06.09.2019, 14:02 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
![]() ![]() ![]() ![]() |
Das Bundesumweltministerium plant laut Medienberichten ein Verbot von Plastiktüten sowie Geldstrafen von bis zu 100.000 Euro bei Verstößen. Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen nimmt dazu Stellung. „Leider verläuft die Auseinandersetzung mit Kunststofftragetaschen seit Jahren weitgehend oberflächlich und wenig an Fakten orientiert“, so IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Bruder. „Vielmehr werden Tragetaschen und Beutel aus Kunststoff als sichtbares Symbol der Wegwerfgesellschaft betrachtet und politisch bekämpft. Dabei schneidet die Plastiktüte ökobilanziell sehr gut ab, vor allem die Variante aus Recyclingmaterial.“ Auch die Entsorgung sei in Deutschland über den Gelben Sack gewährleistet. Darüber hinaus würden Plastiktüten nach oftmals mehrmaligem Gebrauch als Müllbeutel verwendet. Wenn die Tüten in Deutschland in die Umwelt gelangen, dann weil Verbraucher sie nicht ordnungsgemäß entsorgen würden. Wenn etwas sanktioniert gehöre, dann der egoistische und umweltschädigende Umgang mit Abfällen. „Erheben wir doch eine Geldstrafe von 1.000 Euro für das Wegwerfen von Abfällen. Wir verbieten ja auch nicht das Auto, sondern das Überqueren der Ampel bei Rot“, so Dr. Bruder. Wirkungslose bis kontraproduktive Symbolpolitik Eine Verminderung von Tragetaschen könne materialunabhängig eine sinnvolle und ressourcenschonende Maßnahme sein, so lange keine Substitution durch weniger umweltgerechte Materialien erfolge. Einwegkunststoffe durch andere Einwegmaterialien zu ersetzen sei nicht zielführend. Wer heute auf Einweg-Tragetaschen aus Kunststoff verzichten wolle, finde in Mehrweg-Tragetaschen aus Kunststoff bereits eine nachhaltige und verbraucherfreundliche Alternative. Als ökobilanziell besonders vorteilhaft habe sich die Tragetasche aus Recycling-Kunststoff erwiesen. Das geplante Verbot von Plastiktüten bedeutet aus IK-Sicht damit eine ungerechtfertigte Diskriminierung des Materials gegenüber Wettbewerbsmaterialien. „Nach Auskunft der Bundesregierung wird der Verbrauch anderer Tragetaschen nicht einmal erfasst, Ökobilanzen werden bei der Bewertung nicht herangezogen“, erklärt Dr. Bruder. „Eine solche Entscheidungsfindung kann man nur Symbolpolitik nennen.“ Weiter denken im Sinne des Klimaschutzes Pauschale Verbote ausgewählter Kunststoffprodukte in Deutschland würden weder einen nachhaltigen Bewusstseinswandel noch eine Lösung des weltweiten Meeresmüll-Problems bewirken. Der IK erwartet daher von der Politik eine faktenbasierte und unvoreingenommene Auseinandersetzung mit Verpackungen und Tragetaschen jeglicher Art, um das Ziel des verbesserten Umwelt- und Klimaschutzes wirklich zu erreichen und nicht über populistische Forderungen eine Wirkung zu suggerieren, die der deutsche Verzicht auf Plastik bzw. Plastiktüten nicht haben könne. „Dass mit solch pauschalen Bewertungen eine ganze Industrie in Misskredit gebracht wird, deren Innovationen maßgeblich für den Klimaschutz in vielen Bereichen unseres Lebens ist, scheint keine Rolle zu spielen“, ärgert sich Dr. Bruder. „Und genau darum setzen wir uns auch bei der Plastiktüte für eine sachliche Auseinandersetzung ein. Plastikbashing war gestern.“ Freiwillige Reduktion und Aufklärung Mit Blick auf die überaus erfolgreiche Selbstregulierung im Handel, die die europäischen Ziele schon heute übererfülle, sei ein gesetzliches Verbot nicht erforderlich und zudem ein enttäuschender Vertrauensbruch. Freiwillige Selbstverpflichtungen seien eine auf Kooperation ausgerichtete Maßnahme der Industrie und Wirtschaft zum Erreichen politischer Ziele und sollten als solche geschätzt werden. Etwaige Maßnahmen wie Verbote sollten dann geprüft werden, wenn freiwillige Maßnahmen nicht verfangen. Es sei wichtig, dass sich Industrie und Wirtschaft auf die Anerkennung erfolgreicher freiwilliger Selbstverpflichtungen verlassen können. Weitere Informationen: kunststoffverpackungen.de, www.bmuv.de |
IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Bad Homburg
» insgesamt 233 News über "IK" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Fischer Automotive: Verkauf an Mutares
Bewi: Erwerb von Vermögenswerten des insolventen Teils der Philippine Gruppe
Ferratec Werkzeug- & Formenbau Kunststofftechnik: Neuaufstellung der Geschäftsführung
Meist gelesen, 10 Tage
Ferratec Werkzeug- & Formenbau Kunststofftechnik: Neuaufstellung der Geschäftsführung
Bewi: Erwerb von Vermögenswerten des insolventen Teils der Philippine Gruppe
KraussMaffei: Jörg Bremer übergibt CFO-Position an Thomas Giese
Meist gelesen, 30 Tage
Alpla Group: Übernahme der Heinlein Plastik-Technik
Hansgrohe: Neue Recyclinganlage für galvanisierte Kunststoffe
Plastics Recycling Awards Europe 2024: Winners announced in Amsterdam
Meist gelesen, 90 Tage
Wirthwein: Unternehmer Udo Wirthwein unerwartet verstorben
Playmobil: Erstes Playmobil-Spielzeug aus Zuckerrohr - Kooperation mit McDonald‘s
Jokey + Remondis: Aufbau eines geschlossenen Kreislaufsystems für die Lebensmittelindustrie
Mondi Group: Neue Monomaterial-Verpackung auf PP-Basis – Kooperation mit Scan Sverige
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Auslegung von Anguss und Angusskanal - Spritzgießwerkzeuge erfolgreich einsetzen
|