07.05.2019, 10:17 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Die Milacron Holdings Corporation legte Ende April ihren turnusmäßigen Geschäftsbericht für das erste Quartal 2019 vor, der sämtliche Aktivitäten aller Sparten weltweit des Konzerns umfasst. Demnach verzeichnete Milacron in diesem Jahr im Q1 einen Umsatz von 248,7 Millionen US-Dollar, was gegenüber dem Q1 in 2018 (288,8 Millionen Dollar) einen Umsatzrückgang von 13,9 Prozent bedeutet, bereinigt um Währungseffekte allerdings nur noch minus 10,5 Prozent. Beim Auftragseingang ist der Rückgang mit 10,8 Prozent (wechselkursbereinigt nur 7,6 Prozent) nicht ganz so hoch; hier berichtet Milacron von einem Auftragseingang in den ersten drei Monaten des Jahres im Wert von 275,3 Millionen Dollar gegenüber 308,5 Millionen Dollar im selben Zeitraum 2018. Während die Einnahmen aus dem operativen Geschäft ("Operating Earnings") im Berichtszeitraum zwar trotzdem um immerhin 11,6 Prozent stiegen, sank die um Währungseinflüsse korrigierte Marge um 23,5 Prozent. Als EBITDA, also als den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen gemäß US-Buchhaltungsvorschriften weist Milacron nunmehr ein Q1-Ergebnis von 41,0 Millionen Dollar aus, nach 53,6 Millionen Doller im selben Quartal des Vorjahres. Wie der Konzern dazu weiter berichtet, entsprächen diese Ergebnisse - und so auch die Rückgänge - den Erwartungen und die bisherige Geschäftsentwicklung in 2019 verlaufe wie vorausgesehen. Offenbar hatte man also in Cincinnati bereits mit einem - im Vergleich zum Vorjahresquartal - schlechteren Geschäftsverlauf gerechnet und verweist im Geschäftsbericht darauf, dass der Auftragseingang im Q1 des Jahres 2019 immerhin schon wieder um 7 Prozent gegenüber dem dritten und vierten Quartal in 2018 gestiegen sei, die noch schwächer gewesen seien. Handelsstreit sowie schwache Nachfrage aus den Bereichen Automotive und Elektronik belasten das Geschäft Als Gründe für die relative Schwäche im Q1 verwies CFO Bruce Chalmers gegenüber dem plasticker zum einen darauf, dass das entsprechende Vorjahresquartal außerordentlich stark gewesen sei, zum anderen treffe Milacron die Nachfrageschwäche aus den Anwenderbranchen Automobil und E&E, wo man zweistellige Rückgänge verzeichnet habe. Zudem leide das Asiengeschäft von Milacron spürbar unter dem US-Handelsstreit mit China, insbesondere die Heisskanalsparte Mold-Masters habe dadurch in China deutliche Geschäftseinbußen, erläuterte Chalmers weiter. Tatsächlich sank der berichtete Umsatz in der Konzernsparte "Melt Delivery & Control Systems" (MDCS) am zweitstärksten, von 116,5 Millionen Dollar auf nur noch 100,0 Millionen Dollar. Obgleich Milacron dieses weltpolitische Umfeld nicht beeinflussen kann, hofft Chalmers, dass sich die Lage zur Mitte dieses Jahres wieder verbessert. Die langfristigen Schulden des Konzerns haben sich dem Bericht zufolge leicht verringert und liegen nun bei 824,3 Millionen Dollar, seine Gesamtverbindlichkeiten gibt der Konzern mit 1.207,3 Millionen Dollar an, was dem Niveau des Vorjahresberichts entspricht. Während die kleinste Sparte "Fluid Technology" den Angaben zufolge sehr stabile Umsätze und Ergebnisse geliefert hat, sank der Umsatz in der Konzernsparte "Advanced Plastic Processing Technologies" (APPT), am kräftigsten, von 140,3 Millionen Dollar auf 119,4 Millionen Dollar, was unbereinigt um Wechselkurseffekte einem Rückgang von 14,9 Prozent entspricht. Trotzdem konnte diese Sparte, zu der die Bereiche Spritzgießtechnik, Extrusion und Blasformmaschinen gehören, u.a. mit den Marken Ferromatik und Unioy, dank der Stilllegung von Produktionslinien ihr Ergebnis (EBITDA) leicht verbessern. Trennung von Blasformtechnik angestrebt, Marke Uniloy soll verkauft werden Auf den Bereich Blasformtechnik als Teil der Konzernsparte APPT entfiel im ersten Quartal 2019 dem Bericht zufolge ein Umsatz von 21,5 Millionen Dollar (2018: 21,6 Millionen Dollar). Während sich der Umsatz also vergleichsweise stabil entwickelte, halbierte sich das EBITDA von 1,8 auf nur noch 0,9 Millionen Dollar, die Bruttomarge sank somit von 8,3 Prozent auf nur noch 4,2 Prozent. Damit lag die Marge zuletzt deutlich unter dem von Milacron angestrebten Zielwert von 20 Prozent. Bruce Chalmers erklärte dazu: "Wir haben entschieden, aus dem Blasformgeschäft auszusteigen und uns künftig auf Spritzguss und Extrusion zu konzentrieren, Geschäftsbereiche, die besser geeignet seien, die Zielsetzung von 5 Prozent Umsatzwachstum und 20 Prozent EBITDA-Marge im Jahr zu erreichen." Gegenüber dem plasticker betonte Chalmers, dass es sich bei der Blasformmaschinen-Sparte trotzdem um einen gesunden Geschäftsbereich handle und zeigte sich optimistisch, für Uniloy in absehbarer Zeit einen Käufer zu finden. Zum Verkauf stünden dabei auch die drei Produktionsstandorte in Tecumseh, Ohio, in Michigan und im tschechischen Policka, wo das neue Werk erst 2015 bezogen wurde (siehe plasticker-News vom 16.02.2015). Das weitere Milacron-Werk in Tschechien, in Želetava, wo Normalien und weitere Produkte der Konzernmarken DME und Tirad produziert werden, sei von dem angestrebten Verkauf nicht betroffen. Weitere Informationen: www.milacron.com |
Milacron LLC, Cincinnati, Ohio, USA
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