15.10.2024, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Die Nachhaltigkeitsforderungen in der Kunststoffverarbeitung nehmen kontinuierlich zu und der Nachweis der Ökobilanz eines Produktes wird von immer mehr Kunden verlangt. Deshalb stellt die Grafe Gruppe, Blankenhain, seit dem letzten Update ihres Kundenportals einen CO2-Rechner zur Zertifizierung des bestellten Masterbatches oder Compounds zur Verfügung. Wie das Unternehmen im Vorfeld der Fakuma 2024 weiter mitteilt, soll sich damit zu jedem Produkt des Unternehmens live und innerhalb von wenigen Sekunden das CO2-Äquivalent an Treibhausgasen berechnen und als PDF-Dokument downloaden lassen. "Von Seiten unserer Kunden steigen die Nachhaltigkeitsforderungen. Wir fühlen uns daher verpflichtet, den Emissionsgehalt unserer Produkte ihnen gegenüber ausweisen zu können", erklärt Manuel Klemm, Leiter Vertriebsinnendienst. "Das erstellte Zertifikat enthält die erforderlichen Daten zum CO2-Fußabdruck unserer Produkte und gibt unseren Kunden damit die Möglichkeit, im nächsten Schritt der Wertschöpfungskette die Umweltleistung ihrer eigenen Produkte zu berechnen. Die Werte beziehen sich dabei auf die Systemgrenzen cradle-to-gate in Anlehnung an die ISO 14040/44", so Klemm. cradle-to-gate: Von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor Bei cradle-to-gate handelt es sich um ein Konzept im Bereich Umweltbewertung und Lebenszyklusanalyse (deutsch auch Ökobilanz, englisch life cycle assessment bzw. LCA). Es bezieht sich auf die systematische Analyse der potenziellen Umweltwirkungen und der Energiebilanz von Produkten von der Rohstoffgewinnung (cradle) bis zum Werkstor (gate) – typisch für Vorprodukte in der Wertschöpfung. Dabei werden alle Phasen des Produktlebenszyklus dazwischen berücksichtigt. Im Gegensatz dazu meint cradle-to-grave Endprodukte und umfasst deren Umweltauswirkung bis zur Entsorgung. Von der Energie, die zum Herstellen des Produkts benötigt wird, über den innerbetrieblichen Transport bis hin zu den eingesetzten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden sämtliche umweltrelevanten Entnahmen aus der Umwelt (bspw. Rohöl) sowie die Emissionen in die Umwelt (bspw. Treibhausgase) gezählt. "Diese Informationen erhalten wir von unseren Strom- und Gasversorgern sowie den Rohstofflieferanten und lassen sie in die Berechnung einfließen", berichtet der Experte und verweist darauf, dass es nicht nur um Kohlendioxid geht. "Alle emittierten Treibhausgase fließen in die Betrachtung ein, allerdings werden sie als CO2-Äquivalent pro Kilogramm angegeben um eine Vergleichbarkeit herzustellen." Kunden von Grafe sollen dank des CO2-Rechners neben einem Mehrwert an Informationen und einem Imagegewinn in Sachen Umweltfreundlichkeit nicht zuletzt auch von einer besseren Vergleichbarkeit mit den Produkten der Wettbewerber profitieren. Wobei Klemm einschränkt: "Derzeit gibt es noch keine einheitlichen Regelungen und viele Lieferanten arbeiten mit Pauschalwerten, wodurch die Vergleichbarkeit beeinträchtigt ist. Denn für mittelständische Unternehmen ist der CO2-Fußabdruck momentan noch keine gesetzliche Pflicht. Aber wir handeln vorausschauend und machen unsere Produkte damit zukunftssicher." Eine Ökobilanz umfasst typischerweise vier Phasen: Die Festlegung von Zielen und Untersuchungsrahmen, die Erstellung einer Sachbilanz (eine Bestandsaufnahme von Input und Output), die Wirkungsabschätzung und schließlich die Auswertung. "Wir bei Grafe fühlen uns diesen Standards verpflichtet und wollen mit dem CO₂-Rechner unseren Kunden ein Tool liefern, mit dem sie ebenfalls den Ausweis ihrer Klimabilanz optimieren können", so der Leiter Vertriebsinnendienst. Darüber hinaus biete das Kundenportal zahlreiche weitere wertvolle Informationen zu aktuellen und bereits entwickelten Produkten. Fakuma 2024, Friedrichshafen, 15.-19. Oktober 2024, Halle A4, Stand 4122 Weitere Informationen: |
Grafe Advanced Polymers GmbH, Blankenhain
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