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27.09.2018, 06:04 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

GKTool: Schweizer Formenbauer weiht neues Bearbeitungszentrum ein

(Bild: GKTool).
(Bild: GKTool).
Seit dem 1. April 2018 hat die Georg Kaufmann Formenbau AG, Schweizer Zulieferer für die Automobilindustrie aus Busslingen, ein neues 5-Achs-Bearbeitungscenter vom Typ DMC 270 U des deutsch-japanischen Maschinenherstellers DMG Mori in seine Fertigungsprozesse integriert. Am 7. September 2018 feierte GKTool nun im Beisein von 80 Gästen die Einweihung der Anlage. „Wir haben über zwei Millionen Euro für diese Maschine ausgegeben. Es ist die größte Investition in unserer seit 1972 geschriebenen Firmengeschichte – und sie war die goldrichtige Investition zur richtigen Zeit“, erklärt Manuel Widmer, geschäftsführender Gesellschafter von GKTool. Durch die DMC 270 U produziere das Unternehmen flexibler und effektiver als je zuvor. „Unsere Stärke sind und waren die ‚unkonventionellen’ Spritzgusswerkzeuge. Und mit der neuen Maschine können wir hier noch zielgerichteter agieren, denn die zunehmende Automation unterstützt uns in der Absicht, trotz hoher Lohnkosten weiterhin in Europa wirtschaftlich erfolgreich produzieren zu können.“

„Besondere“ Nische
Der vor 46 Jahren von Georg Kaufmann gegründete Werkzeug- und Formenbau erwirtschaftet heute mit 55 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz zwischen zehn und 15 Millionen Euro. Der Fokus der Produktion liegt zu fast 100 Prozent im Automotive-Bereich. Für alle europäischen Autobauer liefert GKTool Spritzgießwerkzeuge in Größen zwischen drei und zwanzig Tonnen. Bedient werden aber auch Kunden in China, Indien und den USA.

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Spezialisiert ist GKTool dabei auf One-Step-Lösungen. Entwickelt werden Werkzeugtechnologien, die ursprünglich separate Arbeitsschritte im Produktionsprozess direkt im Werkzeug zusammenführen, etwa den Beschnitt und Umbug bei zu hinterspritzenden, biegeschlaffen Einlegern. „Unsere Werkzeuge liefern für unsere Kunden fertige Teile, die ohne Nachbearbeitung direkt eingebaut werden können, erklärt Manuel Widmer stolz. „Die Spritzgießmaschine wird mit unserem Know-how so zum Allround-Produktionsmittel.“

„Luft im Tagesgeschäft“
Seit die DMC 270 U im Zentrum der Produktion steht, haben sich die Arbeitsabläufe bei GKTool grundlegend geändert. „Durch den Palettenwechsler können wir flexibler planen“, sagt Widmer. Auch kurzfristige Änderungen in der Produktion lassen sich jetzt leicht umsetzen, ohne die Arbeitsgänge zu unterbrechen. Und Langläufer bearbeitet das Team um den Maschinenbau- und Wirtschaftsingenieur nun nicht mehr nur über das Wochenende, „das geschieht mit dem neuen Fräszentrum jeden Tag über Nacht. Tagsüber können sich die Maschinenbediener auf die Arbeiten konzentrieren, die zwingend manuell erledigt werden müssen.“ Zudem führt Widmer fort: „Im Werkzeugbau ist es schwierig, kontinuierlich die gleiche Auslastung zu gewährleisten. Aber die Optionen, die uns die DMC 270 U bietet, verschafft uns mehr Luft im Tagesgeschäft.“

Mit der Hightech-Fräsmaschine werden alle Formplatten der Werkzeuge bearbeitet, sowohl Stempel als auch Matrizen. Egal ob Schruppen, Tieflochbohren, 2D-Bearbeitung oder das 3D-Schlichten – das neue Bearbeitungszentrum beherrscht alle Arbeitsgänge. Die neue Maschine hat bei GKTool effektiv sechs alte ersetzt. Drei Bohrwerke, zwei 3-Achs-Fräsmaschinen und eine weitere mit fünf Achsen wurden in Busslingen abgebaut und komplett aus der Fertigung entfernt. Manuel Widmer: „Die DMC 270 U braucht ja auch nicht gerade wenig Platz. Aber wir mussten nicht an- oder umbauen, weil durch die Demontage der alten Maschinen genügend Fläche frei wurde.“

Effizienz und Auslastung der Kapazitäten
Mit der neuen Maschine könnte man bei GKTool jetzt auch größere Bauteile fertigen, die maximale Tischbeladung bei der DMC 270 U liegt bei neun Tonnen, die maximal zu bearbeitende Bauteilgröße bei 2.700 mm × 2.700 mm × 1.600 mm. „Doch das nutzen wir gar nicht aus. Wir sind im Durchschnitt in dem Bereich bis maximal zwei Meter tätig. Wichtiger ist für uns, dass wir auf der Maschine z.B. Tieflochbohren können. Da bringen uns die Verfahrwege mit den langen Bohrern unheimlich viel.“

Beim Umgang mit der neuen Fräsmaschine können die Mitarbeiter von GKTool auf ihre bereits gemachten Erfahrungen mit Bearbeitungszentren von DGM Mori zurückgreifen. „2009 haben wir die etwas kleinere DMU 210 P in Betrieb genommen und mit ihr schon sehr gute Ergebnisse erzielt“, erklärt Widmer. Der 43-jährige ist aber immer gerne auf der Suche nach noch mehr Effizienz bzw. weniger Handling-Arbeit bei den Abläufen und hat mit der DMC 270 U nun die Prozesse im Unternehmen auch über den klugen Einsatz von Peripheriegeräten optimiert. Manuel Widmer: „Automation allein bringt noch nichts – man muss sich um das ganze Drumherum kümmern, also den Paletten- oder den Werkzeugwechsler mit dazu nehmen. Wir haben 180 Werkzeuge im Reservoir. Und wir haben auch die Systematik der Werkzeugkonstruktion angepasst. So können wir die Maschine rund um die Uhr laufen lassen.“

Weitere Informationen: gktool.ch

Georg Kaufmann Formenbau AG, Busslingen, Schweiz

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