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12.06.2023, 14:47 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

PSLoop: Niederländische EPS-Recyclinganlage geht in den Regelbetrieb

Nachdem die German EPS Converters (GEC) Group im vergangenen Jahr die niederländische PolyStyreneLoop-Anlage in Terneuzen aus der Insolvenz gerettet hat, konnte diese jetzt in den Regelbetrieb übergehen. Die Anlage, die seitdem als PSLoop auftritt, gilt als die erste industrielle Einrichtung für das Recycling von EPS-Dämmstoffen aus Abriss- und Sanierungsarbeiten. „Es war ein hartes Stück Arbeit, die Anlage für den regulären Betrieb fit zu machen“, sagt Holger Lübke, Geschäftsführer der Karl Bachl Kunststoffverarbeitung GmbH &. Co. KG und einer der Gesellschafter der GEC Group. „Für die Zukunft ist das aber ein wichtiger Schritt, um unserer Verantwortung als Dämmstoff-Hersteller auch im Recycling gerecht zu werden.“

Im Jahr 2022 hatte die GEC Group die niederländische PolyStyreneLoop-Anlage aus der Insolvenz gerettet, die damit zu einer 100-prozentigen Tochter der GEC Group wurde. Wie es in einer Presseaussendung weiter heißt, wurden über 17 Millionen Euro in den Aufbau der Anlage investiert. Zudem wurde das Projekt durch Partner aus Wirtschaft und Politik sowie Fördermittel der Europäischen Union unterstützt, „denn das öffentliche Interesse an einer Branchenlösung war und ist groß“, erklärt Guido Brohlburg, Geschäftsführer von Brohlburg Dämmstoff- u. Recyclingwerke und ebenfalls Gesellschafter der GEC Group. Dritter Gesellschafter ist Reinhard Pfaller, Geschäftsführer von Rygol Dämmstoffe.

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Ein Jahr vor der Rettung aus der Insolvenz sei es dem Leuchtturmprojekt gelungen, erstmals in der Geschichte HBCD-haltiges EPS-Dämmmaterial zu recyceln, heißt es weiter. HBCD wurde seit den 1960er Jahren als Flammschutzmittel in Schaumstoffdämmplatten verwendet und galt lange Zeit als beste Lösung zur Umsetzung nationaler Brandschutz-Vorschriften. Mittlerweile kommen jedoch alternative Flammschutzmittel zum Einsatz, da HBCD 2016 verboten wurde. Dieses Verbot hatte allerdings auch zur Folge, dass Zigtausend Tonnen HBCD-haltiger Polystyrol (PS)-Schaumstoffabfälle nicht mehr wie gewohnt recycelt werden können. Dank dem innovativen Recycling-Konzept von PSLoop ist nun den weiteren Angaben zufolge eine Wiederverwertung HBCD-haltiger PS-Schaumstoffe im industriellen Maßstab möglich. Das Resultat sei ein vollwertiger PS-Rohstoff, der für die Produktion neuer EPS-Dämmprodukte genutzt wird. Zudem wird bei dem Prozess Brom als wichtige Ressource wiedergewonnen.

Mit dem mechanischen Recyclingverfahren können in Terneuzen derzeit jährlich 3.000 Tonnen HBCD-haltiges Material recycelt werden. Die maximale Ausbaustufe soll bei 8.000 Tonnen pro Jahr liegen. „In einer Kreislaufwirtschaft wollen wir Ressourcen so lange wie möglich nutzen und sie nach ihrer Lebensdauer so aufbereiten, dass sie als Rohstoff für neue Materialien wiederverwendet werden können“, erklärt Richard Geevers, Managing Director von PSLoop. „Der Erfolg dieses Projekts und die umfassende Nutzung der innovativen Technologie wird dazu führen, dass in Europa die beste zurzeit verfügbare Technik für das Recycling der wachsenden Abfallmengen von PS-Schaumstoffen implementiert wird.“

PSLoop, Terneuzen, Niederlande

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