22.10.2025, 13:41 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Die AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe hat am 21. Oktober 2025 im Rahmen des JEC Forum DACH in Dresden die Gewinnerinnen und Gewinner des Innovationspreises für Faserverbundkunststoffe bekanntgegeben. Der Preis würdigt herausragende Entwicklungen in den Bereichen "Produkte und Anwendungen", "Prozesse und Verfahren" sowie "Forschung und Wissenschaft". Eine Jury aus Fachjournalisten, Ingenieuren und Wissenschaftlern bewertete die Einreichungen nach Innovationsgrad, Realisierungsstand und Nachhaltigkeit. Kategorie: Innovative Produkte und Anwendungen 1. Platz: Zeisberg Carbon GmbH Mit "3D-Formwork" präsentierte das Unternehmen eine großformatige 3D-Druck-Betonschalung, hergestellt auf Deutschlands größtem 3D-Drucker für faserverstärkte thermoplastische Kunststoffe. Das Verfahren erlaubt die automatisierte Herstellung individueller Schalungen und Formen aus recyceltem Kunststoff für Betonbauteile. Es eröffnet neue Möglichkeiten für architektonische Gestaltung und effiziente Bauprozesse. 2. Platz: Invent GmbH (Partner: Nord-Micro GmbH, Kohpa GmbH) Das Carbon Heating System (CHS) integriert Heizfunktionen direkt in Faserverbundrohre auf Basis leitfähiger Carbonfasern. Nach erfolgreicher Qualifizierung soll das System herkömmliche Heizgeräte ersetzen, Gewicht und Energieverbrauch reduzieren und die Luftqualität in Flugzeugkabinen verbessern. Invent ist für die Serienfertigung vorbereitet, Nord-Micro sucht Partner für den Erstflug. 3. Platz: 3D|Core GmbH & Co. KG Mit "3D|Core FR Sealing" entwickelte das Unternehmen einen polymer-mineralischen Schaum für den Brandschutz von Leichtbaustrukturen. Das zweikomponentige System wird als Beschichtung aufgetragen und erfüllt hohe Sicherheitsstandards (IMO FTP Code 2010, EN 45545-2 HL3). Es reduziert Materialeinsatz und Gewicht und soll eine wirtschaftliche Lösung für Anwendungen im Verkehrswesen bieten. Kategorie: Innovative Prozesse und Verfahren 1. Platz: Secara Das Unternehmen stellte ein chemisches Recyclingverfahren für technische Polymere wie Polyamide, Polycarbonate und Polyester vor. Der Prozess erlaubt die Depolymerisation von glasfaserverstärkten und gemischten Kunststoffabfällen zu hochreinen Monomeren, die in bestehende Wertschöpfungsketten rückführbar sind. Das Verfahren senkt CO₂-Emissionen den Angaben zufolge um bis zu 70 % und wird mit Unterstützung von Industriepartnern in Richtung Pilotanlage skaliert. 2. Platz: Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. (Partner: Elbflorace Formula Student Team TU Dresden e. V.) Im Rahmen eines Kooperationsprojekts entstand eine CFK-Querlenkerkonsole für ein Formula-Student-Fahrzeug. Mithilfe des Tailored-Fiber-Placement-Verfahrens (TFP) wurde eine topologieoptimierte Struktur gefertigt, die rund 40 % leichter als das Titanreferenzbauteil sind und dennoch hohen Belastungen standhalten sollen. 3. Platz: Amiblu Germany GmbH Das Unternehmen entwickelte ein Verfahren zum Recycling von GFK-Schleifstaubabfällen aus der Rohrproduktion. Durch Rückführung von über 90 % der jährlich anfallenden 220 Tonnen Schleifstaub in den Produktionsprozess werden Rohstoffe eingespart und Abfallmengen deutlich reduziert. Seit Sommer 2024 ist die Anlage im Serienbetrieb. Kategorie: Wissenschaft und Forschung 1. Platz: EDAG Engineering GmbH (Partner: Invent GmbH, Fraunhofer IWU, Applus+ Rescoll) Im EU-Projekt Recreate wurde ein modulares CFK-System für die Kreislaufwirtschaft entwickelt. Thermisch lösbare Klebeverbindungen ermöglichen eine zerstörungsfreie Trennung und Wiederverwendung von Bauteilen. Das Konzept unterstützt Ansätze der zirkulären Wertschöpfung und neue Geschäftsmodelle in modularer Bauweise. 2. Platz: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT Das Projekt Tape-REx ermöglicht das Recycling von thermoplastischen UD-Tapes, die am Ende ihres Lebenszyklus wieder abgewickelt werden können. Die zurückgewonnenen unidirektionalen Tapes behalten ihre Faserorientierung und lassen sich in gängigen Fertigungsverfahren weiterverarbeiten. 3. Platz: Faserinstitut Bremen e. V. (FIBRE) und Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V. (STFI) Im LuFo-Vorhaben Hochintegrierte Organobleche (HIOS) wurde eine Prozesskette für Luftfahrtstrukturen aus rezyklierten Kohlenstofffasern entwickelt. Durch Kombination von Heißpress- und Thermoformverfahren entstehen lokal verstärkte Organobleche in Endkontur, die Material und Energie einsparen. Der AVK-Innovationspreis 2025 würdigt erneut Projekte, die den technologischen Fortschritt in der Faserverbundbranche mit nachhaltigen und kreislaufwirtschaftlich orientierten Ansätzen verbinden. Die prämierten Entwicklungen zeigen, wie Werkstofftechnologie, Automatisierung und Recyclinglösungen zur Ressourceneffizienz und zur Transformation industrieller Prozesse beitragen. |
AVK Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V., Frankfurt
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