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28.10.2019, 06:13 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Ems-Grivory: Ausbau der Verfahrenstechnik im Anwendungs­tech­nisch­en Zentrum - Herstellung mehrschichtiger Bauteile im Fokus

Neue Zweikomponentenspritzgiessmaschine im Technikum von Ems-Grivory - (Bilder: Ems-Grivory).
Neue Zweikomponentenspritzgiessmaschine im Technikum von Ems-Grivory - (Bilder: Ems-Grivory).
Ems-Grivory, Schweizer Polyamidspezialist, hat sein Anwendungstechnisches Zentrum (AWT) in Domat/Ems, Schweiz, gezielt in neue Anlagen für die Herstellung mehrschichtiger Bauteile investiert.

Die Integration von Funktion und Design spielt in der heutigen Produktentwicklung von Kunststoffbauteilen eine zunehmend wichtige Rolle. Dies erfordert oft den Einsatz mehrerer Werkstoffe. Wachsender Kostendruck erfordert darüber hinaus die Einsparung von Montage und Fügevorgängen. Sonderverfahren in der Spritzgiesstechnik wie das Mehrkomponenten-Verfahren bieten hier eine günstige Komplettlösung. Der Begriff Mehrkomponenten-Spritzgiessen umfasst das Verbund- und das Sandwich-Spritzgiessen. Verbundspritzgiessen ist das An-, Auf- oder Überspritzen eines weichen oder auch harten Kunststoffes an einen bereits erstarrten Grundkörper. Das Sandwich-Spritzgiessen erlaubt die Herstellung von mehrschichtig aufgebauten Formteilen mit einer Haut- und einer Kern-Komponente.

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Breite Auswahl geeigneter Werkstoffe
Um die Eignung dieser Werkstoffkombinationen für die verschiedenen Technologien wirtschaftlich zu prüfen, braucht es eine Spritzgiessmaschine mit zwei Spritzaggregaten. Anfang 2019 wurde deshalb im Technikum eine neue vollelektrische Zweikomponenten-Spritzgiessmaschine in Betrieb genommen. Die Anlage ist technisch so ausgerüstet, dass auch Kundenwerkzeuge bemustert werden können.

Neue Mehrschicht-Folienanlage im Technikum von Ems-Grivory.
Neue Mehrschicht-Folienanlage im Technikum von Ems-Grivory.
Neue Mehrschicht-Folienanlage
Eine Ende 2017 installierte Mehrschicht-Flachfolienanlage ermöglicht es, neue Materialkombinationen für Verpackungsfolien zu testen und insbesondere Kunden bei der Entwicklung und Umsetzung von Anwendungen mit technischen Folien zu unterstützen. Die Anlage ist technisch so ausgelegt, dass sowohl das Chill-Roll-Verfahren für Verpackungsfolien wie auch das Kalander-Verfahren für technische Folien angewendet werden kann. Dank der zwei Extruder und einer speziellen Verteilerblock-Technologie vor der Breitschlitzdüse können laut Unternehmen neben Monofolien auch Mehrschichtfolien in den Materialkombinationen A/B oder A/B/A mit Foliendicke bis einem Millimeter hergestellt werden.

Große Einsparungen möglich
Technische Folien werden für Anwendungen im Automobilinnenraum, bei Telekom- oder Sport- und Freizeitanwendungen sowie im Optikbereich hinterspritzt. Das allgemein auch Folienhinterspritzen genannte Verfahren macht also separate Prozessschritte zur nachträglichen Dekorierung und Funktionalisierung von Bauteilen wie etwa ein Beschichten oder Lackieren überflüssig. Dadurch ergeben sich erhebliche Einsparungen in punkto Fertigungskosten, Zeit und Anlageninvestitionen sowie eine große Flexibilität. Bei Bedarf können die Folien in der Anwendungstechnik mit einer Tiefziehanlage zusätzlich für das Hinterspritzen thermogeformt werden.

Neue Mehrschicht-Rohranlage im Technikum von Ems-Grivory.
Neue Mehrschicht-Rohranlage im Technikum von Ems-Grivory.
Neue Mehrschicht-Rohranlage
Automobil- und LKW-Hersteller nutzen weltweit Ems-Produkte für mehrschichtige Medienleitungen in ihren Fahrzeugen für den Transport von Kraftstoffen wie Benzin oder Diesel, „AdBlue“ zur Abgasnachbehandlung in Dieselmotoren oder Druckluft. In Elektroautos werden extrudierte Mehrschichtrohre als Kühl- und Heizleitungen im Antrieb benötigt.

Die Anwendungstechnik von Ems-Grivory hat deshalb 2018 für die Entwicklung neuer Anwendungen und Materialien eine neue 5-Schicht-Rohrextrusionsanlage in Betrieb genommen. Dank einer innovativen Mehrschichtkopftechnologie wurde die Reinigung der Anlage vereinfacht und die Umbauzeiten für die diversen Schichtaufbauten, aber auch für die Fertigung der Monorohre deutlich reduziert. Materialien, die anspruchsvoll zu verarbeiten sind, können den weiteren Angaben zufolge mit der neuen Technologie für Extruder und Mehrschichtkopf ohne Mängel extrudiert werden.

Ausbau der Marktposition
Die AWT verfügt nun wieder über eine moderne und flexibel nutzbare 5-Schicht-Rohrextrusionsanlage für einen zuverlässigen und umfassenden Kundenservice. Da insbesondere viele Automobilkunden Anlagen desselben Herstellers haben, wird der Entwicklungsprozess für neue Anwendungen vereinfacht und beschleunigt. Dank dieser Investition baut Ems-Grivory seine Position als Entwicklungspartner für Mehrschichtrohre in den Segmenten Automobil und Industrie weiter aus.

Weitere Informationen: www.ems-group.com, www.emsgrivory.com

EMS-Chemie Holding AG, Unternehmensbereich Ems-Grivory Europa, Domat/Ems, Schweiz

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