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04.10.2019, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Wacker: Selbsthaftende Flüssigsiliconkautschuke mit gleitfähiger Oberfläche

Steckergehäuse mit aufgespritzter orangefarbiger Radialdichtung aus "Elastosil" LR 3675. - (Bild: Wacker)
Steckergehäuse mit aufgespritzter orangefarbiger Radialdichtung aus "Elastosil" LR 3675. - (Bild: Wacker)
Wacker stellt auf der K 2019 sein Portfolio selbsthaftender Flüssigsilikonkautschuke mit niedrigem Gleitreibungskoeffizienten vor. Das Portfolio umfasst zwei neue Produktreihen: "Elastosil" LR 3671 für lebensmitteltechnische und "Elastosil" LR 3675 für automobiltechnische Anwendungen. Medizintechnik-Hersteller können auf "Silpuran" 6760/50 zurückgreifen, das vergleichbare Oberflächeneigenschaften besitzt. Die Produkte haften auf Metallen und ausgewählten Thermoplasten und vernetzen zu Elastomeren mit trockenen, gleitfähigen Oberflächen. Sie sollen eine kostengünstige Produktion großer Serien von Hart-Weich-Verbundbauteilen im Spritzgießverfahren ermöglichen.

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Wacker kombiniert in diesen Produkten zwei Technologien: Silikone mit selbsthaftenden Eigenschaften und solche mit einer intrinsisch gleitfähigen Oberfläche. Neu sei die Kombination beider Technologien in einem einzigen Produkt, was mit Hilfe eines besonderen Formulierungskonzepts erreicht werde. Durch die Auswahl der Formulierungsbestandteile können die Flüssigsilikonkautschuktypen für unterschiedliche Anwendungen maßgeschneidert werden.

Die aus "Elastosil" LR 3671, "Elastosil" LR 3675 und "Silpuran" 6760/50 hergestellten Silikonelastomere besitzen einen Gleitreibungskoeffizienten, der 50 bis 70 Prozent unter den Werten vergleichbarer Standard-Silikonelastomere liegen soll. Der reibungsvermindernde Effekt werde erreicht, ohne dass die Oberfläche Öl absondert, wie dies bei ölausschwitzenden Silikonelastomeren der Fall sei. Die Produkte eignen sich somit für die Herstellung von Bauteilen mit gleitfähigen, aber nicht ölenden Oberflächen.

Zugleich sind die neuen Flüssigsilikonkautschuke selbsthaftend formuliert. Die neuen Silikonkautschuke haften demnach auf Thermoplasten wie beispielsweise Polyamid und Polybutylenterephthalat, die häufig als Hartkomponente von Zweikomponenten-Artikeln eingesetzt werden. Bei der Applikation entstehe ein fester chemischer Verbund, ohne dass die Kunststoffe in vielen Fällen vorbehandelt werden müssten. Gleiches gelte für Metalloberflächen.

Die Substrate - geeignete Maschinen- und Werkzeugtechnik vorausgesetzt - sollen direkt mit den neuen Flüssigsilikonen überspritzt werden können. Dies ermögliche die schnelle und kostengünstige Großserienproduktion von Thermoplast-Silikonelastomer- und Metall-Silikonelastomer-Verbundbauteilen.

Die Produktreihe "Elastosil" LR 3671 wurde speziell für den Kontakt mit Lebensmitteln konzipiert. Ihre Vulkanisate sind laut Wacker nach einer angemessenen thermischen Behandlung lebensmittelkonform nach den Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung und den Anforderungen der US-amerikanischen Food and Drug Administration. Anwendungsmöglichkeiten sind zum Beispiel Wellenabdichtungen von Küchenmaschinen oder Dichtelemente von Thermoskannen-Verschlüssen.

Der selbsthaftende Flüssigsiliconkautschuk "Silpuran" 6760/50 eignet sich für die Anfertigung von medizinischen Hilfsmitteln wie Spritzen oder Dosierpumpen. - (Bild: Wacker)
Der selbsthaftende Flüssigsiliconkautschuk "Silpuran" 6760/50 eignet sich für die Anfertigung von medizinischen Hilfsmitteln wie Spritzen oder Dosierpumpen. - (Bild: Wacker)
Vulkanisate der Type "Silpuran" 6760/50 sind den Angaben zufolge nach dem Tempern biokompatibel gemäß ausgewählter Tests nach DIN ISO 10993 und der United States Pharma-copeia Class VI. Damit ist diese Type geeignet als Silikonkomponente in Dichtungen für medizintechnische oder pharmazeutische Anwendungen, etwa in Spritzen oder in Dosierpumpen.

Die Typenreihe "Elastosil" LR 3675 schließlich wurde für die Automobiltechnik entwickelt. Dank besonderer Formulierungsbestandteile bilde sie einen außerordentlich festen Verbund mit der Hartkomponente und erreiche nach der Aushärtung bereits ohne thermische Nachbehandlung ein exzellentes elastisches Rückstellvermögen und sehr gute mechanische Eigenschaften. Somit sollen die Hersteller von Verbundbauteilen den zeit- und energieintensiven Arbeitsschritt des Temperns einsparen können. Anwendungsbeispiele sind Steckergehäuse mit aufgespritzter Radialdichtung und Einzeladerabdichtungen.

K 2019, 16.-23.10.2019, Düsseldorf, Halle 6, Stand A10

Weitere Informationen: www.wacker.com

Wacker Chemie AG, München

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