29.03.2011, 11:46 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Lieferengpässe, -Verzögerungen und Kontingentierungen an der Tagesordnung Die Beschaffung von Basiswerkstoffen wird für die Hersteller von Masterbatches zunehmend schwieriger. Sämtliche wichtigen Rohstoffe wie Polymere, Additive und Farbmittel waren im ersten Quartal 2011 selbst bei vorausschauender Planung kaum in ausreichenden Mengen zu beschaffen gewesen, teilt der Verband mit. Dies führe dazu, dass es auch in absehbarer Zeit immer wieder zu Engpässen und Verzögerungen sowie Kontingentierungen bei der Belieferung der Kunden kommen werde. Die Masterbatch-Industrie sei zwar bestrebt, ihre Kunden jeweils rechtzeitig und umfassend zu informieren, dennoch bleibe die Gesamtsituation für alle Beteiligten mehr als unbefriedigend. Insbesondere auch deshalb, weil sich die Preissituation bei allen Rohstoffen permanent verändere. Die anhaltende Kraft und die Dynamik des Wirtschaftsaufschwunges 2010 (nach dem weltweit gravierenden Einbruch noch im Jahr zuvor) hat alle Beteiligten der Kunststoffindustrie überrascht. So haben die deutschen Kunststoff verarbeitende Mittelständler hinsichtlich Umsatz das Niveau des Rekordjahres 2008 im vergangenen Jahr nahezu wieder erreicht. Und für 2011 spreche vieles dafür, dass erneut ein weiterer Anstieg der Umsätze zu erwarten sei. Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung, die nicht nur in Europa zu beobachten sei, seien Auswirkungen auf die weltweite Verfügbarkeit von Rohstoffen aller Art die Folge. Die Angebote sind teilweise so knapp, dass nach wie vor auf breiter Front eine regelrechte Preisexplosion zu beobachten ist. Die Notierungen für Kunststoffe hätten beispielsweise nach Erhebungen des KI-Preisbarometers "Plastixx" im Schnitt des Jahres 2010 in Europa bereits merklich über dem Mittelwert des Hochpreisjahres 2008 gelegen. Im ersten Quartal 2011 verschärfte sich dieser Trend weiter. Mit einer Entspannung sei auch vor dem Hintergrund der Unruhen in der arabischen Welt vorläufig nicht zu rechnen. Und völlig ungewiss seien die Auswirkungen, die die Umweltkatastrophe und in deren Folge der AKW-Unfall in Japan haben werden. Aktuell wird im europäischen Markt bereits von ersten Verknappungen, insbesondere von Thermostabilisatoren japanischer Herkunft, berichtet, erläutert der Verband den weiteren Hintergrund. Ungemütliche Sandwichposition Dies bringt sowohl deutsche Masterbatch-Industrie als auch ihre unmittelbaren Kunden - die Kunststoffverarbeitung - von zwei Seiten in schier ausweglose Bedrängnis. Zum einen hinsichtlich der angespannten Versorgungssituation mit den Grundprodukten, zum anderen wegen der massiven Verteuerung der Rohstoffe. So kann es vorkommen, dass die Hersteller von Masterbatches langfristige, vertraglich festgelegte Lieferungen aufgrund der problematischen Rohstoffversorgung nicht einhalten können. Darüber hinaus lassen sich wegen spezifischer, vielfach aufwendiger Rezepturen einzelne Rohstoffkomponenten nicht einfach durch andere ersetzen. Ferner sei es möglich, dass vor diesem Hintergrund Saisonware nicht in ausreichender Menge produziert werden könne. Gleichzeitig können die gestiegenen Rohstoffkosten seitens der Masterbatch-Produzenten nicht in dem Maße weitergegeben werden, wie dies für eine auskömmliche Ertragssituation erforderlich wäre. Diesem Sachverhalt stehen unter anderem auch langfristig bindende Vertragskonditionen entgegen. Außerdem habe die Volatilität der meisten Vorprodukt-Notierungen ein Tempo erreicht, dass es den Vertragspartnern nahezu unmöglich mache, Schritt zu halten. Erhard Naumann, Vorstandsvorsitzender des Masterbatch Verbandes: "Wir können unsere Kunden, da wir nur sehr bedingt Einfluss auf die Rohstoffversorgung und die unberechenbare Preissituation haben, für unsere Zwangslage um Verständnis bitten. Die deutsche Masterbatch-Industrie wird weiterhin eine vertrauensvolle und verlässliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten der Lieferkette pflegen, um die schwierige Situation gemeinsam zu meistern." Weitere Informationen: www.masterbatchverband.de, www.vdmi.de |
Masterbatch Verband im Verband der Mineralfarbenindustrie e.V., Frankfurt
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