10.11.2010, 13:05 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten |
LANXESS hat im dritten Quartal 2010 dank der starken Nachfrage nach synthetischen Kautschuken und Hightech-Kunststoffen nach eigenen Angaben ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Der Spezialchemie-Konzern hebt deshalb zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2010 an und erwartet nun ein EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 900 Millionen Euro. Im August wurde die Prognose bereits auf etwa 800 Millionen Euro angehoben. "2010 gehen wir von einer sehr guten Entwicklung für LANXESS aus. Dies untermauert unsere erfolgreiche Strategie mit dem Fokus auf Premium-Produkte und Wachstumsmärkte", sagte Axel C. Heitmann, Vorstandsvorsitzender der LANXESS AG. "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass wir uns auf einem guten Weg befinden, unser EBITDA-Ziel vor Sondereinflüssen von rund 1,4 Milliarden Euro in 2015 zu erreichen." Das EBITDA vor Sondereinflüssen konnte im dritten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahresquartal um 71 Prozent auf 244 Millionen Euro gesteigert werden. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen stieg von 10,4 Prozent im Vorjahr auf 13,2 Prozent. Die zehn umsatzstärksten Produkte des Berichtszeitraums gehören zu den Aktivitäten aus den Bereichen der synthetischen Kautschuke und Hightech-Kunststoffe, die vorwiegend von der Automobil- und Reifenbranche nachgefragt werden. Diese Branchen profitieren von dem steigenden Bedürfnis nach Mobilität, insbesondere in den Wachstumsmärkten. Die synthetischen Kautschuke und Hightech-Kunststoffe von LANXESS dienen nicht nur zur Verbesserung der Sicherheit von Reifen und Autos, sondern machen diese auch sparsamer im Kraftstoffverbrauch und damit umweltfreundlicher. Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Wesentliche Gründe hierfür waren höhere Absatzmengen in bedeutenden Kundenindustrien, positive Währungseffekte und vor allem Preiserhöhungen, durch die die gestiegenen Rohstoffkosten vollständig ausgeglichen wurden. Der Konzerngewinn betrug 118 Millionen Euro nach 23 Millionen Euro im Jahr zuvor. Die Nettoverschuldung stieg zum Ende des dritten Quartals 2010 aufgrund des höheren Working Capitals von 794 Millionen Euro Ende 2009 auf 865 Millionen Euro. Der Grund dafür war die allgemein verstärkte Geschäftstätigkeit. Der operative Cash Flow vor Änderung des Working Capitals in den ersten neun Monaten stieg auf 619 Millionen Euro nach 245 Millionen Euro im Jahr zuvor. Entwicklung in den Regionen In Lateinamerika verzeichnete LANXESS das stärkste Umsatzwachstum. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 271 Millionen Euro. Treiber war hierbei vor allem die positive Entwicklung der Business Units Performance Butadiene Rubbers und Semi-Crystalline Products in Brasilien. Die Region repräsentierte 15 Prozent des Konzernumsatzes. Der Umsatz in Asien-Pazifik erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 408 Millionen Euro und trug so mit 22 Prozent zum Konzernumsatz bei. Im Vergleich zum Vorjahr haben alle Segmente ein starkes Wachstum verzeichnet. Durch die Integration der übernommenen Geschäfte für Basischemikalien in Indien und China entwickelte sich das Segment Advanced Intermediates am stärksten. Auch die synthetischen Kautschuke erzielten in der Region, getrieben durch eine verstärkte Reifen-Produktion der chinesischen Hersteller, weiterhin Ergebnisse auf hohem Niveau. In der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika, ohne Deutschland) kletterte der Umsatz im dritten Quartal um 24 Prozent auf 503 Millionen Euro. Wachstumstreiber waren die Segmente Performance Polymers und Performance Chemicals. Insbesondere bei synthetischen Kautschuken und Hightech-Kunststoffen wurden deutlich zweistellige Umsatzzuwächse erzielt. Mit 27 Prozent Anteil am Konzernumsatz blieb EMEA die stärkste Region. Die Umsätze in Deutschland stiegen um 22 Prozent auf 340 Millionen Euro und spiegeln damit 18 Prozent des Gruppenumsatzes wider. In Nordamerika kletterte der Umsatz um 60 Prozent auf 325 Millionen Euro. Damit steuert die Region einen Anteil von 18 