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10.08.2016, 15:51 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Lanxess: Positive Halbjahresbilanz - Ergebnisprognose für 2016 angehoben

Lanxess hebt seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2016 an. Das Unternehmen erwartet nun ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 930 und 970 Millionen Euro - vor allem aufgrund der guten Geschäftsaussichten für das zweite Halbjahr in den Segmenten des "neuen" Lanxess. Zuvor war Lanxess von einem Ergebnis zwischen 900 und 950 Millionen Euro ausgegangen.

In einem starken zweiten Quartal 2016 stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen den Angaben zufolge um 8,5 Prozent auf 293 Millionen Euro nach 270 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verbesserte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum von 12,8 Prozent auf 15,1 Prozent. Vor allem die starke Entwicklung der Segmente des "neuen" Lanxess, Advanced Intermediates, Performance Chemicals und High Performance Materials, hätten zum guten Gesamtergebnis geführt.

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"Dieses starke operative Ergebnis resultiert vor allem aus gesteigerten Absatzmengen, einer schlankeren Kostenstruktur und einem verbesserten Produktmix innerhalb der Segmente des ‚neuen‘ Lanxess. Das zeigt: Mit unserer Neuausrichtung haben wir eine leistungsstarke und effiziente Aufstellung geschaffen und sind mit den richtigen Produkten in den richtigen Märkten unterwegs", sagte Lanxess-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert. "Für das zweite Halbjahr sind wir sehr zuversichtlich. Wir rechnen beim ‚neuen‘ Lanxess mit einer Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr. Obwohl das Kautschukgeschäft schwierig bleibt, heben wir unsere Prognose für das Gesamtjahr nochmals an."

Lanxess erwartet spätestens zum Ende des dritten Quartals zudem den Abschluss der Akquisition des "Clean and Disinfect"-Geschäfts des US-amerikanischen Chemiekonzerns Chemours. Der Zukauf werde sich bereits im ersten Geschäftsjahr positiv auf das Ergebnis je Aktie von Lanxess auswirken. Der akquirierte Geschäftsbereich soll voraussichtlich einen jährlichen EBITDA-Beitrag von etwa 20 Millionen Euro liefern, der durch Synergie-Effekte bis zum Jahr 2020 schrittweise auf rund 30 Millionen Euro steigen werden könne.

Das Konzernergebnis lag im zweiten Quartal 2016 mit 75 Millionen Euro auf einem guten Niveau. Zum ersten Mal führte Lanxess im Berichtsquartal einen Gewinnanteil an Saudi Aramco für die 50-prozentige Beteiligung an Arlanxeo ab, dem Gemeinschaftsunternehmen für synthetischen Kautschuk. Im Vorjahresergebnis von 87 Millionen Euro waren zudem Erlöse aus dem Verkauf von Anlagevermögen enthalten. Um Sondereinflüsse bereinigt ergibt sich ein Konzernergebnis von 76 Millionen Euro gegenüber 67 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das bereinigte Ergebnis je Aktie betrug 0,83 Euro gegenüber 0,73 Euro im Vorjahr.

Der Konzernumsatz sank im zweiten Quartal 2016 um 7,7 Prozent auf 1,94 Milliarden Euro nach 2,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Niedrigere Einkaufspreise für Rohstoffe seien entsprechend an die Kunden weitergegeben worden. Höhere Absatzmengen hätten den Preisrückgang und einen leicht nachteiligen Währungseffekt aus dem US-Dollar nicht kompensieren können.

Lanxess nahezu schuldenfrei
Für die 50-prozentige Beteiligung an Arlanxeo erhielt Lanxess von Saudi Aramco am 1. April 2016 rund 1,2 Milliarden Euro. Aufgrund der Zahlung verringerten sich die Nettofinanzverbindlichkeiten von Lanxess zum Ende des zweiten Quartals signifikant auf nur noch 198 Millionen Euro. Im Dezember 2015 hatten die Nettofinanzverbindlichkeiten des Konzerns noch bei rund 1,2 Milliarden Euro gelegen. Im Mai stockte Lanxess zudem sein deutsches Pensionsvermögen mit 200 Millionen Euro auf. "Unsere Bilanz ist jetzt stark und solide", erläuterte Lanxess-Finanzvorstand Michael Pontzen. "Damit haben wir eine ausgezeichnete Grundlage für die Weiterentwicklung des Konzerns geschaffen."

Segmente: Das "neue" Lanxess entwickelt sich stark
Der Umsatz des Segments Advanced Intermediates ging um 5,3 Prozent von 468 auf 443 Millionen Euro zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erreichte 88 Millionen Euro und lag damit um zehn Prozent über dem Vorjahreswert von 80 Millionen Euro. Vor allem höhere Absatzmengen sowie eine verbesserte Auslastung hätten positiv auf das Ergebnis gewirkt. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag mit 19,9 Prozent über dem hohen Niveau des Vorjahres von 17,1 Prozent.

Das Segment Performance Chemicals verzeichnete zwar einen leichten Umsatzrückgang um 1,8 Prozent von 553 auf 543 Millionen Euro. Jedoch wuchs das EBITDA vor Sondereinflüssen um 3,6 Prozent auf 114 Millionen Euro nach 110 Millionen Euro im Vorjahr. Ergebnisverbessernd hätten höhere Absatzmengen, ein besserer Produktmix und vorteilhafte Wechselkurse gewirkt. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg von 19,9 Prozent auf starke 21,0 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert in der bisherigen Unternehmensgeschichte.

Die Umsätze im Segment High Performance Materials sanken rohstoffpreisbedingt um 5,8 Prozent auf 275 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal lag der Umsatz bei 292 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg deutlich um 12 Millionen Euro oder 36,4 Prozent auf 45 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag mit 16,4 Prozent deutlich über dem Wert des Vergleichsquartals von 11,3 Prozent. Die Ausrichtung des Geschäftsbereichs auf die Hochleistungskunststoffe habe sich somit zunehmend in der Profitabilität bemerkbar gemacht.

Im Segment Arlanxeo sanken die Umsätze um 14,1 Prozent auf 670 Millionen Euro nach 780 Millionen Euro im Vorjahr. Das EBITDA vor Sondereinflüssen betrug 95 Millionen Euro nach 116 Millionen Euro. Der anhaltende Preisdruck bei synthetischen Kautschuken sowie ein Produktionsausfall bei einem Großlieferanten in Asien habe sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen konnte hingegen im zweiten Quartal auf einem relativ hohen Wert von 14,2 Prozent gehalten werden – nach 14,9 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Weitere Informationen: lanxess.com

Lanxess AG, Köln

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