19.02.2010 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Die Kunststoff verarbeitende Industrie in Deutschland ist 2009 mit voller Wucht von der Wirtschaftskrise getroffen worden. Der Umsatz ging um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Produktion verringerte sich dabei um 11 Prozent. Unternehmen der Zulieferindustrie waren mit teils Existenz bedrohenden Auftragsrückgängen konfrontiert. Für 2010 erwartet der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) einen leichten Aufwärtstrend. Die Kunststoff verarbeitende Industrie in Deutschland hat im zurückliegenden Jahr Waren im Wert von insgesamt 45,8 Milliarden Euro hergestellt. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Umsatzminus von 14 Prozent. GKV-Präsident Dr. Reinhard Proske stellte am Aschermittwoch in Frankfurt die Kennzahlen für das Jahr 2009 vor. Besonders hart von der Krise getroffen wurden die Zulieferer von technischen Kunststoffteilen für die Automobil- und Elektroindustrie. Sie erwirtschafteten insgesamt 9,6 Milliarden Euro (-20 Prozent). Die Kunststoffverpackungsindustrie verzeichnete einen Umsatz in Höhe von 12,5 Milliarden Euro (-10 Prozent). Während die Hersteller von Industrieverpackungen mit erheblichen Auftragsrückgängen zu kämpfen hatten, lief das Geschäft mit konsumnahen Verpackungen relativ stabil. Von den inländischen Konjunkturprogrammen profitierten Hersteller von Kunststoffprodukten für den Bausektor. Die Exportmärkte in Mittel- und Osteuropa hingegen brachen ein. Insgesamt meldet der Bereich einen Umsatz von 10,2 Milliarden Euro (-8 Prozent). Die übrigen Segmente erwirtschafteten 13,5 Milliarden Euro, 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein maßgeblicher Grund für die gesunkenen Umsatzerlöse war die deutlich verringerte Nachfrage aus dem Ausland. Seit Jahren das Schwungrad der Branche, war der Export 2009 eine Wachstumsbremse: Der Außenhandel ging gegenüber 2008 um 16 Prozent zurück, der Inlandsumsatz um 12,5 Prozent. Die Kunststoff verarbeitende Industrie beschäftigte im Dezember 2009 285.100 Menschen. Dies entspricht einem Rückgang von 1,3 Prozent. Vorsichtiger Optimismus für 2010 Laut der vom Verband am Jahresanfang durchgeführten Konjunkturumfrage, vorgestellt von GKV-Hauptgeschäftsführer Christoph Bornhorn, erwarten 65 Prozent aller befragten Verarbeiter steigende Umsätze für das laufende Jahr, nur neun Prozent gehen von einem Umsatzminus aus. 48 Prozent rechnen mit einer Wiederbelebung des Außenhandels, 49 Prozent mit keiner Veränderung. Dr. Reinhard Proske sieht aktuell die Talsohle durchschritten: „Die Nachfrage zieht wieder an. Wir rechnen aber nicht mit einem schnellen und stetigen Aufschwung. Es wird Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau erreicht sein wird.“ Gleichzeitig warnte Proske vor ungezügeltem Optimismus. Der Aufschwung müsse finanziert werden. Die Kreditvergabe sei nach wie vor äußerst restriktiv, die Anforderungen an Sicherheiten enorm. Dieses Problem verschärfe sich mit den in vielen Fällen durch die Krise belasteten Unternehmensbilanzen. Zudem sei nur schwer abzuschätzen, wie sich das Auslaufen der Kurzarbeit auf den Arbeitsmarkt und daraus folgend auf den privaten Konsum auswirken werde. Weiter stellte Proske klar, dass das Know-how und die Innovationsfähigkeit die wesentlichen Erfolgsfaktoren für die Kunststoffverarbeitung in Deutschland sind. Die Politik müsse hierfür stabile Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehörten mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung, der Abbau von bürokratischen Hemmnissen und die Förderung von Forschung und Entwicklung. Weitere Informationen: www.gkv.de Dateianhang zur Meldung: |
Gesamtverband kunststoffverarbeitende Industrie e.V., Frankfurt am Main
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