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12.06.2017, 06:02 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

VdMi: Pigment-Verband kritisiert Empfehlung zur Gefahreneinstufung von Titandioxid

Der Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC) der europäischen Chemikalienbehörde ECHA hat empfohlen, das Weißpigment Titandioxid als Stoff mit "Verdacht auf krebserzeugende Wirkung beim Menschen" durch Einatmen einzustufen. Der Verband der Mineralfarbenindustrie (VdMi) kann diesen Vorschlag nicht nachvollziehen. "Die Bewertung steht aus unserer Sicht auf wackeligen Füßen und ist toxikologisch nicht gerechtfertigt. Die Auswirkungen wären unverhältnismäßig hoch auf allen Gebieten, in denen das Weißpigment eingesetzt wird", sagt Dr. Heike Liewald, Geschäftsführerin des VdMi.

Frankreich hatte die Einstufung von Titandioxid als krebserzeugend durch Einatmen bei der ECHA angestoßen. Der französische Vorschlag stützt sich dabei auf über 20 Jahre alte Studien an Ratten, die extrem hohe Konzentrationen an Titandioxid-Staub inhaliert haben. Die Ergebnisse aus derartigen Studien seien nicht auf den Menschen übertragbar, wie auch die relevanten Leitlinien der ECHA sowie der OECD feststellen würden. Auch epidemiologische Studien an den Produktionsstandorten zeigten den VdMi -Angaben zufolge keinen Zusammenhang zwischen der Exposition mit Titandioxid-Staub am Arbeitsplatz und einem Risiko für Krebs. Dabei wird Titandioxid seit über 100 Jahren industriell hergestellt.

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Titandioxid gilt als das weltweit am häufigsten eingesetzte Pigment: Es wird in großen Mengen in technischen Anwendungen wie Farben und Lacken, Kunststoffen, Fasern und Papier verwendet. Darüber hinaus wird es zur Farbgebung in Kosmetika, Lebensmitteln, Pharmazeutika sowie Email und Keramik genutzt. Spezielle Formen von Titandioxid werden als UV-Filter oder als Photokatalysatoren beispielsweise zum Schadstoffabbau eingesetzt.

Die europäische Gesetzgebung würde bei einer Einstufung auch die Anwendungen mit einschließen, bei denen Titandioxid nicht eingeatmet werden kann. Gewöhnlich sei das Pigment in eine Matrix wie Bindemittel oder Kunststoff eingebettet und liege somit nicht als Staub vor.

Weitere Informationen: www.vdmi.de

Verband der Mineralfarbenindustrie e.V., Frankfurt

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