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19.03.2010 | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

Indonesien: Petrochemie vor Investitionsschub von 20 Mrd. US$

Mehrere Großprojekte in der Pipeline / Bedarf an Ausrüstungen für neue Kapazitäten

Indonesiens Unternehmen der Petrochemie-Branche setzen auf Wachstum. Dank der stetig steigenden Nachfrage nach Kunststoffen in den verarbeitenden Industrien entsteht ein zunehmender Bedarf an petrochemischen Grundstoffen. Nach Schätzungen von Experten beläuft sich der Wert der erforderlichen Investitionen auf rund 20 Mrd. US$. Mehrere Projekte zum Auf- und Ausbau der Kapazitäten befinden sich in der Planung. Dies wird zu einer starken Nachfrage nach entsprechenden Ausrüstungen führen. (Kontaktanschriften)

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Indonesiens petrochemische Industrie verfolgt umfangreiche Expansionspläne, die zu einer intensiven Projekttätigkeit führen werden. Nach Angaben der Indonesian Aromatics, Olefins and Plastics Industry Association (INAplas) besteht im Petrochemie-Sektor ein Investitionsbedarf von etwa 20 Mrd. US$. In den bevorstehenden Jahren soll vor allem in Projekte zur Produktion von petrochemischen Grundstoffen investiert werden, welche die Basis in der Kunststoffindustrie darstellen.

Angesichts der mit einer jährlichen Rate von rund 6% steigenden Nachfrage nach Kunststoffprodukten steigt der Bedarf an Olefinen und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Insbesondere in den Bereichen Textil, Verpackung, Kfz-Teile und -Zubehör sowie Elektronik finden Kunststoffe eine zunehmende Verwendung. Die wachsende Bevölkerung von derzeit mehr als 230 Mio. Einwohnern und die steigende Kaufkraft bilden eine solide Grundlage für eine günstige Konjunkturentwicklung.

Auch andere, bisher wenig beachtete Bereiche treten als Bedarfsträger auf. In Büros werden zum Beispiel bei der Archivierung von Originaldokumenten und ähnlichen Papieren zunehmend Klarsichthüllen, Schutzfolien und Mappen aus Kunststoff anstelle von Papier und Pappe verwendet. Auch Schachteln und Umschläge aus Kunststoffen, die beim sicheren Transport von wertvollen Dokumenten und Gegenständen eingesetzt werden, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die PT Kharisma Interplast Pratama (KIP), erfolgreicher Produzent von Büroartikeln, meldet einen kräftigen Anstieg der Nachfrage und berichtet über Schwierigkeiten bei der Beschaffung des für die Produktion benötigten Polypropylens (PP). Ein Teil des Bedarfs von 14.400 jato PP müsse über Importe gedeckt werden. Die im Produktionsprozess eingesetzten Maschinen für die Kunststoffverarbeitung bezieht die Firma größtenteils aus Taiwan.

Entsprechend dem expansiven Markttrend erscheinen Investitionen in den Auf- und Ausbau neuer Kapazitäten besonders gewinnträchtig und attraktiv. Mehrere Unternehmen verfolgen größere Projekte im Upstream-, Midstream- und Downstream-Bereich, die in den bevorstehenden Jahren eine rege Nachfrage nach entsprechenden Anlagen, Ausrüstungen und Maschinen nach sich ziehen werden.

Die Gesellschaft PT Chandra Asri des Großunternehmers Prajogo Pangestu plant Investitionen von insgesamt 2,3 Mrd. $. Das Megaprojekt umfasst die Errichtung von drei neuen Petrochemie-Werken, einem Lagertank sowie einer Erdölraffinerie. Vorgesehen ist unter anderem der Bau einer Extraktionsanlage für Butadien mit einem Investitionswert von 100 Mio. $. Mit den zusätzlichen Kapazitäten sollen nicht nur die steigende inländische Nachfrage bedient, sondern auch neue Exportchancen genutzt werden. In diesem Zusammenhang weist das Unternehmen auf Liefermöglichkeiten hin, die sich im Zusammenhang mit dem Freihandelsabkommen zwischen dem südostasiatischen Staatenbund ASEAN und der VR China ergeben.

Derzeit produziert PT Chandra Asri jährlich 525.000 t Ethylen, 240.000 t Propylen und 250.000 t Polyethylen (PE). Ein weiterer bedeutender Produzent im Midstream-Bereich ist die PT Peni mit einer Jahreskapazität von 450.000 t PE. Zu wichtigen Midstream-Herstellern zählen auch die Firmen PT Polychem Indonesia (Jahreskapazität 300.000 t) und PT Titan Petrokimia Nusantara (250.000 t).

