09.01.2023, 09:46 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Der Automobilzulieferer Bukuma wird mit Wirkung zum 1. Januar 2023 durch einen Investor fortgeführt. Die Restart GmbH & Co. KG übernimmt mit ihrer auf Automotive ausgerichteten Beteiligung Heinze Solutions GmbH im Rahmen einer übertragenden Sanierung den Bukuma Geschäftsbetrieb und wird sämtliche rund 200 Mitarbeiter weiter beschäftigen. Der Geschäftsbetrieb des Kunststoffspritzguss-Unternehmens soll auch in Zukunft in Boppard und an den beiden weiteren Standorten in Kirchwald und Dörth fortgeführt werden. Wie es in einer Presseinformation weiter heißt, wurde der Kaufvertrag Mitte Dezember 2022 unterzeichnet, stand jedoch unter aufschiebenden Bedingungen (Closing-Bedingungen). Zwischenzeitlich seien alle (aufschiebenden) Bedingungen erfüllt, so dass die Transaktion planmäßig zum Jahreswechsel 22/23 vollzogen werden konnte. Über die vereinbarten Kaufpreise und die weiteren Konditionen der übertragenden Sanierung haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Bukuma GmbH, Spezialist für die Herstellung von technischen Kunststoffteilen für die Automobil- und Baumaschinenindustrie, führte seit Februar 2022 eine Restrukturierung in Eigenverwaltung durch (siehe auch plasticker-News vom 21.02.2022). Das Amtsgericht Koblenz eröffnete das gerichtliche Sanierungsverfahren am 1. Mai 2022. Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH begleitete das Verfahren zunächst als vom Insolvenzgericht bestellter Sachwalter. Im November 2022 erfolgte mit dem Abschluss einer Fortführungsvereinbarung mit den OEM-Kunden (Automotive Geschäftsbereich) der Übergang in ein Regelinsolvenzverfahren, um in der Folge den Investorenprozess noch einmal zu beschleunigen. Das Verfahrensziel war, eine schnellstmögliche Fortführungs- und Nachfolgelösung für Bukuma zu erreichen. Seit November 2022 ist der Pluta-Sanierungsexperte Meyer als Insolvenzverwalter tätig. Der operative Geschäftsbetrieb konnte im Jahr 2022 infolge einer Reihe von kurzfristig umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen deutlich stabilisiert werden. Eine zunächst hohe Fluktuation in der Belegschaft konnte erfolgreich gestoppt werden. Die Umsatz- und Auftragslage des Gesamtunternehmens habe sich im Vergleich zu den Vorjahren in beiden Geschäftsbereichen (Automotive und Baumaschinen) deutlich verbessert. Insbesondere im Geschäftsbereich Automotive setzten die Verantwortlichen eine Reihe von Sanierungsmaßnahmen erfolgreich um. Dieser Bukuma Geschäftsbereich produziert an den Standorten in Boppard/Buchholz sowie in Dörth. Die Geschäftspartner, besonders die Kunden und Lieferanten, hielten dem Unternehmen die Treue. Auch während des Insolvenzverfahrens konnte Bukuma alle Kundenaufträge erfüllen. Zugleich erzielte das Unternehmen weitere Fortschritte im Transformationsprozess hin zur Elektromobilität. So liefert der Betrieb seine Kunststoffspritzteile zunehmend auch für elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Der zweite Bukuma Geschäftsbereich konzipiert, entwickelt und produziert Spritzgussteile für die Baumaschinenindustrie, die für Infrastrukturvorhaben bestimmt sind. In diesem Zusammenhang werden in diesem Geschäftsbereich – ebenso wie auch im Automotive Sektor – zum Teil sehr komplexe Werkzeugaufträge im unternehmenseigenen Werkzeugbau abgearbeitet. Räumlich konzentriert sich der Geschäftsbereich Baumaschinen auf das Werk in Kirchwald, in dem sowohl der Werkzeugbau als auch die Produktion beheimatet ist. Der Geschäftsbereich Baumaschinen sei außerordentlich stabil und wurde von seinen Hauptkunden auch im laufenden Verfahren breit unterstützt. Erfolgreiche Investorsuche Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH erklärt: „Die Verhandlungen mit allen Beteiligten waren zwar außerordentlich intensiv und aufgrund der Ausgangslage vielschichtig sowie komplex, letztlich aber nach diversen Vermittlungen unter einer ganzen Reihe von Parteien und widerstreitender Interessen doch konstruktiv und zielorientiert. Wir haben nach fast einjähriger Betriebsfortführung einen geeigneten Investor gefunden, der nicht nur alle Arbeitsplätze übernimmt, sondern auch über Erfahrung im Automotive-Bereich verfügt und Bukuma erfolgreich fortführen wird. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg, der in dem aktuellen Branchen- und Konjunkturumfeld alles andere als selbstverständlich ist. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeitern, der Geschäftsführung und auch dem Team um den Generalbevollmächtigten Rechtsanwalt Walterscheid für den unermüdlichen Einsatz und insbesondere allen Automotive- und Baumaschinen-Kunden, die die Fortführung erheblich unterstützt haben.“ Über die Restart Gruppe Restart ist ein Zusammenschluss von erfahrenen Führungskräften und umsetzungsorientierten Beratern, die darauf spezialisiert sind, existenzkritische Kernfragen mittelständischer Unternehmen erfolgreich zu lösen. Die gesamte Gruppe erzielt aktuell einen Jahresumsatz von ca. 130 Mio. Euro in den Bereichen Kunststoff, Aviation, Automotive, Non-Automotive und Consumer. Geschäftsführer Markus Hüter verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung mit Sanierungs-, Effizienzsteigerungs- und Finanzierungsprojekten im Mittelstand. Weitere Informationen: www.bukuma.de, www.pluta.net, restart-gmbh.com |
Bukuma GmbH, Boppard/Buchholz
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