11.11.2010, 06:30 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Frei von Halogenen und rotem Phosphor Das Polyamid 66 Durethan DP AKV 30 FN00 des Spezialchemie-Konzerns LANXESS entwickelt sich besonders in asiatischen Märkten sehr erfolgreich als Material für flammgeschützte Bauteile in der Unterhaltungselektronik. Ein Grund dafür ist nach Angaben des Unternehmens, dass viele Geräteproduzenten aus dieser Branche im Rahmen von freiwilligen Selbstverpflichtungen den Einsatz von Kunststoffen mit halogenfreien Flammschutzpaketen bevorzugen. Besonders gefragt sind dabei in der letzten Zeit Polyamide, deren Flammschutzadditive auch frei von rotem Phosphor sind. „Genau diese Anforderungen erfüllt unser Werkstoff. Er erreicht exzellente Einstufungen in relevanten Flammschutzprüfungen, lässt sich in einem breiten Verarbeitungsfenster spritzgießen und eignet sich hervorragend für Bauteile mit sehr dünnen Wanddickenbereichen wie Steckverbinder, Spulenkörper oder winzige USB-Stecker“, erklärt Alexander Radeck, Experte in der Anwendungsentwicklung der Business Unit Semi-Crystalline Products von LANXESS. Viele Hersteller von Unterhaltungselektronik verzichten auf Kunststoffe mit halogenhaltigem Flammschutz, um umweltbewusstes Handeln zu demonstrieren. Ein Ziel dabei ist, beim Endverbraucher einen Imagegewinn als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen zu erreichen. Hintergrund des Trends zu halogenfreien Flammschutzpaketen ohne roten Phosphor ist dessen dunkle Eigenfarbe. Entsprechende Bauteile können daher nicht hell eingefärbt werden. Farbe ist aber ein unverzichtbares Designelement und auch in vielen Anwendungsfällen ein Sicherheitsmerkmal. Beim Einsatz von rotem Phosphor können außerdem in feucht-warmer Umgebung beim Kontakt mit Metallen Schäden durch Korrosion auftreten. Exzellente UL-Einstufungen Die hohe Flammwidrigkeit von Durethan DP AKV 30 FN00 zeigt sich zum Beispiel in Tests nach der Norm UL 94 der US-Prüfgesellschaft Underwriters’ Laboratories (UL). Sie werden mit der Klassifizierung V-0 bei Prüfkörperdicken von 0,4 bis 3 Millimeter bestanden. Außerdem ist der Thermoplast nur schwer zu entzünden und neigt kaum zum Nachbrennen. So wird in der Glühdrahtprüfung nach IEC 60695-2-12 mit 960 °C der für Kunststoffe bestmögliche GWFI-Wert (Glow Wire Flammability Index) bei Prüfkörperdicken von 0,8 bis 3 Millimeter erreicht. Bei den Prüfungen HWI (Hot Wire Ignition) und HAI (High Amp Arc Ignition, Starkstromlichtbogenprüfung) ist der Werkstoff selbst bei 0,4 Millimeter Prüfkörperdicke in die beste Performance Level Category 0 (PLC 0) eingestuft. Damit ist er nach der Norm UL 508 bestens als Isolationsmaterial geeignet. Hoher CTI-Wert, thermisch dauerbelastbar Die elektrischen Eigenschaften des Polyamid 66 sind ebenfalls hervorragend. Zum Beispiel ist es mit einem CTI A-Wert (Comparative Tracking Index, IEC 60112) von 600 Volt sehr kriechstromfest und entsprechend auf der UL-Yellow Card mit der bestmöglichen Einstufung PLC 0 registriert. Dadurch ist das Risiko von Kurzschlüssen und Gerätedefekten durch Kriechströme stark minimiert. Der mit 30 Prozent Glasfasern verstärkte Werkstoff zeigt außerdem eine hohe thermische Belastbarkeit im Dauergebrauch an der Luft. „Zurzeit laufen Prüfungen nach UL 746 B, die für den relativen thermischen Index RTI für alle drei in der Norm vorgeschriebenen Belastungsarten exzellente Werte auf der Yellow Card erwarten lassen“, erläutert Radeck. Eine weitere Materialstärke sind die guten mechanischen Eigenschaften. Hervorzuheben ist die hohe Izod-Schlagzähigkeit (ISO 180-1U) von 55 kJ/m2. Das neue Polyamid 66 wurde so ausgelegt, dass es in einem breiten Verarbeitungsfenster spritzgegossen werden kann. „Mit ihm waren zum Beispiel bei Steckverbindern problemlos Wanddickenbereiche von weit unter einem Millimeter umsetzbar“, so Radeck. In vielen Anwendungen substituiert das Material flammgeschütztes PBT, Polyamid 46 oder auch Polyphthalamid. Weitere Informationen: lanxess.com |
LANXESS AG, Leverkusen
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