05.06.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Der PET-Preis ist gegenüber dem Vormonat um 70 bis 100 Euro pro Tonne gestiegen und spiegelt die aktuelle Marktsituation wider: Produzenten in Europa berichten, die Ware sei sehr knapp. Am Spotmarkt laufe so gut wie gar nichts mehr, da viel zu wenig Ware für Spotgeschäfte verfügbar sei. Auch die Kontraktkunden erhalten derzeit lediglich Mengen auf Zuteilung. Die Tonne PET wird in Westeuropa im Moment im Schnitt für 1110 Euro verkauft (free delivered), tiefere Preise wurden ebenfalls genannt. In Europa laufen die Geschäfte gut Dass die Ware in Westeuropa derzeit so knapp ist, wird auf mehrere Umstände zurückgeführt: Nicht alle Produzenten arbeiten mit voller Auslastung, z.B. soll die PTA-Anlage von Artenius in UK (Kapazität 500.000 jato), die schon seit längerem ausfällt (PETplanet pulse berichtete), erst demnächst wieder an den Start gehen, d.h. das zur PET-Herstellung benötigte Vorprodukt PTA war in letzter Zeit nur begrenzt verfügbar. Außerdem herrscht Hochsaison: Auch Preformhersteller spüren die sehr gute Nachfrage seitens der Getränkeabfüller, und das wiederum führt zu einer sehr guten Nachfrage nach PET. Derzeit verzeichnen PET-Produzenten aus Westeuropa sogar Nachfrage aus Russland, der Ukraine und anderen Regionen, die normalerweise vorwiegend PET aus Asien kaufen. Begründet wird diese Entwicklung u.a. mit den relativ hohen PET-Preisen in Asien, zudem könnte die verstärkte Nachfrage auch ein Anzeichen für schlechte Verfügbarkeit im Nahen und Fernen Osten sein. Ein weiterer Grund, weshalb europäische PET-Produzenten eine sehr gute Nachfrage spüren: Auch Händler, die PET in Europa anbieten, haben derzeit Engpässe, und es wird vermutet, dass die Kunden dieser Händler nun auch andere Quellen suchen, um ihren Bedarf zu decken (und aus diesem Grund bei den Produzenten direkt nachfragen). Die Engpässe, mit denen die Händler derzeit konfrontiert sind, kommen vor allem aus zwei Gründen zustande: Erstens, weil die Händler wegen der vorherrschenden Materialknappheit selbst Schwierigkeiten haben, an Ware zu gelangen, und zweitens, weil viele Warenkreditversicherer, bei denen Händler in der Regel ihre Risiken versichern, aufgrund der Wirtschaftskrise ihre Deckungsvolumina reduziert haben; d.h. die Händler müssten entweder einen Teil ihrer Ware auf eigenes Risiko einkaufen oder – was wahrscheinlich die meisten von ihnen tun werden – weniger Ware einkaufen, um auf diese Weise das Risiko an die reduzierten Deckungsvolumina anzupassen. MEG und Paraxylen erneut teurer geworden Die Preise für die Vorprodukte Paraxylen und MEG, die seit Monaten eine Aufwärtstendenz zeigen, sind erneut nach oben gegangen: Monoethylenglykol (MEG) wird nun für 530 Euro/Tonne verkauft (April: 502 Euro/Tonne, März: 495 Euro/Tonne, Februar: 480 Euro/Tonne, Januar: 460 Euro/Tonne), und Paraxylen kostet 790 Euro/Tonne (April: 705 Euro/Tonne, März: 695 Euro/Tonne, Februar: 610 Euro/Tonne, Januar: 500 Euro/Tonne). Bringen steigende Neuwarenpreise und knappe Verfügbarkeit den Rezyklatmarkt in Schwung? Die Nachfrage nach Rezyklat, das für die Herstellung von Getränkeflaschen zugelassen ist, ist zwar immer noch sehr schwach, doch ein Gesprächspartner äußerte gegenüber PETplanet pulse die Vermutung, dass die steigenden Preise und die schlechte Verfügbarkeit dazu führen könnten, dass sich der Markt für Rezyklat erholen und wieder in Schwung kommen könnte. PET-Preis in Asien geht weiter nach oben In Asien haben die Preise weiter angezogen: Eine Tonne PET kostet im Moment 1100 US-Dollar FOB (April: 1030 bis 1090 US-Dollar pro Tonne FOB; März: 910 bis 970 US-Dollar pro Tonne FOB, im Februar lag der Preis zwischen 1010 und 1025 US-Dollar/Tonne FOB). Der Rezyklatpreis bezieht sich auf rezykliertes PET, das höchsten Qualitätsstandards in Bezug auf Transparenz und Lebensmitteltauglichkeit entspricht. Diese Standards sind vor allem bei Mineralwasser sehr wichtig, da Konsumenten gerade bei Wasser äußerst empfindlich reagieren: Mineralwasser und auch die PET-Flaschen, in die es abgefüllt wird, müssen klar und rein aussehen, sonst wird das Wasser nicht gekauft. Quelle: Newsletter „petplanet pulse“, www.petpla.net Abonnenten der Fachzeitschrift „PETpla.net insider“ – Magazine for Bottlers and Bottle-Makers - erhalten eine ausführlichere Version dieses PET-Preisberichtes zwei Wochen vor Veröffentlichung im plasticker.de. Hier geht es zur Abo-Bestellung von „PETpla.net insider“. |
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