09.03.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Nachdem die schwedischen Muttergesellschaft Plastal Holding AB (Mölndal, www.plastal.com) am 5. März Insolvenz angemeldet hat, musste auch die deutsche Plastal GmbH mit Hauptsitz in Weißenburg am Freitag, 6. März 2009, Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Das zuständige Amtsgericht Ansbach bestellte am gleichen Tag Dr. Siegfried Beck, Kanzlei Dr. Beck & Partner (Nürnberg/Ansbach, www.ra-dr-beck.de), zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Neben Hauptsitz Weißenburg sind fünf Standorte betroffen Der Insolvenzexperte Beck unterrichtete noch am gleichen Tag in Weißenburg die dortige Belegschaft. Die Plastal Holding AG fungiert als Beteiligungsgesellschaft. Operativ tätig ist in Deutschland die Plastal GmbH mit sechs Werken sowie zusätzlichen Entwicklungsbüros und insgesamt 2.200 Mitarbeitern. Fertigungstandorte sind neben Weißenburg auch Büddenstedt, Essen, Pappenheim, Renningen und Sinntal-Sterbfritz. In Weißenburg ist Plastal mit 450 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber, ähnliches gilt für Pappenheim mit 500 und Sinntal-Sterbfritz mit 310 Beschäftigten. Plastal ist als Systemanbieter auf die Herstellung von Stoßstangen und Armaturenverkleidungen aus Kunststoff spezialisiert. Zu den Abnehmern gehören fast alle europäischen Premiumhersteller. Die schwedische Muttergesellschaft, die in zehn europäischen Ländern und in China 30 Produktionsstätten unterhält, hat die Lieferungen an alle Tochtergesellschaften gestoppt. Die deutsche Tochter sei von den Zulieferungen der Mutter unabhängig, sagt Plastal-Geschäftsführer Gerd Hammerschmidt. „Durch die Insolvenz der Mutter können wir jetzt frei agieren“. Ich bin zuversichtlich, dass wir in kurzer Zeit Stabilität hergestellt haben. Die Produktion läuft weiter“, so Hammerschmidt. Dazu Insolvenzanwalt Beck: „Ich habe einen intakten Betrieb mit einer hochmotivierten Mannschaft vorgefunden. Jetzt gilt es, die Finanzierungsfragen im Benehmen mit den Auftragsgebern schnellstmöglich zu klären“. Zum Hintergrund Die Plastal AB gehört nach eigenen Angaben zu den 100 größten weltweit agierenden Zulieferanten für Personenwagen und Lastwagen und zählt sich in Europa zu den 50 größten Anbietern. Der Konzern beschäftigt insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter, davon 500 in Schweden. Im Jahr 2008 erreichte der Konzernumsatz 1,30 Milliarden Euro nach 1,39 Milliarden Euro im Jahr 2007. Plastal hatte in den vergangenen Monaten ein Bündel von Maßnahmen zur Rettung des Unternehmens eingeleitet, die aufgrund des außerordentlichen schnellen und massiven Absatzeinbruchs und der vorhandenen Zeitschiene nicht mehr gegriffen haben. Plastal hatte auch Hilfe des schwedischen Staates beantragt, die aber nicht zum Tragen kam. Mehrheitseigner von Plastal ist die Beteiligungsgesellschaft Nordic Capital Fund V, die 90 Prozent der Anteile besitzt und den Konzern im Januar mit neuen Finanzmitteln gestützt hatte. Plastal berichtet für die Monate Januar und Februar 2009 von 40 Prozent Absatzeinbruch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2008. Neben dem raschen und massiven Absatzrückgang habe es Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme gegeben, teilte der Präsident und Chief Operating Officer (CEO) Roar Isaksen mit. Da die derzeitige Marktsituation „außerordentlich unsicher“ sei, habe man keine langfristig tragende Lösung ausarbeiten können. Isaksen hofft, dass sich im Rahmen des Insolvenzprozesses eine Chance für das Weiterbestehen des Unternehmens eröffnet. |
Plastal GmbH, Weißenburg
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