten Währungseinfluss auf die Konzernwährung haben dürfte, wurde eine Wechselkursannahme von rund USD 1,12 je 1,00 Euro zugrunde gelegt.
  • Für den Umsatz erwartet Gerresheimer eine Bandbreite, deren unteres Ende der Ist-Wert des Geschäftsjahres 2017 bildet. Am oberen Ende erwartet das Unternehmen einen währungsbereinigten Umsatz von bis zu rund 1,4 Mrd. Euro
  • Für das währungsbereinigte Adjusted EBITDA rechnet Gerresheimer mit einer Bandbreite von 305 Mio. Euro bis 315 Mio. Euro
  • Investitionen sollen 2018 in Höhe von rund acht Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen getätigt werden.
  • Langfristig erhöht das Unternehmen seine Gx ROCE-Prognose auf rund 15 Prozent von vormals mindestens zwölf Prozent.

Weitere Informationen: www.gerresheimer.com

Gerresheimer AG, Düsseldorf

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