Größere Projekte verfolgt ferner das Unternehmen PT Bakrie Energy International, das 300 Mio. $ in den Downstream-Bereich investieren will, um Flüssiggas (LNG), chemische Düngemittel und Ammoniak herzustellen. Dem Vernehmen nach ist das Unternehmen der Bakrie-Gruppe derzeit auf der Suche nach geeigneten Standorten für die geplanten Werke. Der landesweit größte Hersteller von PP-Harzen, die PT Tri Polyta Indonesia, verfolgt ebenso Expansionspläne. Das Unternehmen wird angesichts der steigenden Nachfrage seine jährliche Produktionskapazität mit Investitionen von 300 Mrd. Rp um 30% auf 480.000 t erhöhen. Das neue Werk in Cilegon (Provinz Banten) soll Anfang 2011 in Betrieb gehen. Der Marktanteil von PT Tri Polyta Indonesia am PP-Markt beträgt derzeit rund 40%.

In der PP-Sparte bauen auch andere Marktakteure ihre Kapazitäten aus. Die Jahresleistung von PT Polytama Propindo soll von derzeit 286.000 t bis Mitte 2010 auf 436.000 t PP steigen. Die staatliche Erdölgesellschaft PT Pertamina errichtet in Balongan ein PP-Werk, dass mit einer Kapazität von 250.000 jato im Jahr 2012 die Produktion aufnehmen soll. Außerdem plant die Gesellschaft PT Trans Pacific Petrochemical in Tuban eine Anlage, die ab 2013 jährlich 300.000 t PP erzeugen soll.

Die umfangreichen Investitionen in die PP-Produktion werden mit den günstigen Marktaussichten begründet, die sich aus den vielfältigen Aktivitäten in der Kunststoff verarbeitenden Industrie ergeben. Die PP-Nachfrage in Indonesien erhöhte sich im Zeitraum 1999 bis 2008 im Durchschnitt um 5,6% pro Jahr. Sie wird 2011 voraussichtlich 1,1 Mio. t erreichen. Nach Projektionen von INAplas wird die einheimische PP-Produktionskapazität bis 2013 auf 1,5 Mio. t pro Jahr steigen. Dies bedeutet eine Zunahme von 130% gegenüber den 655.000 t im Jahr 2008.

Von den günstigen Absatzperspektiven in Indonesiens Petrochemie-Sektor profitieren auch Projekte in den Nachbarländern. So errichtet der US-amerikanische Ölkonzern ExxonMobil derzeit den größten integrierten Petrochemie-Komplex von Singapur, der noch 2010 in Betrieb gehen soll. Dort sollen jährlich 1 Mio. t Ethylen, 1,3 Mio. t PE und 450.000 t PP produziert werden.

Die für die Zeit vom 17. bis 19.6.10 geplante Fachmesse und -konferenz "Inachem 2010" (Indonesia International Chemical and Petrochemical Summit 2010 - Exhibition & Conference; www.ina-chem.com) bietet auch Herstellern von Anlagen und Ausrüstungen für die petrochemische Industrie eine gute Gelegenheit, ihre neuesten Produkte und Technologien dem indonesischen Fachpublikum zu präsentieren. Die größte integrierte Chemie-Messe des Landes wird vom Industrieministerium und der Federation of Indonesian Chemical Industry (FIKI) durchgeführt. Unter dem Dach der FIKI sind etwa 30 Fachverbände der chemischen Industrie Indonesiens zusammengeschlossen.

Kontaktanschriften:
Indonesian Aromatics, Olefins and Plastics Industry Association
(Asosiasi Industri Plastik Indonesia - INAplas)
Grand Wijaya Center
Blok F No. 85, Lt. 3
Jl. Wijaya II, Blok A, Kebayoran Baru
Jakarta 12160, Indonesien
Tel.: 006221/726 93 56, -924 05 909; Fax: -726 93 56
inaplas.jakarta@gmail.com, www.inaplas.org

Federation of Indonesian Chemical Industry
(Federasi Industri Kimia Indonesia - FIKI)
Plaza Pupuk Kaltim 4th Floor
Jl. Kebon Sirih Raya 6A
Jakarta 10110, Indonesien
Tel.: 006221/344 33 44-45; Fax: -344 34 44

Weiterführende Informationen

Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH, Berlin + Köln

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