23.04.2007 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Technologie- und Kostenführerschaft durch innovative Prozesstechnologien "Bayer MaterialScience ist sehr gut positioniert für die Zukunft" Energiesparende Produktionsverfahren leisten wichtigen Beitrag zum Klimaschutz Mit ihren Business Units Polyurethanes, Polycarbonates, Thermoplastic Polyurethanes und Coatings, Adhesives, Sealants ist die Bayer MaterialScience AG (www.bayerbms.de) einer der weltweit größten Anbieter hochwertiger Werkstoffe. Bei deren Herstellung setzt das Unternehmen auf World-Scale-Anlagen, wettbewerbsfähige Produktionsstandorte und effiziente Prozesse. "Darüber hinaus haben wir mit Hilfe kontinuierlicher Innovation für wichtige Bereiche unserer Produktion die Technologieführerschaft erlangt", sagte der Vorstandsvorsitzende Patrick Thomas auf einer Pressekonferenz in Dormagen. "Sie bildet eine wesentliche Voraussetzung für die Kostenführerschaft, die wiederum ein Schlüssel zu dauerhaftem wirtschaftlichem Erfolg unserer Kunden und von uns selbst ist. Bayer MaterialScience ist damit für die Zukunft sehr gut positioniert." Mit der Gasphasenphosgenierung zum Beispiel hat Bayer MaterialScience ein innovatives und konkurrenzloses Verfahren zur Herstellung von Toluylen-Diisocyanat (TDI) entwickelt, einem wichtigen Ausgangsstoff zur Produktion von Polyurethan-Weichschaum, der weltweit in großen Mengen in Polstermöbeln, Matratzen und Autositzen verwendet wird. Bei dieser neuen Technologie erfolgt der letzte Reaktionsschritt in der Gasphase statt wie bisher in der flüssigen Phase. Dadurch lassen sich rund 80 Prozent an Lösungsmittel einsparen und in der Folge auch etwa 40 Prozent an Energie insbesondere bei der anschließenden Destillation. Durch die stark verkürzte Verweilzeit der Reaktionspartner in der Anlage kann diese deutlich kleiner dimensioniert werden als eine konventionelle Anlage gleicher Kapazität. Auf diese Weise reduzieren sich die Investitionskosten um etwa 20 Prozent. "Mit der neuen Technologie erzielen wir eine Optimierung der Produktivität. Sie ist damit auch verbesserten konventionellen Verfahren unseres Wettbewerbs deutlich überlegen", erläuterte Peter Vanacker, Mitglied des Executive Committee von Bayer MaterialScience und Leiter der Business Unit Polyurethanes. Bereits Mitte 2004 hat das Unternehmen eine nach Gasphasenphosgenierung arbeitende Pilotanlage im Bayer Chemiepark Dormagen in Betrieb genommen, deren Kapazität bei 30.000 Jahrestonnen liegt. Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen sollen alle neuen TDI-Produktionsanlagen mit dieser innovativen Technologie ausgestattet werden, am integrierten Produktionsstandort Shanghai von Bayer MaterialScience zum ersten Mal im Weltmaßstab. "Die geplante Anlage mit einer Jahreskapazität von 300.000 Tonnen soll im Jahr 2010 in Betrieb gehen und ist Teil eines langfristigen Investitionsprogramms, mit dem wir unsere weltweite TDI-Kapazität entsprechend der Marktentwicklung vergrößern wollen", sagte Peter Vanacker. Die Prozesskette für Polyurethane und Polycarbonate ist bei Bayer MaterialScience weitgehend rückwärts integriert, auch die Vorstufen für beide Produktlinien werden im Unternehmen hergestellt. Dadurch ist eine flexible und zuverlässige Belieferung der Kunden zu wettbewerbsfähigen Preisen gewährleistet. Das Unternehmen ist deshalb auch einer der führenden Chlor-Produzenten, denn diese wichtige Grundchemikalie wird bei Phosgenierungsreaktionen zur Herstellung von Polycarbonaten und den wichtigen Isocyanaten TDI und Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) eingesetzt. Bayer MaterialScience hat gemeinsam mit UhdeNora, DeNora Nordamerika und Bayer Technology Services ein innovatives Verfahren entwickelt, um aus der Salzsäure, die bei der Isocyanatproduktion als Nebenprodukt entsteht, das Chlor elektrolytisch zurückzugewinnen. Es wird aus der laufenden Produktion immer wieder recycelt. Bei dieser sogenannten Sauerstoffverzehrkathodentechnologie wird an der Kathode gasförmiger Sauerstoff eingeleitet. Das technische Prinzip gleicht einem Brennstoffzellenprozess. "Bei der Chlorgewinnung mittels Sauerstoffverzehrkathodentechnologie sparen wir rund 30 Prozent Energie ein und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn die Salzsäureelektrolyse ist ein sehr energieintensiver Prozess", sagte Dr. Christian Ohm, Leiter des Bereichs Inorganic Basic Chemicals. Nach mehrjährigem erfolgreichem Betrieb einer Produktionsanlage in Brunsbüttel mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen errichtet Bayer MaterialScience zurzeit am Standort Shanghai gemeinsam mit Bayer Technology Services und weiteren Partnern die erste nach diesem Verfahren arbeitende World-Scale-Anlage. Sie verfügt über eine Kapazität von 215.000 Jahrestonnen und soll im kommenden Jahr in Betrieb genommen werden. |
Bayer MaterialScience AG, Leverkusen
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