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04.02.2016, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

nova-Institut: WPC & NFC Conference mit mehr als 220 Teilnehmern

Mehr als 220 Teilnehmer trafen sich im Dezember 2015 auf der weltgrößten Konferenz zu Holz-Polymer-Verbundwerkstoffen (WPC) und Naturfaser-Verbundwerkstoffen (NFC) in Köln - (alle Bilder: nova-Institut).
Mehr als 220 Teilnehmer trafen sich im Dezember 2015 auf der weltgrößten Konferenz zu Holz-Polymer-Verbundwerkstoffen (WPC) und Naturfaser-Verbundwerkstoffen (NFC) in Köln - (alle Bilder: nova-Institut).
Führende Experten für Bioverbundwerkstoffe trafen sich auf der WPC & NFC Konferenz in Köln um neue Technologien und vielversprechende Anwendungen zu diskutieren. Am Ende waren es mehr als 220 Teilnehmer, die im Dezember 2015 die weltgrößte Konferenz zu Holz-Polymer-Verbundwerkstoffen (WPC) und Naturfaser-Verbundwerkstoffen (NFC) besuchten, die schon zum sechsten Mal in Köln stattfand.

Vertreter aus Industrie und Forschung präsentierten ein breites Themenspektrum, das die ganze Palette erhältlicher Bio-Verbundwerkstoffe abdeckte. Dabei hat sich aus Sicht des Veranstalters gezeigt, dass der aktuell größte Markt für Wood-Plastic-Composites (WPC) und Natural Fibre Composites (NFC) im Automobil- und Baubereich liegt - speziell bei Bodenbelägen und Autoinnenteilen. Zudem hätten Bio-Verbundwerkstoffe das Potenzial, konventionelle Werkstoffe auch in anderen Bereichen zu ersetzen.

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Vor 10 Jahren fand die erste "WPC & NFC Conference" (damals noch unter dem Namen "First German WPC-Conference") statt; seitdem hat sich auf dem Gebiet der Bioverbundwerkstoffe viel getan. Ein guter Anlass für Dr. Hans Korte von der Dr. Hans Korte Innovationberatung Holz & Fasern, Wismar, den technologischen Fortschritt im WPC-Bereich seit Ende der 1990er Jahre zusammenzufassen. Seit damals verzeichnet der deutsche WPC-Markt ein kontinuierliches Wachstum, wie Dr. Peter Sauerwein vom Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) berichtete. Eine Analyse von Materialproben in Europa erhältlicher Terrassendielen wurde von Dr. Andreas Haider von Wood K plus (Österreich) präsentiert. Er verglich die Leistungsfähigkeit heute erhältlicher Produkte mit dem Stand von 2008. Ein paar Produkte schnitten dabei insgesamt besser ab - besonders die Absorption von Wasser und Farbverlust, aber auch mechanische Eigenschaften hätten sich im Allgemeinen verbessert. Dr. Wayne Song vom WPCC (Wood-Plastic Composite Council of China) präsentierte neue Marktentwicklungen und Trends und ging dabei insbesondere auf den Absatz von Innenwandverkleidungen auf dem chinesischen Markt ein, der nicht in dem Maße gewachsen sei, wie es von chinesischen Vertretern auf früheren Konferenzen vorausgesagt wurde.

Die WPC- und NFC-Experten des ersten Vormittags (v.l.n.r.: Dr. Wayne Song, Dr. Andreas Haider, Dr. Peter Sauerwein, Dr. Hans Korte, Dr. Asta Partanen).
Die WPC- und NFC-Experten des ersten Vormittags (v.l.n.r.: Dr. Wayne Song, Dr. Andreas Haider, Dr. Peter Sauerwein, Dr. Hans Korte, Dr. Asta Partanen).
Dr. Asta Partanen, Projektleiterin der Konferenz, vermittelte einen Überblick über den aktuellen Status und Zukunftstrends des europäischen Biowerkstoffmarktes bis 2020. Die Präsentation gab Einblick in die Ergebnisse der im Juni 2015 veröffentlichten Studie "Wood-Plastic Composites (WPC) and Natural Fibre Composites (NFC): European and Global Markets 2012 and Future Trends in Automotive and Construction". Gemäß der Studie umfasst der Anteil von WPC und NFC am gesamten Verbundwerkstoffmarkt - einschließlich Glas-, Kohlenstoff-, Holz- und Naturfaser-Verbundwerkstoffen - schon jetzt 15 Prozent. Das Produktionsvolumen von WPC betrug 2012 rund 260.000 t in Europa, im gleichen Jahr wurden rund 92.000 t Naturfaserverbundwerkstoffe produziert. Die Studie ist erhältlich unter www.bio-based.eu/markets.

