PET: Preise in Europa stabil geblieben – Preiserhöhungen werden erwartet

Wie in der Dezemberausgabe von PETplanet pulse prognostiziert, sind die PET-Preise im Januar nicht angestiegen. Nach wie vor kostet die Tonne 1265 Euro auf dem europäischen Markt. Doch für Februar rechnen die meisten Gesprächspartner mit einer Anhebung der Preise; zum einen, weil in wenigen Wochen die Getränkeabfüller der nördlichen Halbkugel für die Sommermonate auf Hochtouren produzieren werden. Zum anderen, weil der Erdölpreis kurzzeitig den Rekordwert von über 100 Dollar/Barrel erreicht hatte und der Preis sich nach Meinung von Experten auf einem insgesamt sehr hohen Niveau festigen wird. „Der hohe Erdölpreis hat sich vor allem beim Vorprodukt Terephthalsäure bemerkbar gemacht. Dieses zur PET-Herstellung wichtige Vorprodukt muss aus Erdöl hergestellt werden, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Die Folge war absehbar: Terephthalsäure ist spürbar teurer geworden. Die Preiserhöhung wird sich wohl auf den PET-Preis auswirken“, erklärt ein Insider gegenüber PETplanet pulse. Hinzu kommt auch, dass die rasante Talfahrt des Dollars vorerst zu Ende zu sein scheint, und die US-Währung, in der Erdöl gehandelt wird, wieder an Boden gewinnt.

PET und MEG: Verfügbarkeit gut
PET- und das zur Herstellung ebenfalls wichtige Vorprodukt Monoethylenglykol (MEG) sind gut verfügbar. Der MEG-Markt ist, nachdem das Produkt in den vergangenen Monaten sehr knapp war, nun wieder in Balance.

Die Nachfrage nach Getränken ist – saisonal bedingt – schwächer geworden und typisch für den Monat Januar: Privathaushalte verbrauchen nun zuerst die für die Weihnachtfeiertage und den erwarteten Besuch meist reichlich bevorrateten Getränke, bevor sie wieder einkaufen. Außerdem ist der Januar auch wetterbedingt ein eher schwacher Monat in Bezug auf den Absatz von Erfrischungsgetränken.

Rezyklat: Nachfrage sehr gut
Der Preis für Rezyklat, das für die Herstellung von Verpackungen mit direktem Lebensmittelkontakt geeignet ist, liegt bei 980 bis 1000 Euro/t (ab Werk) bzw. deutlich über 1000 Euro/t (free delivered). „Wir gehen allerdings davon aus, dass der Preis in diesem Jahr weiter steigen wird“, erklärt ein Marktkenner und begründet dies mit den gestiegenen Preisen für Ballenware. Und weiter: „Das Ausgangsmaterial, das wir zur Herstellung von PET-Rezyklat benötigen, hat sich nicht nur kurzfristig verteuert, sondern wird sich wohl 2008 auf einem insgesamt höheren Preisniveau einpendeln. Der Bedarf nach qualitativ guter Ballenware steigt stetig. Die Konkurrenz im Einkauf erweitert sich sowohl um europäische Kapazitäten, die gefüttert werden müssen, als auch um die nur leicht abgeflaute Nachfrage aus dem asiatischen Raum.“ Da die Produktionskapazitäten für Rezyklat, das für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist, um ein Vielfaches geringer sind als die Nachfrage, dürften weiter steigende Preise an der sehr guten Nachfrage nichts ändern. Dass die Nachfrage seit geraumer Zeit extrem hoch ist, wird vor allem darauf zurückgeführt, dass auch Discounter verstärkt Rezyklat zur Herstellung ihrer Verpackungen einsetzen. Immer mehr Preform- und Folienhersteller kaufen deshalb Rezyklat zu oder eröffnen eigene Anlagen (z.B. Klöckner Pentaplast in Eisenhüttenstadt).

PET-Preise in Asien
Auch in Asien machen sich nun die leicht rückläufigen Preise für das Vorprodukt MEG bemerkbar: Der Preis für PET aus China wird nun mit 1320 bis 1330 US-Dollar pro Tonne (FOB Shanghai) angegeben. Koreanische Ware (ebenfalls FOB) kostet in etwa genauso viel. Es ist ausreichend Ware vorhanden, allerdings ist nicht von Überkapazitäten die Rede.

1) FOB = Free on Board

2) Der Rezyklatpreis bezieht sich auf rezykliertes PET, das in Granulatform vorliegt und höchsten Qualitätsstandards in Bezug auf Transparenz und Lebensmitteltauglichkeit entspricht. Diese Standards sind vor allem bei Mineralwasser sehr wichtig, da Konsumenten gerade bei Wasser äußerst empfindlich reagieren: Mineralwasser und auch die PET-Flaschen, in die es abgefüllt wird, müssen klar und rein aussehen, sonst wird das Wasser nicht gekauft.

Quelle: Newsletter „petplanet pulse“, www.petpla.net

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