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12.06.2012, 06:03 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

K.D. Feddersen: PP-Compound Softell von LyondellBasell im Finale des Deutschen Innovationspreises

Dr. Erik Licht (Mitte) präsentiert einige Bauteile aus Softell
Dr. Erik Licht (Mitte) präsentiert einige Bauteile aus Softell
Die K.D. Feddersen GmbH & Co. KG vertreibt als Distributeur von technischen Kunststoffen u.a. die PP-Compounds von LyondellBasell exklusiv in Deutschland, Frankreich und Skandinavien. Jüngst konnte sich das Unternehmen gemeinsam mit LyondellBasell über das Erreichen des Finales der letzten Drei beim Deutschen Innovationspreises freuen. Nominiert war das PP-Compound Softell, das sich laut Hersteller durch eine erhöhte Produktqualität und verbesserte Produkteigenschaften auszeichnet und, da die Herstellung der Fertigteile nur in einem Prozessschritt erfolge, eine höhere Öko-Effizienz erreichen soll. Auch wenn letztlich der große Wurf, das Finale zu gewinnen, verwehrt blieb, sei es eine große Auszeichnung, mit so bekannten Firmen wie Daimler und SAP gemeinsam ein solches Finale bestritten zu haben.

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Unter dem Motto "Menschen. Denken. Kunststoff." lädt K.D. Feddersen seine Kunden zu regionalen Fachtagungen ein, um mit ihnen gemeinsam Trends, Materialien, Technologien und neue Projekte zu erörtern. Im Rahmen dieser Fachtagungsreihe "Think Together" in Ingolstadt stand Dr. Licht, Global Marketing Manager bei LyondellBasell, Rede und Antwort zu Fragen zum innovativen PP-Compounds Softell.

Herr Dr. Licht, was hat den Ausschlag gegeben, ein solches Produkt zu entwickeln?
"Kunststoffe spielen heute eine wichtige Rolle in der Wertschöpfungskette bei der Herstellung hochwertiger Formteile. Zum Beispiel befinden sich im automobilen Innenraum eine Fülle von Kunststoffbauteilen, wie die Armaturentafel oder Tür- und Säulenverkleidungen. Will man diese in hochwertiger Qualität herstellen, das heißt mit ansprechender matter Oberfläche, guter Haptik und hoher Kratzbeständigkeit, sind aufwändige und komplexe Verfahren notwendig. Beispielsweise nachträgliches Lackieren oder auch die Kaschierung mit PVC- oder Polyurethan-Folien. Diese erfordern natürlich einen höheren Ressourceneinsatz und sind vergleichsweise teuer. Außerdem ist das Recycling schwierig durchzuführen, da es sich um Verbundwerkstoffe handelt."

Und was ist nun das Besondere am Softell?
"Mit Softell haben wir eine neue Produktklasse auf Basis von Polyolefinen entwickelt, mit der man in nur einem Verarbeitungsschritt, also ohne Lackieren und Kaschieren, solche hochwertigen Bauteile fertigen kann. Aufgrund des besonderen Eigenschaftsprofils kann man anspruchsvolle Oberflächen mit hohem Anforderungsprofil realisieren. Das Herstellungsverfahren ist zudem umweltverträglich und die Bauteile sind recyclingfähig.
Da dies mit bisherigen Konzepten nicht möglich war, tragen wir zur Verbesserung der Fertigungsprozesse bei und leisten einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenschonung."

Wie wird Softell hergestellt?
"Bei dem Material selbst handelt es sich um ein sogenanntes Polypropylen-Compound, das heißt einen weiterveredelten Kunststoff auf Basis eines Polyolefins. Der Hauptbestandteil ist ein Copolymer, das mit unserer eigenen Catalloy-Technologie hergestellt wird. Dieses wird anschließend durch Zugabe von Verstärkungsfasern, weiteren Polymeren, speziellen Additiven und Farbpigmenten noch weiter in seinen Eigenschaften verbessert. In Form eines Granulates kann es später im konventionellen Spritzguss zu Bauteilen, wie Armaturentafeln oder Türverkleidungen direkt weiterverarbeitet werden."

Wo kommt Softell heute schon zum Einsatz bzw. welche Anwendungen sind denkbar?
"Mit den Produkten der Softell-Reihe kann eine große Zahl ganz unterschiedlicher Anwendungen realisiert werden. Ein eindrucksvolles Beispiel für den Einsatz ist der automobile Innenraum. Besonders große Teile sind beispielsweise Abdeckungen von Instrumententafeln. Wichtig ist hier nicht nur die Optik, sondern auch die haptische Anmutung. Unsere Kunden setzen Softell Compounds aber auch als weiche Einleger für Mittelkonsolen oder sehr steife Heckfensterrahmen ein. Die gemeinsame Eigenschaft der so erzeugten Oberflächen ist der niedrige Glanz – der ist sehr wichtig, um Lichtreflexe zu minimieren. Abgesehen vom niedrigen Glanz ist eine sehr gute Kratzfestigkeit hervorzuheben, die ansonsten nur durch eine zusätzliche Beschichtung erreicht wird. Die niedrigeren Systemkosten bei der Verwendung von Softell ermöglichen den Einsatz gerade auch in Fahrzeugen unterhalb der Premiumklasse. Softell Compounds befinden sich bereits im Serieneinsatz und sind in der Planung für viele weitere Projekte. Ein Beispiel für den Serieneinsatz sind die Instrumententafeln im Opel Astra und Opel Meriva sowie Türverkleidungen vom Audi A1 - einschließlich integrierter Lautsprechergitter. Im Konsumgüterbereich wurden mit unserem Partner K.D. Feddersen Griffe für Schraubendreher, Korkenzieher oder auch Protektoren - zum Beispiel für Sportkleidung - entwickelt. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang besonders bei unserem Partner K.D. Feddersen bedanken, da die von diesem realisierten Softell-Anwendungen im Konsumgüterbereich einen wichtigen Beitrag zur Erschließung weiterer Anwendungsgebiete geleistet haben, so dass wir das Finale des Deutschen Innovationspreises erreichen konnten."

Weitere Informationen: kdfeddersen.com

K.D. Feddersen GmbH & Co. KG, Hamburg

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