18.10.2011, 06:10 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Auf seiner Mitgliederversammlung am 05. Oktober 2011 in Hamburg stellte der Kunststoffrohrverband e.V., Fachverband der Kunststoffrohr-Industrie, seinen aktuellen Jahresbericht vor und berichtete über die Situation der Kunststoffrohrbranche. Demnach wuchs in der vergangenen Dekade die deutsche Kunststoffrohrproduktion stetig, im Jahresdurchschnitt um 2,2 %. Vor dem Hintergrund des rückläufigen Wohnungsbaus, leerer Kassen der öffentlichen Hände und unzureichender Investitionen in Abwasserkanäle und -leitungen unseres Landes, ist dieses Ergebnis umso beachtlicher. Kunststoffrohrsysteme substituieren also weiterhin Rohrleitungssysteme aus anderen Werkstoffen, erschließen kontinuierlich aber auch neue Anwendungsgebiete. Die deutsche Kunststoffrohrproduktion stieg den Angaben zufolge im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um + 4,9 % auf 637.000 t. Dabei profitierten alle drei Werkstoffarten PP, PE sowie PVC-U vom Aufwärtstrend. Während die Verarbeitung von PE-Rohrsystemen rund 319.000 t ausmachte und um + 4,0 % anstieg, gefolgt von PVC-/U-Anwendungen mit + 3,5 % auf 233.518 t, legten insbesondere Rohranwendungen für PP überproportional zu. Die Produktion stieg um + 12,7 % auf 84.193 t. Damit erreichte der deutsche Inlandsmarkt für Kunststoffrohrsysteme nach nur einem Jahr das Vorkrisenniveau des Jahres 2008. Insgesamt 534.000 t wurden zu Kunststoffrohrsystemen verarbeitet und im deutschen Markt abgesetzt. Dabei lässt sich ein deutlicher Rückgang des Exports von Kunststoffrohrsystemen feststellen. Während die Exportquote in 2007 und 2008 noch rund 27,8 % ausmachte, fiel sie auf 23,7 % bzw. 151.000 t im vergangenen Jahr. Damit kompensiert der deutsche Inlandsmarkt die konjunkturellen Einbrüche bei unseren von der Eurokrise belasteten Nachbarn. Die Konjunkturpakete der Bundesregierung dürften hierbei eine ebenso nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben, wie Substitutionseffekte. Vor allem im schwächelnden Tiefbau dürften Kunststoffrohrsysteme zunehmend Rohrsysteme aus anderen Werkstoffen verdrängen. Aber auch im Hochbau und damit in der Haus- und Gebäudetechnik wurden traditionelle Rohrsysteme zunehmend durch Kunststoffe ersetzt. Trotz der sehr erfreulichen Produktions- bzw. Absatzmengenentwicklung von Kunststoffrohrsys-temen in 2010 kämpften die Kunststoffrohrhersteller mit steigenden Rohstoffpreisen, die Anfang des Jahres 2011 von steigenden Energiepreisen, Transportkosten und höheren Tariflöhnen flankiert wurden. Überkapazitäten, hohe Wettbewerbsintensität und Kostensteigerungen drückten nachweislich auf die Margen der Kunststoffrohrhersteller. Die genauen Zahlen und Grafiken zur Entwicklung der Kunststoffrohr-Industrie in den letzten 12 Monaten finden sich auch im aktuellen KRV-Jahresbericht, der als Printversion beim KRV kostenfrei angefordert werden kann. Der Jahresbericht ist aber auch zum Download im KRV-Internet eingestellt (www.krv.de/home/publikationen/downloads.html). Weitere Informationen: www.krv.de |
Kunststoffrohrverband e.V., Bonn
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