09.04.2014, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Rund 100 Aussteller präsentierten innovative Kunststofftechnische Lösungen bei der „Kunststoffe im Automobilbau“ - (Bild: VDI Wissensforum). Der diesjährige internationale VDI-Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ am 2. und 3. April 2014 in Mannheim bot in zwei parallelen Sektionen mit rund 35 Vorträgen ein anspruchsvolles Kongressprogramm. Vor mehr als 1.400 Teilnehmern sprachen hochkarätige Referenten unter anderem über Leichtbau, Interieur, Exterieur sowie Faserverbund, Reparatur und Recycling. In der begleitenden Fachausstellung präsentierten die rund 100 Aussteller innovative kunststofftechnische Lösungen für die Automobilindustrie. Die Veranstaltung eröffnete Kongressleiter Prof. Rudolf Stauber im voll besetzen Mozartsaal. Ein Höhepunkt der Fachausstellung war der Street Shark von Frimo. Ein BMW Z4 mit Motorhaube und Dachmodul aus einem Vitrox basierten Composite in 3D-Core-Sandwich Ausführung mit einer Haihaut-Oberfläche. Auch viel Aufmerksamkeit zog Evonik mit dem Konzeptfahrzeug, dem Rinspeed "XchangE", auf sich - eine vollelektrisch angetriebene Reise-Limousine. Georg Kaufmann Formenbau präsentierte ein innovatives Türmodul, welches speziell für Brose entwickelt wurde. Das Türmodul ist das tragende Element in der gesamten Baugruppe und konnte durch den Einsatz von einem sehr dünnen Composite-Material um 350 Gramm - das sind 30 Prozent weniger Gewicht im Vergleich zum herkömmlichen Bauteil aus klassischem Spritzguss - leichter gemacht werden. Am ersten Kongresstag berichtete Dr. Leo Hoffmann von Neue Materialien Fürth über Hochleistungsfaserverbundbauteile aus der Spritzgießmaschine. „Im Zuge der anhaltenden Klimadebatte sind die Automobilhersteller mehr denn je gefordert, ressourcenschonende und nachhaltige Fahrzeuge zu produzieren“, erklärte Hoffmann zu Beginn seines Vortrags. Ein wichtiger Beitrag dazu könne durch die Reduktion des Fahrzeuggewichts geleistet werden. Dies könne beispielsweise durch den Einsatz von Hochleistungs-Faserverbundkunststoffen erreicht werden. Fertigungsverfahren für hochbelastbare Faserverbundbauteile basieren häufig auf duroplastischen Matrixsystemen, die aufgrund der längeren Zykluszeiten oft nicht für die Großserienproduktion geeignet wären. Durch die Verwendung thermoplastischer Matrixsysteme und deren Verarbeitung auf Spritzgießmaschinen oder Spritzpressen können laut Hoffmann dagegen sehr kurze, großserientaugliche Zykluszeiten im Bereich von etwa einer Minute erzielt werden. Am zweiten Kongresstag befassten sich Dr. Uwe Arz von Adam Opel und Jürgen Behle von EJOT unter dem Themenschwerpunkt Fügetechnik mit der Verschraubung von Kunststoffen im Automobil. Er gab einen Überblick über die Anwendung von Direktverschraubungen in thermoplastischen Kunststoffen mit Schwerpunkt auf den Bereich Automobil. „Bauteile aus Kunststoff spielen im Kraftfahrzeugbau eine wichtige Rolle, die gerade im Hinblick auf Leichtbau gegenwärtig weiter zunimmt“, betonte Arz. Beim Verspannen von Kunststoffbauteilen müssten die Besonderheiten des Werkstoffs beachtet werden. „Ist man sich der Besonderheiten bewusst, so können bei sachgerechter Ausführung des Verbands die üblicherweise für eine Kunststoffverschraubung benötigten Inserts sowohl auf Muttern-, als auch auf Hülsenseite entfallen“, erklärte Arz. Neben einer Kostensenkung liefere dies auch eine Gewichtsreduktion. Für das kommende Jahr ist der internationale Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“ vom 18. und 19. März 2015 wie gewohnt in Mannheim angekündigt. Weitere Informationen: www.kunststoffe-im-auto.de Kongress „Kunststoffe im Automobilbau“, 18.-19. März 2015, Mannheim |
VDI Wissensforum GmbH, Düsseldorf
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