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Unter anderem profitierte die Business Unit Saltigo von einer leichten Verbesserung im Geschäft mit Pharma-Vorprodukten. In den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) erzielte LANXESS im dritten Quartal 23 Prozent des Konzernumsatzes. In den entsprechenden Vergleichsquartalen 2009 und 2008 trugen sie 22 bzw. 20 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Entwicklung in den Segmenten Der Umsatz des Segments Performance Polymers wuchs gegenüber dem Vorjahr im dritten Quartal um 50 Prozent auf 986 Millionen Euro. Das Segment profitierte von Preiserhöhungen und einer starken Nachfrage, insbesondere aus Lateinamerika. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg auf 144 Millionen Euro nach 76 Millionen Euro im Vorjahr. Diese positive Entwicklung betraf alle Geschäftseinheiten und war vor allem von der Erholung des Ersatzreifengeschäfts und der Automobilindustrie getrieben. Dieses starke Ergebnis wurde trotz geplanter Wartungs- und Erweiterungsstillstände erzielt. Der Quartalsumsatz im Segment Advanced Intermediates erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 336 Millionen Euro. Dieser Anstieg wurde gestützt durch Preiserhöhungen, die Integration der übernommenen Geschäfte für Basischemikalien in Indien und China sowie eine solide Performance von Saltigo in Nordamerika. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf 55 Millionen Euro. Der Umsatz im Segment Performance Chemicals stieg im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 515 Millionen Euro. Alle sieben Geschäftsbereiche des Segments verbesserten ihre Umsätze. Das EBITDA vor Sondereinflüssen kletterte um 24 Prozent auf 83 Millionen Euro. Die Business Units Leather, Rubber Chemicals und Functional Chemicals leisteten einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung. LANXESS hatte vor wenigen Tagen angekündigt, das Portfolio von Rubber Chemicals durch den Zukauf von zwei Produktlinien von Flexsys, einer Tochter des US-Unternehmens Solutia Inc., zu stärken. Ausblick Für das Gesamtjahr 2010 strebt LANXESS ein EBITDA vor Sondereinflüssen von etwa 900 Millionen Euro an. Damit würde das Ergebnis des Vorjahres nahezu verdoppelt. Angesichts dieser erwarteten guten Ergebnisentwicklung hat der Vorstand eine einmalige Zahlung an LANXESS Mitarbeiter in der Höhe von rund 20 Millionen Euro beschlossen. "Weltweit haben unsere Mitarbeiter auf Teile ihres variablen Einkommens verzichtet und damit dem Konzern die Möglichkeit gegeben, im Krisenjahr 2009 Einsparungen zu erreichen. Es ist daher nur fair, wenn wir uns nun bei ihnen mit einer Einmalzahlung bedanken," sagte Heitmann. LANXESS erwartet, dass sich die positive wirtschaftliche Entwicklung im vierten Quartal, insbesondere in der Reifen- und Automobilindustrie, fortsetzen wird. Heitmann: "Unser Konzern ist auf Wachstumskurs. Um von den Megatrends – insbesondere Mobilität –optimal zu profitieren, werden wir unsere geplanten Investitionen in den kommenden Monaten weiter ausweiten." Organisches Wachstum sei ein zentrales Element der Unternehmensstrategie, um das mittelfristige Ergebnisziel zu erreichen. Als Beispiel hierfür nennt der Konzern die Machbarkeitsstudie für ein neues Werk für Neodymium Polybutadienkautschuk (Nd-PBR) in Asien. Dieser Kautschuk sei ein wichtiger Bestandteil für die Herstellung von Hochleistungs-Reifen. Eine endgültige Entscheidung über die Anlage werde in den kommenden Monaten erfolgen. LANXESS ist nach eigenen Angaben bereits heute Marktführer bei synthetischen Kautschuken für umweltfreundliche "grüne" Hochleistungsreifen - dem am schnellsten wachsenden Segment in der Reifenindustrie. Dieses Wachstum werde durch künftige Rechtsvorschriften in der Europäischen Union und anderen Ländern zur Kennzeichnung der Kraftstoffeffizienz von Reifen einen weiteren Schub erhalten. Darüber hinaus könnten sich die Pläne der Bundesregierung, den Einsatz von Winter- oder Ganzjahresreifen in den Wintermonaten vorzuschreiben, positiv auf den Umsatz von LANXESS auswirken. Weitere Informationen: lanxess.com |
LANXESS AG, Leverkusen
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