Ebenfalls auf großes Interesse sei die Session zu aktuellen Trends in der WPC- und NFC-Granulatherstellung gestoßen. Bisher wurden WPC- und NFC-Granulate vorwiegend von kleinen Produzenten und Händlern angeboten, die den Angaben zufolge nur begrenzt technischen Support anbieten konnten und keine Daten für Simulation bereitstellen könnten. Doch dies ändere sich, seit große Weltkonzerne ihre neu entwickelten Werkstoffe auf den Markt gebracht haben, wie beispielsweise Marc Mézailles von PolyOne Global Engineered Materials (FR/USA) mit seinem Vortrag "Sustainable Ligthweighting Thermoplastic Solutions for Automotives" zeigte.

Fortschritte bei der Verwendung bio-basierter Polymere in der Automobilindustrie wurden vom Global Marketing Director bio-plastics bei Corbion Purac B.V. (NL), François de Bie, zusammen mit Francesca Brunori von Röchling Automotive Industrie SE & Co.KG (IT) vorgestellt. Sie präsentierten aktuelle Ergebnisse ihrer Kooperation zu hochgradig hitzebeständigen und 100 Prozent bio-basierten PLA-Naturfaser-Verbundwerkstoffen. Tayfun Buzkan und Motoki Maekawa von Toyota Boshoku Europe N. V. (DE/JP) präsentierten nachhaltige Leichtbaumaterialien für den Automobilbereich ("Sustainable Lightweight Material in Automotive Industry: Simultaneous Back Injection Moulding of Natural Fibre Composites"). Hier trifft das Leistungsprofil des Werkstoffes genau die Ansprüche der Automobilindustrie und reduziert obendrein die Produktionszeit.

Innovationspreis "Wood and Natural Fibre Composites Award"
Sieger des Wood and Natural Fibre Award 2015
Sieger des Wood and Natural Fibre Award 2015
Wie in den Jahren zuvor war der Innovationspreis "Wood and Natural Fibre Composites Award" einer der Höhepunkte der Konferenz. Die Teilnehmer kürten mit großem Abstand den naturfaserverstärkten, 100 Prozent bio-basierten Sarg der Firma Onora B.V. (NL) zum Sieger. Den zweiten Platz belegte ebenfalls eine Firma aus den Niederlanden: Millvision B.V. mit ihren Blumentöpfen, die aus biologisch abbaubarem Kunststoff und Agro-Restfasern bestehen.
v. l. n. r.: Peter von Hoffmann (Coperion GmbH), Michael Carus und Dr. Asta Partanen (beide nova-Institut GmbH), Marieke Havermanns (Onora BV), Jari Haapanen und Markku Nikkilä (beide Aqvacomp Oy/Flaxwood Oy), Leon Joore (Millvision BV).
v. l. n. r.: Peter von Hoffmann (Coperion GmbH), Michael Carus und Dr. Asta Partanen (beide nova-Institut GmbH), Marieke Havermanns (Onora BV), Jari Haapanen und Markku Nikkilä (beide Aqvacomp Oy/Flaxwood Oy), Leon Joore (Millvision BV).
Der dritte Platz ging an die Cellulosefaser-Verbundwerkstoffe der finnischen Unternehmen Aqvacomp Oy und Flaxwood Oy, die in Musikinstrumenten Verwendung finden.

Ausstellungsstand zum Innovation Award
Ausstellungsstand zum Innovation Award
Michael Carus, Geschäftsführer des nova-Instituts, fasste die Ergebnisse der Konferenz zusammen: "Es war eindrucksvoll, die dynamische Entwicklung des Sektors zu sehen: Verbesserte Materialeigenschaften, eine große Bandbreite professioneller Akteure und die Erschließung neuer Märkte, etwa im Konsumgüter-Bereich. Die hohe Qualität der Vorträge und der Fachausstellung fand großen Resonanz bei den Teilnehmern. Die Konferenz wurde so zum Treffpunkt des Who-is-Who der Branche, wir bekamen besonders viele Rückmeldungen, die die guten Gelegenheiten für neue Geschäftsbeziehungen lobten."

Die Konferenz wurde von Beologic N. V. (BE), Corbion Purac B.V. (NL) und Plasthill Oy (FI) gesponsert. Coperion GmbH (DE) sponserte den Innovationspreis.

Die nächste WPC & NFC Conference soll im Dezember 2017 in Köln stattfinden.

Die Vorträge und Präsentationen zur Konferenz sind erhältlich auf:
www.bio-based.eu/proceedings

Weitere Informationen: nova-institut.eu

nova-Institut für politische und ökologische Innovation GmbH, Hürth

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