27.07.2012, 06:03 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Clariant gab kürzlich für das zweite Quartal 2012 einen Umsatz von CHF 1,978 Milliarden bekannt. Dies entspricht einem Wachstum von 6% in Schweizer Franken gegenüber dem Vorjahresquartal, in dem CHF 1,870 Milliarden erzielt wurden. In Lokalwährungen stieg der Umsatz um 8% bzw. um 2% unter Ausschluss von Akquisitionen. Insgesamt entsprach die Geschäftsentwicklung den Erwartungen zu Jahresbeginn. Die nicht-zyklischen Geschäftseinheiten Catalysis & Energy, Functional Materials, Industrial & Consumer Specialties sowie Oil & Mining Services blieben den Angaben zufolge weitgehend unbeeindruckt von der globalen Konjunkturabkühlung und der europäischen Schuldenkrise. Im Gegensatz dazu waren die Absätze der zyklischen Geschäftseinheiten im zweiten Quartal rückläufig, was auf Konzernebene zu einem Volumenrückgang von 1% führte. Gegenüber dem ersten Quartal 2012 stiegen die Volumen jedoch um 2% an. Regional betrachtet entwickelten sich Asien/Pazifik und Lateinamerika überdurchschnittlich stark, mit Umsatzzuwächsen von 18% bzw. 17%. Nordamerika sowie die Region Europa, Naher Osten & Afrika (EMEA) verbuchten dagegen Zuwächse im unteren bis mittleren einstelligen Bereich, wobei das Wachstum in der EMEA-Region primär auf den Nahen Osten & Afrika entfiel. Europa hingegen entwickelte sich schwach, allen voran die südeuropäischen Länder. Die Bruttomarge verbesserte sich auf 28,7% von 27,5% in der Vorjahresperiode, bedingt durch geringere Produktionskosten und höhere Verkaufspreise. Durch eine Preiserhöhung um 3% konnte der einprozentige Anstieg der Rohstoffkosten gegenüber dem Vorjahr kompensiert werden. Im Vergleich zum ersten Quartal 2012 stiegen die Verkaufspreise leicht an, während die Rohstoffkosten um 3% zulegten. Der EBITDA vor Einmaleffekten stieg um 2% in Lokalwährungen, während er in Schweizer Franken um 3% auf CHF 233 Millionen gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 241 Millionen zurückging. Die resultierende EBITDA-Marge vor Einmaleffekten sank auf 11,8%, gegenüber 12,9% im Vorjahreszeitraum. Dieser Margenrückgang war bedingt durch höhere Vertriebs- und Administrationskosten in den Geschäftseinheiten Catalysis & Energy sowie Functional Materials, höhere projektbezogene Kosten der Zentralbereiche sowie den Wegfall eines einmaligen Ertrags aus einem Grundstücksverkauf im Vorjahresquartal. Restrukturierungen und Impairment in Höhe von CHF 33 Millionen gegenüber CHF 15 Millionen im Vorjahreszeitraum bezogen sich fast ausschliesslich auf die Integration der Süd-Chemie und die Werksschliessung in der Schweiz. Der Nettogewinn stieg auf CHF 70 Millionen gegenüber CHF 40 Millionen im zweiten Quartal 2011. Gründe dafür waren geringere negative Währungseffekte und niedrigere Steuern. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im zweiten Quartal minus CHF 3 Millionen, verbesserte sich jedoch gegenüber dem Vorjahreswert von minus CHF 35 Millionen. Die üblichen saisonalen Schwankungen des Cashflows ergeben sich durch einen Bestandsaufbau im ersten Halbjahr, der sich im weiteren Jahresverlauf wieder abbaut, so dass in der zweiten Jahreshälfte ein positiver Cashflow anfällt. Die Nettoverschuldung stieg auf CHF 1,984 Milliarden gegenüber CHF 1,740 Milliarden CHF zum Jahresende 2011. Der Verschuldungsgrad, d.h. die Nettoverschuldung geteilt durch das Eigenkapital, erhöhte sich zum 30. Juni 2012 auf 67%, verglichen mit 58% per Ende 2011. Integration von Süd-Chemie Die rechtliche Integration der grössten Einheit der vormaligen Süd-Chemie, der Süd-Chemie AG in Deutschland, wurde inzwischen abgeschlossen. Die Integration ist laut Clariant derzeit dem Zeitplan voraus. Ein Stellenabbau in der Zentrale und einigen Produktionswerken sei bereits umgesetzt worden. Eine EBITDA-Steigerung um 90-115 Millionen CHF durch Synergien bis Ende 2013 wurde bestätigt. Es wird erwartet, dass die Akquisition ab 2013 positiv zum Konzernergebnis beitragen wird, d.h. ab dem zweiten Jahr nach der Transaktion. Ausblick Die Wirtschaftslage in Europa hat sich im zweiten Quartal weiter abgeschwächt, insbesondere in Südeuropa. Das Wachstum der übrigen Regionen habe jedoch bislang die Rückgänge in Europa in voller Höhe ausgleichen können. In diesem schwierigen Marktumfeld wird die Profitabilität im zweiten Halbjahr gestützt durch Kosteneinsparungen aus dem Abschluss der GANO-Projekte in der Schweiz und Grossbritannien, durch Synergieeffekte aus der Integration der Süd-Chemie sowie durch Verkaufszuwächse dank neuer Produktionskapazitäten in wachsenden Märkten. Clariant erwartet für das Gesamtjahr 2012 weiteres Umsatzwachstum in Lokalwährungen und eine gehaltene Profitabilität im Vergleich zu 2011. Dies unter der Annahme, dass sich die globale Wirtschaftslage im zweiten Halbjahr auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2012 stabilisiert. Weitere Informationen: www.clariant.com |
Clariant International AG, Muttenz, Schweiz
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