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05.05.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

PET: Spekulationen und Unsicherheit beherrschen den Markt

Der PET-Preis ist gegenüber dem Vormonat um 20 Euro pro Tonne zurückgegangen. Dieser Rückgang sei jedoch, wenn der derzeitige Markt betrachtet werde, unlogisch; dies sagen PET-Produzenten und Preformhersteller übereinstimmend, denn die Nachfrage nach Neuware und nach Preforms sei in Europa bestens, heißt es.

Die Tonne PET wird in Westeuropa im Moment für 1040 Euro verkauft (free delivered), tiefere Preise wurden ebenfalls genannt.

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„Kaufen, solange es noch Ware gibt“
Spekulationen und viel Unsicherheit beherrschen derzeit den Markt: Dass die Nachfrage so gut ist, wird darauf zurückgeführt, dass es vor allem im nördlicheren Europa bereits im April ungewöhnlich heiß war bzw. ist und der Getränkeabsatz dadurch jetzt schon boomt.

Außerdem sei, wie ein Informant erklärte, im Moment auch der so genannte „Invista-Effekt“ zu beobachten: Inzwischen haben so gut wie alle Marktteilnehmer realisiert, dass die Produktionsanlage in Offenbach/Deutschland Ende März geschlossen wurde (PETplanet pulse berichtete im Februar und März), und deshalb herrscht Angst vor Verknappung. Das Motto scheint im Moment zu lauten: „Kaufen, solange es noch Ware gibt.“

Auch Gerüchte, dass verschiedene PET-Produzenten in Schwierigkeiten stecken sollen und deshalb befürchtet wird, dass diese ihre Werke vorübergehend oder für immer stilllegen, machen derzeit die Runde und schüren die Verunsicherungen und die Angst vor extremen Versorgungsengpässen zusätzlich. Konkretes zu diesen Gerüchten war allerdings nicht zu erfahren.

MEG und Paraxylen weiter im Aufwärtstrend
Dass diejenigen Produzenten, deren Anlagen planmäßig in Betrieb sind, nun eine hervorragende Nachfrage verzeichnen, ist die logische Folge. Weshalb der Preis für PET trotzdem leicht zurückgegangen ist, ist momentan vor diesem Hintergrund nur schwer nachzuvollziehen: Die gute Nachfrage und auch die anziehenden Preise für die Vorprodukte Paraxylen und MEG, die seit Monaten eine Aufwärtstendenz zeigen, wären eigentlich Argumente gewesen, den PET-Preis im April weiter anzuheben: Monoethylenglykol (MEG) wird nun für 505 bis 510 Euro pro Tonne verkauft (März: 495 Euro/Tonne, Februar: 480 Euro/Tonne, Januar: 460 Euro/Tonne), und Paraxylen kostet 705 Euro pro Tonne (März: 695 Euro/Tonne, Februar: 610 Euro/Tonne, Januar: 500 Euro/Tonne).

Die Anhebung des PET-Preises konnte jedoch trotz dieser eigentlich gewichtigen Argumente (sehr gute Nachfrage, Angst vor Verknappung, Preisanstieg bei Vorprodukten) nicht durchgesetzt werden, da schon Anfang April Spekulationen geäußert wurden, dass genügend Ware aus dem Nahen Osten in den europäischen Markt drängen würde und deshalb keine Engpässe zu befürchten seien. Allerdings bewahrheiteten sich diese Spekulationen bisher nicht: „Über die neuen Kapazitäten im Oman wurde zwar viel diskutiert, doch de facto kam aus dem Nahen Osten schon Mitte April die Meldung, dass die Ware derzeit ausverkauft sei“, erklärte ein Gesprächspartner gegenüber PETplanet pulse.

Kaum Nachfrage nach Rezyklat
Verarbeiter berichten, dass sich beim Rezyklat gegenüber der letzten Recherche nichts geändert habe: Die Preisunterschiede zwischen PET-Rezyklat, das für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist, und PET-Neuware sind nach wie vor so gering, dass ihre Kunden Preforms aus Neuware verlangen.

PET-Preis in Asien geht wieder nach oben
Der Preis für PET aus Fernost geht aktuell wieder nach oben: Im Moment kostet Ware aus Korea 1030 bis 1090 US-Dollar pro Tonne FOB (Vormonat: 910 bis 970 US-Dollar pro Tonne (FOB), im Februar lag der Preis bei 1010 und 1025 US-Dollar/Tonne (FOB).

Der Rezyklatpreis bezieht sich auf rezykliertes PET, das höchsten Qualitätsstandards in Bezug auf Transparenz und Lebensmitteltauglichkeit entspricht. Diese Standards sind vor allem bei Mineralwasser sehr wichtig, da Konsumenten gerade bei Wasser äußerst empfindlich reagieren: Mineralwasser und auch die PET-Flaschen, in die es abgefüllt wird, müssen klar und rein aussehen, sonst wird das Wasser nicht gekauft.

Quelle: Newsletter „petplanet pulse“, www.petpla.net


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