07.07.2011, 15:08 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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![]() Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h Walter Michaeli (li.) und Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann bei der Verabschiedungsfeier für Professor Michaeli am 1. Juli 2011. (Bild: Brixius/Aachen) Das Festkolloquium stand unter dem Motto „Werte in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Einblicke.“ Als Redner konnte das IKV langjährige Weggefährten von Professor Michaeli gewinnen. Es sprachen Prof. i.R. Max Kerner vom historischen Institut der RWTH, Prof. em. Hartwig Höcker vom DWI an der RWTH Aachen, Dr.-Ing. Herbert Müller, Mitglied des Vorstands der Surteco SE, und Professor Johannes Wortberg, Lehrstuhl für Konstruktionslehre und Kunststoffmaschinen der Universität Duisburg-Essen. Die geladenen Gäste, Freunde und Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, in der überwiegenden Anzahl Schüler von Professor Michaeli, aber auch Freunde und Verwandte der Familie, feierten in einem großen Festzelt am IKV-Standort auf dem Campus Melaten ein großes Wiedersehensfest. Professor Michaeli übernahm die Institutsleitung im Jahr 1989 von Professor Georg Menges. Er festigte den schon damals etablierten Ruf des IKV als größtes Forschungszentrum für Kunststoffverarbeitung weltweit. Er führte das IKV durch so manche Wirtschaftskrise. Heute hat das IKV 80 wissenschaftliche Mitarbeiter, 50 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter und über 220 studentische Hilfskräfte, die in drei großen Versuchshallen und diversen Laboren praxisnahe Forschung betreiben. 235 Unternehmen der Kunststoffbranche weltweit unterstützen das IKV in der Fördervereinigung. Zahlreiche Innovationen wurden unter der Leitung von Michaeli realisiert. Dazu zählt die Wasserinjektionstechnik, heute ein industriell etabliertes Verfahren zur Herstellung von Kunststoffbauteilen mit Hohlkörpern wie z.B. Medienleitungen und Außenspiegel im Automobil oder Griffe von Baugeräten oder auch Dachgepäckträger. Weitere Beispiele für seine Leistungen sind in der Medizintechnik Implantate aus resorbierbarem Kunststoff zum Verschließen von Herzklappen. Eine wesentliche Errungenschaft von Professor Michaeli ist auch die kontinuierliche Verbesserung der Simulation von Verarbeitungsverfahren und Werkstoffmodellen bis hin zur heute schon teilweise realisierten sogenannten integrativen Simulation, d.h. der Verknüpfung mehrerer Simulationsschritte zur Vorhersage des Bauteilverhaltens und der daraus resultierenden besseren Auslegung von Kunststoffbauteilen. Wenn Professor Michaeli heute die Institutsleitung an seinen Nachfolger Professor Christian Hopmann übergibt, werden viele Forschungsvorhaben der Grundlagenforschung z.B. im Exzellenzcluster der RWTH Aachen „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ noch viele Jahre fortgeführt. Sonderforschungsbereiche mit einer Laufzeit von z.T. zwölf Jahren sind gerade auf den Weg gebracht, u.a. zur Plasmatechnologie. Und auch die teils kurzfristiger angelegte industrielle Gemeinschaftsforschung wartet immer wieder mit Innovationen beim Werkstoff, bei der Verarbeitung und beim Produkt auf. Über allem steht die Forderung nach Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Es bleibt also in der Kunststoffforschung auch nach der Ära Michaeli genug zu tun. Für sein Engagement in Forschung und Lehre hat Professor Michaeli zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. Um nur einige zu nennen: Er erhielt im Jahr 1998 die Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen-Nürnberg, 2002 den VDI-Kunststoff-Innovationspreis, im Jahr 2009 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2010 die Otto-von-Guericke-Medaille für seine Verdienste um den Brückenbau zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Weniger spektakuläre, aber von Professor Michaeli nicht minder geschätzte Auszeichnungen, waren aber auch die stets guten Bewertungen seiner Studierenden in den Professoren-Rankings. Das Institut dankt Professor Michaeli für seinen herausragenden Einsatz zum Wohle des IKV und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weitere Informationen: www.ikv-aachen.de |
Institut für Kunststoffverarbeitung, Aachen
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