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02.07.2012, 06:06 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Oechsler: Kunststoffverarbeiter feiert 100-jähriges Standortjubiläum in Weißenburg

Von der Metallknopfproduktion zur Keramik-Hochtechnologie
Vor 100 Jahren erwarb die „Bein- und Knopfwarenfabrik Matthias Oechsler & Sohn“ aus Ansbach/Mittelfranken, vertreten durch den königlich-bayerischen Kommerzienrat Otto Oechsler, in Weißenburg die Gebäude einer ehemaligen Tuchfabrik „An der Hagenau“ und begann dort mit 100 Mitarbeitern die Produktion von Metallknöpfen. Heute gilt die Oechsler AG, inzwischen ein etabliertes Unternehmen der Kunststofftechnik, nach eigenen Angaben mit 240 Mitarbeitern als einer der fünf größten Industriearbeitgeber in Weißenburg. Insgesamt beschäftigt die Oechsler AG am Stammsitz Ansbach sowie in Weißenburg rund 1.200 Mitarbeiter und gehört damit demnach in Mittelfranken zu den zehn größten Arbeitgebern der produzierenden Industrie.

Die am Standort Weißenburg hergestellten Präzisionsprodukte für die Automobil- und Industrietechnik trugen mit Umsätzen von rund 30 Millionen Euro zum Rekordumsatz der Oechsler-Gruppe von über 200 Millionen Euro im Jahr 2011 bei.

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Wechselvolle Geschichte
Eine lange und wechselvolle Geschichte verbindet Oechsler mit Weißenburg: Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Produktion von Metallknöpfen beendet und auf Konsumartikel wie Hornkämme umgestellt. Ab 1924 ersetzte Kunsthorn das tierische Horn, und die Artikelpalette wurde auf Salatbestecke, Schuhlöffel, Gürtelschnallen und Spielmarken erweitert. Der Betrieb hatte rund 120 Mitarbeiter, als er im September 1940 aus ungeklärter Ursache niederbrannte. Das Wiederaufbauverbot der damaligen Stadtverwaltung aus städtebaulichen Gründen wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgehoben. Bis Ende der 50er Jahre blieben Bekleidungsverschlüsse vielfältigster Art – Knöpfe, Schließen, Gürtelschnallen – das Hauptprodukt von Oechsler in Weißenburg. In den 70er Jahren war die Knopfindustrie wegen der billigeren Auslandskonkurrenz nicht mehr wettbewerbsfähig; im Jahr 1977 musste die Belegschaft auf weniger als 40 Mitarbeiter reduziert werden.

In dieser Phase wurde in das heutige Hauptgeschäftsfeld Kunststoffspritzguss massiv investiert, so dass die Belegschaft zum 75-jährigen Bestehen im Jahr 1987 wieder auf 95 Mitarbeiter angewachsen war. Dieses Wachstum setzte sich in den Folgejahren fort; Ende 1991 wurden im neu gebauten Werk in der Dettenheimer Straße, dem heutigen Standort des Unternehmens, bereits 152 Mitarbeiter beschäftigt. Auf dem 65.000 qm großen Grundstück konnte sich der Standort Weißenburg über die Jahre als wichtiger Bestandteil des Oechsler-Konzerns vor allem mit Präzisionsprodukten für die Automobil- und Industrietechnik weiterentwickeln.

Investitionen unterstreichen Bedeutung des Standortes
Zur Bedeutung des Standortes Weißenburg erläuterte Michael Meyer, Vorstand Finanzen der Oechsler AG: „Unser Investitionsvolumen zeigt, welche bedeutende Rolle Weißenburg in der Strategie von Oechsler spielt: Im Jahr 2011 haben wir 3,1 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Standorts investiert, im ersten Halbjahr 2012 waren es bereits 1,5 Millionen Euro. Damit schaffen wir die Grundlagen für weiteres, solides Wachstum. Weißenburg ist somit fest in unsere Strategie eingebunden, über die Entwicklung der heimischen Standorte und den gleichzeitigen Ausbau der internationalen Präsenz unsere Marktposition zu stärken.“

Wolf M. Mang, Aufsichtsratsvorsitzender und Vertreter der Familienaktionäre der Oechsler AG, sagte dazu: „Wir erwirtschaften weiterhin rund zwei Drittel unseres Gesamtumsatzes im Inland; unsere Strategie hat sich damit als sehr erfolgreich erwiesen. Für die Zukunft erwarten wir – trotz weiterhin bestehender konjunktureller Risiken – ein nachhaltiges Wachstum und sind dafür sehr gut gerüstet. Die Unabhängigkeit von Oechsler als ein ebenso traditionsreiches wie modernes mittelständisches Familienunternehmen sehen wir damit langfristig gesichert. Das 100-jährige Standortjubiläum bietet eine hervorragende Gelegenheit, unseren Mitarbeitern in Weißenburg für ihren Beitrag zum Erfolg unseres Unternehmens zu danken.“

Das 100-jährige Jubiläum des Oechsler-Standorts Weißenburg würdigte das Unternehmen am 30. Juni 2012 im Rahmen diverser Feierlichkeiten mit geladenen Gästen. Neben den Mitarbeitern und ihren Familien waren die Eigentümer des Familienunternehmens, Kunden und Lieferanten sowie Vertreter der Politik auf Orts- sowie Landesebene eingeladen. Festansprachen und Werksführungen sowie das gemütliche Beisammensein bei einem gemeinsamen Abend mit Grillspezialitäten und musikalischer Unterhaltung bildeten die Schwerpunkte des Programms.

Über Oechsler
Die 1864 von Matthias Oechsler gegründete und bis heute in Ansbach/Mittelfranken ansässige Oechsler AG ist ein führendes Unternehmen der Kunststofftechnik und beliefert weltweit Kunden in den Branchen Automobil-, Medizin-, Kommunikations- und Industrietechnik. Neben der Fertigung von Präzisions-Kunststoffteilen und Baugruppen bietet die Oechsler AG auch Leistungen in Produktentwicklung, Prototyping, Produktmanagement sowie im hoch spezialisierten Werkzeugbau. Zu den Kunden der Gesellschaft gehören internationale Industrie- und Pharmakonzerne sowie führende Automobilzulieferer.

Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2011 nach eigenen Angaben an seinen inländischen Standorten einen Umsatz von über 174 Millionen Euro (140,6 Millionen im Vorjahr). Die Oechsler Gruppe beschäftigt derzeit insgesamt mehr als 2.000 Mitarbeiter an den Produktionsstandorten in Ansbach und Weißenburg sowie bei der chinesischen Tochtergesellschaft Oechsler Plastic Products (Taicang) Ltd. Co. in Taicang und dem im Dezember 2011 zu 100% erworbenen früheren Joint Venture Schneider & Oechsler International S.R.L. in Lipova, Rumänien, das künftig als OECHSLER Romania s.r.l. firmiert. Die Nachkommen des Unternehmensgründers sind nach wie vor mit 80 Prozent am Grundkapital der Oechsler AG beteiligt.

Weitere Informationen: www.oechsler.com

Oechsler AG, Ansbach

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