04.09.2019, 06:02 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
![]() ![]() ![]() ![]() |
Verpackungen müssen recyclinggerechter und umweltfreundlicher werden. Die im Verpackungsgesetz definierten Recyclingquoten sind ansonsten nicht zu erreichen. Als ein wichtiges Instrument gilt der Mindeststandard zur Bemessung des recyclinggerechten Designs, der jetzt von der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) veröffentlicht wurde. Adressat des Mindeststandards sind die (dualen) Systeme. Die organisieren in Deutschland die Entsorgung und das Recycling von Verpackungen über den gelben Sack, die gelbe Tonne sowie die Papier- und Glassammelbehältnisse. Die Systeme sind auf der Basis des Standards verpflichtet, finanzielle Anreize für das recyclinggerechte Design von Verpackungen zu setzen. Recyclinggerechte Verpackungen müssen finanziell bessergestellt werden, damit die Unternehmen ihre Verpackungen kurzfristig verbessern. Das neue Verpackungsgesetz enthält anspruchsvolle Recyclingquoten. Das gilt auch für deren Steigerungsraten bis 2022. Voraussetzung zur Erreichung der Quoten ist, dass Verpackungen recyclingfähig sein müssen. Produktverantwortung bedeutet, Unternehmen müssen schon bei der Konzeption der Verpackung ihrer Waren die Umweltauswirkungen bedenken. Die Bemessung der Recyclingfähigkeit erfolgt dann durch die Systeme, die den Mindeststandard zugrunde legen oder sogar erweitern. Die Systeme haben insoweit Vorteile, als dass sie für die von ihnen gesammelten Verpackungen im System „Gelbe Tonne/Gelbe Säcke/Glascontainer und Papiertonnen“ die vorgegebenen Recyclingquoten jährlich nachweisen müssen. Im Juni des jeweiligen Folgejahres müssen die Systeme jeweils an die ZSVR berichten, wie die Vorgaben des Mindeststandards umgesetzt wurden. Gunda Rachut, Vorstand der ZSVR: „Verpackungen, deren Wertstoffe durch ein hochwertiges Recycling in den Kreislauf zurückgeführt werden und aus denen wieder neue Produkte und Verpackungen entstehen, müssen finanziell begünstigt werden. Unternehmen, die neue Abfülllinien planen, bekommen mit diesen finanziellen Anreizen eine hohe Motivation, die Produktverantwortung für die Verpackungen schneller und konsequenter umzusetzen.“ Bereits im Jahr 2018 wurde durch die ZSVR eine Orientierungshilfe als Vorläufer des neuen Mindeststandards zur Bemessung des recyclinggerechten Designs veröffentlicht, um die Wirkung des Verpackungsgesetzes zu beschleunigen. Auf dieser Basis, ergänzt durch Hinweise aus zwei Konsultationsverfahren, wurde nun im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt (UBA) der Mindeststandard erarbeitet. Einige Themen wurden vertieft betrachtet und konkretisiert. Insbesondere für Verpackungen aus Papier sind fachliche Ergänzungen vorgenommen worden. Gleichermaßen wurden technische Fortentwicklungen bei Verpackungen eingearbeitet. Das Gesetz sieht eine jährliche Überarbeitung vor. Das soll sichern, dass die hohe Innovationskraft in diesem Bereich auch adäquat berücksichtigt wird. „Verpackungen sind ein zentrales Thema bei den Unternehmen. Leider sehen wir aufgrund der ‚Plastikdiskussion‘ auch viele kontraproduktive Entwicklungen. Der Mindeststandard stellt klar, dass gerade Materialgemische, die im Moment sehr zunehmen, oftmals wenig bis gar nicht recyclingfähig sind. Wir hoffen, dass wir hier zu einer sachgerechten, ökologischen Weiterentwicklung beitragen können“, so Gunda Rachut. Nach dem Verpackungsgesetz dürfen Verpackungen nur dann als recyclingfähig ausgewiesen werden, wenn sie praktisch tatsächlich aussortiert und verwertet werden. Zudem darf die Verpackung keine Recyclingunverträglichkeiten enthalten. Beispiele dafür sind, wenn bei Verpackungen etwa nicht wasserlösliche Klebstoffapplikationen sowie Blei oder Barium in Glasverpackungen verwendet wurden. Einzelheiten sind dem auf der Webseite der ZSVR veröffentlichten Mindeststandard zu entnehmen „Über einfache Optimierungsmaßnahmen des Designs einer Verpackung können oft große Wirkungen erreicht werden. Grundprämisse ist und bleibt die Vermeidung. Verpackungen sollen auf das Mindestmaß reduziert werden und nur eingesetzt werden, wo es notwendig ist“, appelliert Rachut. Weitere Informationen: www.verpackungsregister.org |
Zentrale Stelle Verpackungsregister, Osnabrück
» insgesamt 4 News über "ZSVR" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Ineos Phenol: Schließung des Phenol-Werkes in Gladbeck
Ensinger: Ausbau der Polyimid-Produktion in Obernburg - Produktionsstart für 2027 in Planung
Meist gelesen, 10 Tage
Ineos Phenol: Schließung des Phenol-Werkes in Gladbeck
Hoffmann + Voss: Kunststoffrecycler wird Teil der PolymerCycle Gruppe
Ensinger: Ausbau der Polyimid-Produktion in Obernburg - Produktionsstart für 2027 in Planung
Albis: Neue Vertriebsrechte für BASF Engineering Plastics in Italien
Meist gelesen, 30 Tage
SKZ: Neues Seminar „Reklamationsbearbeitung in der Kunststoffindustrie“
Meist gelesen, 90 Tage
Kunststofftechnik S & W / 'Jopa': Großbrand in Ahlen in Westfalen
Polykemi: Preisgekrönter Hochwasserschutz aus recyceltem Kunststoff
Webasto: Automobilzulieferer baut in Deutschland rund 650 Stellen ab
HWS Kunststoffe: Insolvenzverfahren eröffnet
BASF: Erste eigene Anlage für recyceltes Polyamid 6 in Betrieb genommen
Neue und gebrauchte Maschinen & Anlagen finden Sie in der großen Maschinenbörse.
Kostenfreie Nutzung aller Börsen! Registrieren Sie sich jetzt!
Auslegung von Anguss und Angusskanal - Spritzgießwerkzeuge erfolgreich einsetzen
|