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06.01.2025, 14:05 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Gneuss: Projekt zur Herstellung von Stretchfolie mit Recyclinganteil - Kooperation mit Colines und ExxonMobil Signature Polymers

Produktionslinie mit Gneuß RSFgenius Filtrationssystem in Europa - (Bilder: Gneuss).
Produktionslinie mit Gneuß RSFgenius Filtrationssystem in Europa - (Bilder: Gneuss).
Für LDPE/LLDPE-Folien gibt es in vielen europäischen Ländern seit vielen Jahren Sammelsysteme, die dieses Material dem Recycling zuführen. Da die Märkte Recyclingmaterial für eine breitere Palette von Anwendungen verlangen, besteht eine Herausforderung darin, klare Schrumpf-, Stretch- oder Blasfolien herzustellen, die ihre Eigenschaften behalten und gleichzeitig Recyclingmaterial enthalten.

Vor diesem Hintergrund wurden weltweit neue Kapazitäten aufgebaut oder bestehende Anlagen durch verbesserte Sortierung, Waschschritte oder zusätzliche Schmelzefiltrationsanlagen nachgerüstet, um qualitativ hochwertige Polyethylen (rPE)-Ströme für das Recycling anbieten zu können. Aber auch LDPE/LLDPE, das einer umfangreichen mechanischen Aufbereitung unterzogen wurde, lässt sich auf herkömmlichen Produktionsanlagen oft nur schwer zu neuen Folien verarbeiten. Die Unternehmen Colines, ExxonMobil Signature Polymers und Gneuß haben sich nun in einem Entwicklungsprojekt zusammengeschlossen, um ein praktikables Folienherstellungsverfahren mit Kosteneinsparpotenzial zu entwickeln. Insbesondere die so genannten „Gele“ und „Black Spots“ gelten als Störfaktoren, die mit den entsprechenden Materialien von ExxonMobil Signature Polymers und einem druckkonstanten Siebwechsler von Gneuß auf einer hochflexiblen Gießfolienanlage von Colines minimiert werden könnten.

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Wie es in einer Presseinformation weiter heißt, haben die Experten von ExxonMobil Signature Polymers Versuche mit PCR-Material (Post Consumer Recycled) aus Stretchfolie in Kombination mit dem Hochleistungspolyethylen „Exceed Tough m 3812“ durchgeführt und eine Verkleinerung der größeren Polymergele festgestellt.

"Bei den meisten handelsüblichen PCR-Typen, die heute auf dem europäischen Markt erhältlich sind, können die Extrusionsanlagen oft nicht kontinuierlich laufen. Eine kontinuierliche Filtration kann dazu beitragen, dass Extrusionsanlagen über längere Zeiträume betrieben werden können. Die Filtration entfernt einen erheblichen Teil der Verunreinigungen aus der Schmelze, aber nicht alle Gele“, sagt Bart Lauwers, Principal Extrusion Customer & Application Development bei der ExxonMobil Technology Group.

Das Projekt habe jedoch die Qualität und die Konstanz des Prozesses bewiesen. Alle durchgeführten Tests hätten gezeigt, dass es möglich sei, Folien mit einem PCR-Gehalt von 30 Prozent für den automatischen Einsatz mit einer Konsistenz von 180-200 Prozent zu produzieren, ohne die Anlage anhalten zu müssen, mit Ausnahme von Routinearbeiten, die nichts mit der Verwendung von Recyclat zu tun haben (z.B. Reinigung der Lippenstempel, Reinigung der Kühlwalzen, Änderung der Rezeptur oder des Folienformats).

Als eine Schlüsselkomponente in diesem Prozess gilt der patentierte selbstreinigende Siebwechsler RSFgenius von Gneuß. Dieses vollautomatische Filtersystem würde die Siebfläche ohne messbare Druckschwankungen erneuern und soll an das jeweilige Material angepasst werden können, wobei die Siebfeinheiten typischerweise zwischen 30 und 75 µm liegen, auch bei vollem Betrieb.

RSFgenius-Filtersystem in Betrieb im Technikum von Colines
RSFgenius-Filtersystem in Betrieb im Technikum von Colines
Colines ist bekannt als ein renommierter Hersteller von Gieß- und Blasfolienanlagen mit Sitz in Novara, Italien. Colines kann dabei flexibel auch individuelle Kundenbedürfnisse erfüllen, nicht nur durch die vollständige Integration von Gneuß-Siebwechslern, sondern auch durch vollständig anpassbare Anlagenkonfigurationen für die Produktion jeder Art von Folie.

Aus der Zusammenarbeit von Colines, Gneuß und ExxonMobil Signature Polymers seien bereits mehrere großtechnische Produktionslinien speziell für die Einarbeitung von Rezyklaten hervorgegangen, viele weitere seien global für verschiedene Märkte in Vorbereitung.

In den ersten Monaten des Jahres 2025 wollen die Projektpartner erneut interessierte Fachleute nach Novara, Italien, einladen, um ihre eigenen Anforderungen an eine solche Produktionslinie in individuellen Demonstrationen zu simulieren. Eine Colines-Anlage mit einem voll integrierten RSFgenius 150 soll dabei zur Verfügung stehen, um Foliendicken von bis zu 10 µm konstant und ohne Qualitätsschwankungen zu erreichen. Das Know-how von ExxonMobil's Signature Polymers bei der Auswahl von Materialien und Additiven soll für diese Versuche ebenfalls zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen:
www.colines.it, www.exxonmobilchemical.com, www.gneuss.com

Gneuss Kunststofftechnik GmbH, Bad Oeynhausen

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